GW-L: Ein paar Fragen!

Alles über Feuerwehr-Fahrzeugtypen; Vorbildsuche ohne geographische Zuordnung....
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Dirk Schramm
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GW-L: Ein paar Fragen!

Beitrag von Dirk Schramm »

Hallo,

beim rumstöbern auf meiner "Lieblinsvorbildseite" (bos) und der Suche nach Details für mein Modell, habe ich mir mal die unterschiedlichsten GW - L`s angeschaut. Nach der Betrachtung der einzelnen Bilder haben sich mir dann doch einige Fragen aufgedrängt, bzw. schossen mir div. Gedanken durch den Kopf.

Warum werden bei einigen FW GW - L Fahrzeuge mit Sonderaufbauten beschafft?
- Der GW - L (Logistik) ist doch eigentlich nicht unbedingt ein Einsatzfahrzeug, sondern eher ein Fahrzeug des 2. oder vielleicht sogar 3. Abmarsches! Ist es nicht kostengünstiger hier handelsübliche LKW`s (Pritsche/Plane oder Festaufbau) mit LBW zu beschaffen? Der Mannschaftstransport kann z.B. ja auch mit einem MTW erfolgen!

Weshalb braucht man ein gesondertes Gerätefach mit Rollos?
- Welche Materialien sind bei der FW so empfindlich oder teuer das sie ein gesondertes Fach benötigen? Sicherlich es gibt einige Fahrzeuge die hier ein festmontiertes Aggregat für den LM haben, aber auch das kann man bestimmt anders lösen.

Besteht da so ein gewisses "Prestige" wenn man solch ein Fahrzeug bei sich in der Halle zu stehen hat?
- Auffällig bei meinen Betrachtungen war, dass meist die FF`s mit Fahrzeugen aufwarten die "aufbautechnisch" - na ja, etwas extravagant sind!

Den Vogel hat m.M. diese Fahrzeug abgeschossen:

http://www.feuerwehr-weblog.de/archives ... stadt.html

Ehrlich gesagt fällt mir hierzu überhaupt nichts ein! :roll: Würde mich mal interessieren was das gute Stück gekostet hat.

Vielleicht bin ich nur zu "Großstadtverwöhnt" und kenne mich mit dem Alltagsgeschäft der Feuerwehren - bin ja kein FW Mann - nicht so aus! Modellbautechnisch gesehen ist das natürlich eine interessante Sache - man kann hier seinen Möglichkeiten freien Lauf lassen. Also was meint ihr dazu?

Gruß
Dirk
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Jürgen Mischur
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Beitrag von Jürgen Mischur »

Darüber könnte man jetzt wieder stunden- und seitenlang philosophieren und/oder streiten.... (Das überlass ich lieber anderen, die sich dazu berufen fühlen!) :wink:

Aber 'nen Link zur HP von Lentner wüsste ich: http://www.lentner-gmbh.de/images/hinte ... 0x1024.JPG (Da ist der "abgeschossene Vogel" besser zu sehen!)

Allein die Varianten von GW-L bzw. LF-L sind Legion: Mit und ohne Mannschaftsraum, mit und ohne Geräteraum, mit und ohne LBW, mit und ohne Pumpe, mit und ohne Pritsche/Plane, mit und ohne ....... (beliebig fortzusetzen)!

Ein paar Argumente "pro" hätt' ich doch noch: weniger Stellplatzfläche, weniger Maschinisten, universelle Verwendbarkeit, schneller Zugriff auf ständig benötigte Geräte, schnell austauschbare Zusatzbeladung, geringere Anschaffungskosten als z.B. LF oder SW, usw. usf.........
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Christian Hebbel
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GW-L

Beitrag von Christian Hebbel »

Hallo Dirk

Wahr gerade im Urlaub und habe mit einigen Gerätewarten darüber
gesprochen.
Bei vielen FF hat man für den GW-L eine Preisvorstellung.

