Moin zusammen !
Schwer interessant Diskussion, deshalb klinke ich mich hier auch mal ein:
Dirk Schramm hat geschrieben: Warum werden bei einigen FW GW - L Fahrzeuge mit Sonderaufbauten beschafft?
Einfach, weil KEIN Fahrgestellhersteller sowas im regulären Programm anbietet ? Ein LF 20/16 kannste bei MAN auch nicht einfach aus dem Prospekt bestellen ……
Dirk Schramm hat geschrieben: Der GW - L (Logistik) ist doch eigentlich nicht unbedingt ein Einsatzfahrzeug
Hmm – wenn der GW-L KEIN Einsatzfahrzeug wäre, dann hätte man sich die Norm dazu ja sparen können und das „Ding“ einfach LKW nennen können, oder ??
Dirk Schramm hat geschrieben: sondern eher ein Fahrzeug des 2. oder vielleicht sogar 3. Abmarsches!
Das kommt ganz drauf an – als GW-G1 (NRW)-Ersatz trifft es das wohl nicht so ganz. M.E. waren die GW-G1 als „Erstangriffsfahrzeug für Gefahrgutunfälle gedacht – nun soll der GW-L diesen Fahrzeugtyp ersetzen…….. Wird dadurch ein GSG-Einsatz automatisch ein Einsatz 2. oder 3. Ordnung ?????
Dirk Schramm hat geschrieben: Ist es nicht kostengünstiger hier handelsübliche LKW`s (Pritsche/Plane oder Festaufbau) mit LBW zu beschaffen?
Als reiner „Nachschub-LKW“ sicherlich. Als Ersatz für einen SW 200 Tr oder einen GW-G1 (was auch immer) eher fraglich !
Dirk Schramm hat geschrieben: Der Mannschaftstransport kann z.B. ja auch mit einem MTW erfolgen!
Das ist wieder das „ultimative“ Argument !!!
Da kringeln sich bei mir immer die Fußnägel !
Jau – da stellen wir uns „mal eben“ noch nen MTW dazu – da kömma schön das Personal mitschlürren !!!
Und WO bringe ich den MTW unter ??? Klar – wir ham ja Geld en Masse und haben unser Gerätehaus so vorausschauen geplant – wir ham noch so 2 – 3 Stellplätze „in Reserve“ …….
Zeige mir einen Stadtrat, der sich auf sowas einläßt !!!!!
Tschuldigung, hier kommt so ein wenig Ironie bei mir durch, aber wenn das alles immer SOOOO einfach wäre …..
Ich kenne (zumindest bei mir in der Gegend) kein Gerätehaus, wo man „mal eben“ noch nen zusätzlichen MTW unterbringen könnte – geschweige denn „mal eben“ noch ne Garage dafür anbauen kann ……
Da nehme ich doch lieber die Zusatzkosten für ein "etwas" größeres Fahrgestell samt Doppelabine in Kauf !
Dirk Schramm hat geschrieben: Weshalb braucht man ein gesondertes Gerätefach mit Rollos?
So weit ich weiß, wird bei nem GW-L die Beladung in eine Grundbeladung (die ständig auf dem Fahrzeug bleibt) und einer Austauschbaren Beladung unterschieden.
Zum einen macht es nicht viel Sinn, die Grundbeladung wechselbar zu gestalten – es bringt schon enorm viel, wenn sie IMMER am gleichen Platz im Auto vorzufinden ist.
Dann müsstest du für die Grundbeladung jedesmal an die Ladungssicherung denken – ich behaupte mal, das eine Gerätefachlagerung für nicht wechselbare Beladung mit am sinnvollsten ist !
Dirk Schramm hat geschrieben: Welche Materialien sind bei der FW so empfindlich oder teuer das sie ein gesondertes Fach benötigen?
Das hat wohl weniger etwas damit zu tun, wie teuer oder empfindlich ein solches Teil ist – das ist einfach effektiver, wenn du die Pylone zur Verkehrsabsicherung aus G2, Auszug 3 rausholst und aufstellst, als wenn du erstmal die LBW öffnen musst, 6 Rollconainer abladen musst, den 7. Rollcontainer (weil den irgend ein Torfkopp ja ganz nach hinten stellen musste) entriegeln musst und dir die Pylone da erst zusammensuchen musst …….
Dirk Schramm hat geschrieben: Besteht da so ein gewisses "Prestige" wenn man solch ein Fahrzeug bei sich in der Halle zu stehen hat?
Das kann man sicherlich nicht von der Hand weisen – ist aber bei JEDEM anderen Fahrzeug genauso !!!! – also nicht speziell auf GW-L gemünzt !
Dirk Schramm hat geschrieben: Auffällig bei meinen Betrachtungen war, dass meist die FF`s mit Fahrzeugen aufwarten die "aufbautechnisch" - na ja, etwas extravagant sind!
Das bleibt auch nicht aus !
Hat Berlin eigentlich nen GW-L ???
Glaube, der machte da soviel Sinn, wie ein 50m Teleskopmast bei der Dorffeuerwehr xy !
Jede Stadt hat ein unterschiedliches Potential an Feuerwehrleuten, Einheiten, Fahrzeugen und Standorten.
Daraus ergeben sich auch unterschiedliche Schwerpunkte für jede einzelne Einheit.