Wie viele andere Fahrzeuge eingespart werden können.
z.B.
Zugmaschine(Allrad)für Boot
GW-L mit Vorbaupumpe
Schlauchmaterial
Atemschutz
Mit Lichtmast
Für Ölspuren abstreuen
als LKW
als MTF
u.s.w
Einige Fuhrparks sind verdammt groß wenn man nach Personal fragt.

Wird ein ganz anders

Aus Hamburg Christian
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Philipp Brendel
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Beitrag von Philipp Brendel »

Also bei uns ist bis 2010 bzw. 2011 auch ein GW-L geplant.
Der GW-L ist dafür geplant um z.B. den alten ÖSA zu ersetzten noch dazu kommt das in unserem Eck des Landkreises noch kein SW steht das heißt der GW-L würde dann auch die Rolle des SW übernehmen (dafür wär dann auch das Gerätefach gebraucht).
Des weiteren soll der GW-L auch für den Transport von Sandsäcken (die bei uns massig rumstehen :roll: ) und für Ölbinder fungieren.

Ich finde es bei GW-L´s also trotzdme sinnvoll wenn noch ein Gerätekasten vorhandne ist. Der GW-L in der Form stell ich mir auch praktischer vor qals einen einfachen LKW.
Gruß aus Bad Steben
Philipp
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Dirk Schramm
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Beitrag von Dirk Schramm »

Hallo,

also ich halte die GW - L nicht für überflüssig oder so, mir geht es lediglich um die Ausführung! Z.B. Pritsche/Plane mit Kofferaufbau und Rollo vorn; Komplettaufbau mit abgetrennten Mannschaftsteil; Trupp-/Gruppen-/Staffelkabine und und und........! Den Lentner habe ich mal gewählt weil er - Entschuldigung - an Hässlichkeit kaum zu übertreffen ist (meine Meinung). Es geht nur um das Aufbaukonzept!!!!!!

Gruß
Dirk
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Uli Vornhof
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Beitrag von Uli Vornhof »

So, zweiter Versuch, nachdem mir beim ersten mal der PC abschmierte.

Hallo Dirk,

m.E. ist das doch eine ganz einfache Geschichte, hier bastelt sich jede FW genau das Fahrzeug, was sie meint gerade jetzt zu brauchen. Klar ist da auch ein bisschen Prestige und Kleinstaaterei mit drin, aber das ist nun mal so, und wird sich nicht abschalten lassen. Steht z.B. nun ein altes TSF oder LF 8 von anno dazumal zur Ersatzbeschaffung an, und es gibt noch keinen AllradLKW mit LBW in der FW , aber das Einsatzgebiet macht das notwendig (das lässt sich fast immer irgendwie begründen :lol: ) dann wird man geneigt sein statt eines TSF/LF 10/6 nun einen GW-L mit Staffelkabine und GR für die TSF Beladung zu beschaffen, denn damit hat man nun ja auch was gewonnen; unter der voraussetzung natürlich es gibt weitere (H)LF und TLF für den 1.Abmarsch. Und die Norm lässt ja den spielraum auch durchaus zu. Was nun als Aufbau, ob Pr/Pl oder Koffer, gewählt wird, das entscheidet die jeweilige Weltanschaung vor Ort. Für Geländetauglichkeit ist das genauso: Einzelbereifung oder nicht, ...
Häufig ist die Beladung vorne im Gerätekoffer ja auch dazu ausgelegt, das Fahrzeug autark bei z.B. Sturmeinsätzen oder Hochwassereinsätzen mit vielen kleinen Einsatzstellen einsetzen zu können.
Und so bastelt sich da jeder sein Fahrzeug wie er es gern hätte. Ohlstadt hat da wohl ein TSF ersetzt. Und ob der nun schön ist, oder nicht, ist auch so ne Sache. Ich find ihn jetzt gar nicht so verkehrt!

Uns Modellbauer gibt das aber doch auch den Spielraum, den man sich persönlich für sein Konzept vorgibt. Und da ist ja schon einiges auch hier im Forum rumgekommen!

Von daher: Alles offen, und viele Möglichtkeiten, die man nutzen kann!

Grüße Uli
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Alfons Popp
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Beitrag von Alfons Popp »

Hallo Dirk,
zur allgemeinen Info mal dieser Link:
http://www.feuerwehr-ub.de/_wissen/norm ... tm?id=8885

Ganz kurz: Der GW-L (1 oder 2) ist u.a. an Stelle des SW in die Norm aufgenommen worden, um ein Fahrzeug zu haben, das sich nicht nur in der Halle die Reifen platt steht (wann braucht man wirklich einen SW?), sondern eben auch universeller für verschiedenen Zwecke einsetzbar ist. Der Koffer mit Rollläden enthält den fest verstauten feuerwehrtechnischen Inhalt (z.B. TS), die Pritsche soll Rollcontainer für unterschiedliche Einsatzzwecke aufnehmen.
Manche FW nutzen den GW-L auch als Ersatz für andere Lösch- oder Sonderfahrzeuge (z.B. TSF oder GW-Öl usw.), weil sie dadurch ein zweites Fahrgestell sparen und der GW-L relativ schnell umrüstbar ist.
Ich hoffe, die Infos helfen weiter!
Schönen Sonntag noch aus dem verregneten Südwesten! :D
Gregor Zimmer
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Beitrag von Gregor Zimmer »

Alfons Popp hat geschrieben:...
Ganz kurz: Der GW-L (1 oder 2) ist u.a. an Stelle des SW in die Norm aufgenommen worden, um ein Fahrzeug zu haben, das sich nicht nur in der Halle die Reifen platt steht ...


Soweit schon mal ein richtiger Ansatz, der Feste Gerätekoffer und die Kabine für eine Staffelbesatzung sind Normvorgaben die vielerorts umgesetzt werden müssen schon allein um ein Zuschussfähiges Fahrzeug zu beschaffen.
Die Sinnhaftigkeit einzelner Komponenten, zB. die der Staffelkabiene welche sich erheblich Nachteilig auf Handling im Gelände auswirken dürfte kann ich dir auch nicht erklären.
Für der Folgeversion der GW-L Norm gibt es übrigends wieder bestrebungen eine Truppversion umzusetzen wie der Diskusion zum Rettmobil-GWdekon im feuerwehr.de Forum zu entnehmen war.
Gruß vom Main...

...Gregor.
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Jörg Placke
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Beitrag von Jörg Placke »

Moin zusammen !

Schwer interessant Diskussion, deshalb klinke ich mich hier auch mal ein:

Dirk Schramm hat geschrieben: Warum werden bei einigen FW GW - L Fahrzeuge mit Sonderaufbauten beschafft?

Einfach, weil KEIN Fahrgestellhersteller sowas im regulären Programm anbietet ? Ein LF 20/16 kannste bei MAN auch nicht einfach aus dem Prospekt bestellen ……

Dirk Schramm hat geschrieben: Der GW - L (Logistik) ist doch eigentlich nicht unbedingt ein Einsatzfahrzeug

Hmm – wenn der GW-L KEIN Einsatzfahrzeug wäre, dann hätte man sich die Norm dazu ja sparen können und das „Ding“ einfach LKW nennen können, oder ??

Dirk Schramm hat geschrieben: sondern eher ein Fahrzeug des 2. oder vielleicht sogar 3. Abmarsches!

Das kommt ganz drauf an – als GW-G1 (NRW)-Ersatz trifft es das wohl nicht so ganz. M.E. waren die GW-G1 als „Erstangriffsfahrzeug für Gefahrgutunfälle gedacht – nun soll der GW-L diesen Fahrzeugtyp ersetzen…….. Wird dadurch ein GSG-Einsatz automatisch ein Einsatz 2. oder 3. Ordnung ?????

Dirk Schramm hat geschrieben: Ist es nicht kostengünstiger hier handelsübliche LKW`s (Pritsche/Plane oder Festaufbau) mit LBW zu beschaffen?

Als reiner „Nachschub-LKW“ sicherlich. Als Ersatz für einen SW 200 Tr oder einen GW-G1 (was auch immer) eher fraglich !

Dirk Schramm hat geschrieben: Der Mannschaftstransport kann z.B. ja auch mit einem MTW erfolgen!