Für Einheit A, die als Sonderaufgabe die Wasserversorgung über lange Wegestrecke hat, ergibt sich bei nem GW-L natürlich ein anderes Einsatzspektrum als für Einheit B, die mit ihrem neuen GW-L einen GW-G ersetzt und auch mal Sandsackpaletten transortieren soll, oder Einheit C, die das Fahrzeug nur als Logistikfahrzeug für Atemschutzgerät, Ölsperren, Bindemittel oder sonstwas nutzt ……
Dirk Schramm hat geschrieben: Vielleicht bin ich nur zu "Großstadtverwöhnt" und kenne mich mit dem Alltagsgeschäft der Feuerwehren - bin ja kein FW Mann - nicht so aus!
Hmm – wenn ich ehrlich in, würde ich sagen, das du nur „Großstadtgeschädigt“ bist *ggggg*
Im Ernst: Berlin, Hamburg und Frankfurt sind schon solche „Extreme“ ……. Da machen diese ganzen „Sonderlösungen“ nun wirklich keinen Sinn ……
Hmm – wir ham hier in Plettenberg nen Wachenleiter – der kommt ursprünglich von der BF Oberhausen. Den Erzählungen nach hat der Anfangs tierisch „Muffe“ gehabt.
In Oberhausen hat er seinen Melder über Funk „mal eben“ nen 2ten BF-Löschzug nachfordern lassen, oder den Rüstzug mit RW 3und KW 40 angefordert – vom AS-Container über TLF 24/50, 2te Drehleiter oder AB-Tiefbau ……
Das gibt’s in Plettenberg aber alles nicht – nicht mal im entfernteren Umkreis !
Da muß man dann halt in anderen Dimensionen Denken ………
Und sowas rechtfertigt dann auch solche GW-Wunderwuzzi oder wie sie alle heißen mögen.
Jürgen Mischur hat geschrieben: Ein paar Argumente "pro" hätt' ich doch noch: weniger Stellplatzfläche, weniger Maschinisten, universelle Verwendbarkeit, schneller Zugriff auf ständig benötigte Geräte, schnell austauschbare Zusatzbeladung, geringere Anschaffungskosten als z.B. LF oder SW, usw. usf.........
Sehe ich genau so !
Allerdings mit der oben genannten Einschränkung !
Ab einer bestimmen Größe einer Feuerwehr schlagen die Vorteile dann schnell in Nachteile um !
Dirk Schramm hat geschrieben: also ich halte die GW - L nicht für überflüssig oder so, mir geht es lediglich um die Ausführung! Z.B. Pritsche/Plane mit Kofferaufbau und Rollo vorn; Komplettaufbau mit abgetrennten Mannschaftsteil; Trupp-/Gruppen-/Staffelkabine und und und........! Den Lentner habe ich mal gewählt weil er - Entschuldigung - an Hässlichkeit kaum zu übertreffen ist (meine Meinung). Es geht nur um das Aufbaukonzept!!!!!!
Naja – 1 Auto, 1000 verschiedene Zwecke !
Als reinen „Nachschieber“ tut es sicherlich ein stinknormaler LKW, so wie ihr die in Berlin auch zuhauf rumgurken habt.
Wenn ich aber nun als Beispiel nen GW-Öl ausmustere und schon Ewigkeiten eine Möglichkeit suche, meinen Nachschub zu organisieren – was spricht dann dagegen, einfach 2 Fahrzeuge durch nur eines (ggfl. etwas aufwändiger gebautes) zu ersetzen ???
Warum sollte ich trotzdem 2 neue Fahrzeuge (GW-Öl und LKW) beschaffen – zzgl. Der meistens vorhandenen Stellplatzprobleme ???
Man sollte sich bei solchen „Fahrzeugbeurteilungen“ nicht immer nur auf das Fahrzeug ansich konzentrieren ……
Ein Neufahrzeug, welches 100.000 Euro „teurer“ gebaut ist kann auch dazu beitragen, der Kommune zusätzliche Kosten (2ter Stellplatz, Grunderwerb, Folgekosten) einzusparen ???
Gregor Zimmer hat geschrieben: Soweit schon mal ein richtiger Ansatz, der Feste Gerätekoffer und die Kabine für eine Staffelbesatzung sind Normvorgaben die vielerorts umgesetzt werden müssen schon allein um ein Zuschussfähiges Fahrzeug zu beschaffen.
Und das kommt NOCH dazu !
Bei vielen Städten und Gemeinden mit Haushaltssicherungskonzept ist es heutzutage unmöglich, ein neues Fahrzeug OHNE Zuschüsse zu beschaffen.
Da kann es auch mal Sinn machen, ein „komplizierter“ gestricktes Fahrzeug zu beschaffen, wenn ich dafür dann wenigstens die Zuschüsse erhalte !
Ich weiß das aus dem Bereich Strassenbau, hier in Plettenberg: da werden die unmöglichsten Strassenneubauten extra mit zwei Radwegen gebaut, weil der Eigenanteil der Stadt dadurch kleiner wird, als wenn man eine schmalere, billigere Strasse OHNE Radwege gebaut wird !
Auch solche Kuriositäten gilt es in eine „Fahrzeugbeurteilung“ einzubeziehen !
Gruß: Jörg