Das ist wieder das „ultimative“ Argument !!!
Da kringeln sich bei mir immer die Fußnägel !
Jau – da stellen wir uns „mal eben“ noch nen MTW dazu – da kömma schön das Personal mitschlürren !!!
Und WO bringe ich den MTW unter ??? Klar – wir ham ja Geld en Masse und haben unser Gerätehaus so vorausschauen geplant – wir ham noch so 2 – 3 Stellplätze „in Reserve“ …….
Zeige mir einen Stadtrat, der sich auf sowas einläßt !!!!!
Tschuldigung, hier kommt so ein wenig Ironie bei mir durch, aber wenn das alles immer SOOOO einfach wäre …..
Ich kenne (zumindest bei mir in der Gegend) kein Gerätehaus, wo man „mal eben“ noch nen zusätzlichen MTW unterbringen könnte – geschweige denn „mal eben“ noch ne Garage dafür anbauen kann ……
Da nehme ich doch lieber die Zusatzkosten für ein "etwas" größeres Fahrgestell samt Doppelabine in Kauf !

Dirk Schramm hat geschrieben: Weshalb braucht man ein gesondertes Gerätefach mit Rollos?

So weit ich weiß, wird bei nem GW-L die Beladung in eine Grundbeladung (die ständig auf dem Fahrzeug bleibt) und einer Austauschbaren Beladung unterschieden.
Zum einen macht es nicht viel Sinn, die Grundbeladung wechselbar zu gestalten – es bringt schon enorm viel, wenn sie IMMER am gleichen Platz im Auto vorzufinden ist.
Dann müsstest du für die Grundbeladung jedesmal an die Ladungssicherung denken – ich behaupte mal, das eine Gerätefachlagerung für nicht wechselbare Beladung mit am sinnvollsten ist !

Dirk Schramm hat geschrieben: Welche Materialien sind bei der FW so empfindlich oder teuer das sie ein gesondertes Fach benötigen?

Das hat wohl weniger etwas damit zu tun, wie teuer oder empfindlich ein solches Teil ist – das ist einfach effektiver, wenn du die Pylone zur Verkehrsabsicherung aus G2, Auszug 3 rausholst und aufstellst, als wenn du erstmal die LBW öffnen musst, 6 Rollconainer abladen musst, den 7. Rollcontainer (weil den irgend ein Torfkopp ja ganz nach hinten stellen musste) entriegeln musst und dir die Pylone da erst zusammensuchen musst …….

Dirk Schramm hat geschrieben: Besteht da so ein gewisses "Prestige" wenn man solch ein Fahrzeug bei sich in der Halle zu stehen hat?

Das kann man sicherlich nicht von der Hand weisen – ist aber bei JEDEM anderen Fahrzeug genauso !!!! – also nicht speziell auf GW-L gemünzt !

Dirk Schramm hat geschrieben: Auffällig bei meinen Betrachtungen war, dass meist die FF`s mit Fahrzeugen aufwarten die "aufbautechnisch" - na ja, etwas extravagant sind!

Das bleibt auch nicht aus !
Hat Berlin eigentlich nen GW-L ???
Glaube, der machte da soviel Sinn, wie ein 50m Teleskopmast bei der Dorffeuerwehr xy !
Jede Stadt hat ein unterschiedliches Potential an Feuerwehrleuten, Einheiten, Fahrzeugen und Standorten.
Daraus ergeben sich auch unterschiedliche Schwerpunkte für jede einzelne Einheit.
Für Einheit A, die als Sonderaufgabe die Wasserversorgung über lange Wegestrecke hat, ergibt sich bei nem GW-L natürlich ein anderes Einsatzspektrum als für Einheit B, die mit ihrem neuen GW-L einen GW-G ersetzt und auch mal Sandsackpaletten transortieren soll, oder Einheit C, die das Fahrzeug nur als Logistikfahrzeug für Atemschutzgerät, Ölsperren, Bindemittel oder sonstwas nutzt ……

Dirk Schramm hat geschrieben: Vielleicht bin ich nur zu "Großstadtverwöhnt" und kenne mich mit dem Alltagsgeschäft der Feuerwehren - bin ja kein FW Mann - nicht so aus!

Hmm – wenn ich ehrlich in, würde ich sagen, das du nur „Großstadtgeschädigt“ bist *ggggg*
Im Ernst: Berlin, Hamburg und Frankfurt sind schon solche „Extreme“ ……. Da machen diese ganzen „Sonderlösungen“ nun wirklich keinen Sinn ……
Hmm – wir ham hier in Plettenberg nen Wachenleiter – der kommt ursprünglich von der BF Oberhausen. Den Erzählungen nach hat der Anfangs tierisch „Muffe“ gehabt.
In Oberhausen hat er seinen Melder über Funk „mal eben“ nen 2ten BF-Löschzug nachfordern lassen, oder den Rüstzug mit RW 3und KW 40 angefordert – vom AS-Container über TLF 24/50, 2te Drehleiter oder AB-Tiefbau ……
Das gibt’s in Plettenberg aber alles nicht – nicht mal im entfernteren Umkreis !
Da muß man dann halt in anderen Dimensionen Denken ………
Und sowas rechtfertigt dann auch solche GW-Wunderwuzzi oder wie sie alle heißen mögen.

Jürgen Mischur hat geschrieben: Ein paar Argumente "pro" hätt' ich doch noch: weniger Stellplatzfläche, weniger Maschinisten, universelle Verwendbarkeit, schneller Zugriff auf ständig benötigte Geräte, schnell austauschbare Zusatzbeladung, geringere Anschaffungskosten als z.B. LF oder SW, usw. usf.........

Sehe ich genau so !
Allerdings mit der oben genannten Einschränkung !
Ab einer bestimmen Größe einer Feuerwehr schlagen die Vorteile dann schnell in Nachteile um !

Dirk Schramm hat geschrieben: also ich halte die GW - L nicht für überflüssig oder so, mir geht es lediglich um die Ausführung! Z.B. Pritsche/Plane mit Kofferaufbau und Rollo vorn; Komplettaufbau mit abgetrennten Mannschaftsteil; Trupp-/Gruppen-/Staffelkabine und und und........! Den Lentner habe ich mal gewählt weil er - Entschuldigung - an Hässlichkeit kaum zu übertreffen ist (meine Meinung). Es geht nur um das Aufbaukonzept!!!!!!

Naja – 1 Auto, 1000 verschiedene Zwecke !
Als reinen „Nachschieber“ tut es sicherlich ein stinknormaler LKW, so wie ihr die in Berlin auch zuhauf rumgurken habt.
Wenn ich aber nun als Beispiel nen GW-Öl ausmustere und schon Ewigkeiten eine Möglichkeit suche, meinen Nachschub zu organisieren – was spricht dann dagegen, einfach 2 Fahrzeuge durch nur eines (ggfl. etwas aufwändiger gebautes) zu ersetzen ???
Warum sollte ich trotzdem 2 neue Fahrzeuge (GW-Öl und LKW) beschaffen – zzgl. Der meistens vorhandenen Stellplatzprobleme ???
Man sollte sich bei solchen „Fahrzeugbeurteilungen“ nicht immer nur auf das Fahrzeug ansich konzentrieren ……
Ein Neufahrzeug, welches 100.000 Euro „teurer“ gebaut ist kann auch dazu beitragen, der Kommune zusätzliche Kosten (2ter Stellplatz, Grunderwerb, Folgekosten) einzusparen ???

Gregor Zimmer hat geschrieben: Soweit schon mal ein richtiger Ansatz, der Feste Gerätekoffer und die Kabine für eine Staffelbesatzung sind Normvorgaben die vielerorts umgesetzt werden müssen schon allein um ein Zuschussfähiges Fahrzeug zu beschaffen.

Und das kommt NOCH dazu !
Bei vielen Städten und Gemeinden mit Haushaltssicherungskonzept ist es heutzutage unmöglich, ein neues Fahrzeug OHNE Zuschüsse zu beschaffen.
Da kann es auch mal Sinn machen, ein „komplizierter“ gestricktes Fahrzeug zu beschaffen, wenn ich dafür dann wenigstens die Zuschüsse erhalte !
Ich weiß das aus dem Bereich Strassenbau, hier in Plettenberg: da werden die unmöglichsten Strassenneubauten extra mit zwei Radwegen gebaut, weil der Eigenanteil der Stadt dadurch kleiner wird, als wenn man eine schmalere, billigere Strasse OHNE Radwege gebaut wird !
Auch solche Kuriositäten gilt es in eine „Fahrzeugbeurteilung“ einzubeziehen !

Gruß: Jörg
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Dirk Schramm
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Beitrag von Dirk Schramm »

Hallo JayPi,

besten Dank das du dir die Zeit dafür genommen hast mir so ausführlich zu antworten. :D Deine Antworten zielen so ungefähr in die Richtung die ich mir dachte, bzw. wurde mir die fehlenden Argumente mal aufgezeigt. Ich sagte ja schon "Großstadtverwöhnt", will sagen: "na dann fordern wir einfach nach ......!" - das ist eben scheinbar nicht überall so einfach! Das z.B. die "Normausstattung nach DIN XY" in dem Gerätefach untergebracht ist, war mir nicht geläufig zumal hier bei meinen Recherchen immer andere Materialien untergebracht waren.

Unstrittig ist das dieses Fahrzeug einen Sinn hat und bestimmt eine Bereicherung etc. im täglichen Geschäft der FW ist. Mir ging es eigentlich um die Aufbauform - da finde ich "übertreiben" es halt manche FW. Das Konzept "handelsüblicher LKW + MTW" ist ja nicht sooohhhooo weit hergeholt (THW Konzept GKW 2 8) )! Der Tenor war ja - Wiederholmodus an: "Warum muss ein Fahrzeug für 250.000.- DM gekauft werden, dass im Endeffekt Materialien im Wert von 40 - 50.000.- DM herum fährt!" Wiederholmodus aus. Hat doch bei genauerer Betrachtung auch so seine Vorteile, wenn man 2 Fahrzeuge bekommen könnte - vorausgesetzt man hat einen Stellplatz!

Gruß
Dirk


PS: ....... und den Lentner finde ich immer noch hässlich!!! :roll: :lol:
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Jörg Placke
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Beitrag von Jörg Placke »

Dirk Schramm hat geschrieben:"Warum muss ein Fahrzeug für 250.000.- DM gekauft werden, dass im Endeffekt Materialien im Wert von 40 - 50.000.- DM herum fährt!"


Hmm - wenn du SO an die Sache ran gehst, dann müßte man ja fragen: Wozu ein Löschgruppenfahrzeug ??

MTW plus Anhänger - den ganzen "Kram" hinten auf den Anhänger geschmissen und fertig !!

Das hat ja nicht nur was mit den einzelnen Summen (Fahrzeugpris und Ausrüstungspreis) zu tun, sondern auch was mit Taktik, Einsatzwert, usw ......

Einfach nur irgendwelche Geldsummen gegeneinander abzuwiegen ???
"Lohnt" sich dann überhaupt eine Feuerwehr ???

P.S. - ich schweife ganz schön vom Thema ab ..... *grins*

Gruß: Jörg
Tim Raml (†)
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Beitrag von Tim Raml (†) »

So,

dann sag ich auch mal was zu dem Thema :wink:

zuerst: http://www.sfs-r.bayern.de/
Dort unter SERVICE, DOWNLOADS und dann GW-L2 findet man die Normbeladung des GW-L2.

Staffelkabine: Die Düsseldorfer Fahrzeuge haben eine Truppkabine. Dafür wäre auch ich für eine Truppbesatzung, da es ja ein Nachschubfahrzeug ist.
Andererseits habe ich mit der Stafelkabine endlich das Personal die TS (falls als SW) in Stellung zu bringen.

fester Gerätekoffer: Auch das finde ich sinnvoll. Hier kann man dann schnell benötigte Ausrüstung unterbringen. So den Stromerzeuger, der Lichtmast muss ja auch an einem festpunkt angebracht werden...und eben die ständig mitzuführende Normbeladung.
Dazu kann ich eine Tauchpumpe, einen Beleuchtungssatz, eine Motorsäge mit reinpacken und ich hab wieder ein selbstständiges Fahrzeug für Unwettereinsätze, die ja häufiger auftreten, mehr.

Hier nur mal meine Gedanken...

Lg Tim
Daniel Ruhland
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Beitrag von Daniel Ruhland »

Hallo,

dann will ich auch mal kurz 8) :

Zunächst mal ganz grundsätzlich: Die Fragen von Dirk sind durchaus berechtigt.

Vielleicht sollte man erst mal unterscheiden in GW-L als reines Nachschubfahrzeug, man nennt den GW-L + Rollcontainer ja auch manchmal so nett "das Wechselladersystem des kleinen (Feuerwehr-) Mannes", und den GW-L als Sonderfahrzeug, z.B. als SW 2000. Beim Ersten gebe ich Dirk vollkommen recht, hier sollte eigentlich ein mehr oder weniger serienmäßiger LKW mit Serien- bzw. Truppkabine vollkommen ausreichen, beim zweiten Einsatzzweck ist der feste Gerätekoffer natürlich bzw. meiner Ansicht nach wirklich nicht schlecht, um die "Grundbeladung" mitzuführen. Das muß sich dann natürlich auch nicht auf den Einsatzzweck als SW beschränken, siehe z.B. das düsseldorfer Trio - GW-L -SW, -LöWaRü und -Dekon-G (wobei hier, trotz der abweichenden Bestimmungen, die Grundbeladung weitgehend identisch ist). Wobei diese Fahrzeuge ja auch über Truppkabinen verfügen, womit wir auch gleich beim nächsten Punkt wären - Norm GW-L und Staffelkabine:

Das Normblatt gliedert sich ja in den GW-L1 und GW-L2. Beim GW-L1 ist so ziemlich alles möglich (Trupp- / Staffel, Allrad / Straße, Koffer / kein Koffer, 3,5 - 10 (glaube ich jedenfalls aus dem Stegreif) Tonnen), für den GW-L2 sind die Vorgaben Staffel + Gerätekoffer + 14 t - was auch der Grund ist, weswegen zwar in der letzten Zeit zig GW-L beschafft wurden, wovon viele auch dem "großen" GW-L recht ähnlich sehen, aber bei genauerem Hinsehen tatsächlich nur eine Hand voll echte GW-L2. Schon bei der Herausgabe der Norm wurde einerseits das Gewicht von 14 t und andereseits vor allem die Staffelkabine des GW-L2 vielfach kritisiert, und auch mir leuchtet das nicht so ganz ein (an sich gar nicht): An sich ist (Norm-) Konsens, daß Sonder- bzw. Ergänzugsfahrzeuge über Truppkabinen verfügen (sollen), und warum sollte das nicht auch für einen SW-Ersatz gelten? Eine Begründung waren wohl die vier notwendigen Leute für die TS, allerdings hätte dies dann auch in den letzten 70 Jahren generell für SW gelten sollen - dieser war aber als Truppfahrzeug immer entweder ausschließlich genormt (angefangen beim SSK/GSK bzw. S 3/4,5 noch in den 40er Jahren) oder tatsächlich zumindest deutlich in der Überzahl (einstmals Norm SW 2000-Trupp und - wesentlich seltener beschafft / anzutreffen - Staffel).

Was bei der Normung der GW-L (1 und 2) unabhängig davon allerdings so gar nicht beabsichtigt war, sind die diversen inzwischen anzutreffenden TSF/LF mit Pritsche und LBW, denn:

Jörg Placke hat geschrieben:Das hat ja nicht nur was mit den einzelnen Summen (Fahrzeugpris und Ausrüstungspreis) zu tun, sondern auch was mit Taktik, Einsatzwert, usw ......

Tja, was für einen Einsatzwert hat denn der GW-L -MTW/LF/RW/GW-A/-G/-ÖL/KLAF/Zugfahrzeug, wie ist er denn taktisch sinnvoll einzusetzen? Bezogen auf Hilfs-LF, auch als Nachrücker hinter dem Erstangreifer, ist der GW-L "weg", weil an der Einsatzstelle gebunden, und fällt zum Nachführen evtl. zusätzlich benötigter, nicht ständig verladener Ausrüstung aus, und das sollte ja an sich seine Aufgabe sein. Ansonsten gilt bei solch einer Fülle von angedachten Aufgaben im Prinzip das Gleiche wie für diejenigen mit nur einem WLF und / aber acht Abrollbehältern dazu - es wird sich kaum alles gleichzeitig verlasten lassen und wenn das Fahrzeug mal ausfällt, ist gleich alles ausgefallen (umso schlechter, wenn es dann auch noch um das Zweit-LF und mehrere Sonderfahrzeuge geht).

Fast zuletzt: Aus / in der Praxis habe ich selten Feuerwehren erlebt, die einen MTW nicht irgendwie unterbringen konnten, jedenfalls in meinem Umfeld hat das in der Vergangenheit sehr gut funktioniert und zum Teil wurde sogar angebaut oder einen Garage geschaffen. Zudem man mit GW-L + MTW auch viel flexibler ist, z.B. wenn es darum geht, auch mal weiter weg zu fahren (z.B. mit der JF, für die die MTW nicht selten vorrangig beschafft werden), zumal wenn der GW-L wie oben aufgeführt auch noch diverse Sonderaufgaben übernehmen bzw. sogar Sonderfahrzeuge ersetzen soll.

Zuletzt:
Tim Raml hat geschrieben:Dort unter SERVICE, DOWNLOADS und dann GW-L2 findet man die Normbeladung des GW-L2.

Da steht was von Zusatzbeladung. Ob es beim GW-L2 eine verbindliche Beladung für den meines Wissens verbindlichen Gerätekoffer gibt, weiß ich jetzt gar nicht.


Gruß

Daniel


PS: Edit - zu früh / falsch geklickt...
Tim Raml (†)
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Beitrag von Tim Raml (†) »

Öhm...das Normblatt ist das für den GW-L2 mit Zusatzbeladung Wasserversorgung. Aber Tabelle 1 ist die Beladung die auf jedem GW-L2 mitgeführt werden muss :wink:

Steht ja alles in der Beladeliste...
Daniel Ruhland
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Beitrag von Daniel Ruhland »

Hallo,

Tim Raml hat geschrieben:Öhm...das Normblatt ist das für den GW-L2 mit Zusatzbeladung Wasserversorgung. Aber Tabelle 1 ist die Beladung die auf jedem GW-L2 mitgeführt werden muss

Stimmt, jetzt wo Du's sagst... Allerdings: Wenn man mal die Sachen in Klammern (wahlweise, nicht Pflicht) abzieht, bleibt da gar nicht so viel über, jedenfalls nicht so viel, daß es dafür unbedingt einen Gerätekoffer benötigte (der aber "dran" sein muß).


Gruß

Daniel


PS: 6 Warnwesten, 12 kg-Feuerlöscher, 2 Mehrzweckleinen, Multifunktionsleiter (?), Tragetuch, 4 Feuerwehrleinen, 3 Handlampen, 4 Verkehrsleitkegel, 4 Warnleuchten, 2 Warndreiecke, 2 Warnleuchten, 2 2m-HFuG, Transportkasten mit Zurgurten zur Ladungssicherung, Brechwerkzeug, Werkzeugkasten, Spaten, Axt, Bügelsäge, Bolzenschneider, Schaufel, Besen, Schleppstange sowie 2 Unterlekeile. Nichts, was man nicht in der Kabine (selbst bei einer Truppkabine) in - sagen wir mal - zwei Staukästen unterhalb der Ladfläche und mit evtl. drei Halterungen (für Multifunktionsleiter, Schaufel und Besen) an der Stirnwand der Pritsche lagern könnte? Randbemerkung: Wobei mir relativ schleierhaft ist, wofür man auf einem GW-L unbedingt eine Multifunktionsleiter oder auch ein Tragetuch braucht.
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