
Zum einen stellte die BF Frankfurt/M. im Herbst 1968 (also vor exakt einem halben Jahrhundert) zwei Flutlichtfahrzeuge in Dienst. Da ich ja gerne "zeitgenössisch" bastele und mich dabei auch an "runden Geburtstagen" orientiere, will ich dieses Jubiläum zum Anlass für einen Nachbau nehmen!
Zum anderen ist seit wenigen Tagen (endlich) eine kurze Kabine des Harburger Transporters in 1:87 verfügbar!
Zum Vorbild:
Die in Hessen aufgrund der Landesbeschaffung einst sehr verbreiteten Flutlichtfahrzeuge wurden in Frankfurt/M. als FLM bezeichnet. Die beiden Frankfurter FLM waren meines Wissens nicht Teil des Landesbeschaffungsprogramms. Sie wurden zu einer Zeit beschafft, als die Ausleuchtung von Einsatzstellen noch nicht - wie heute selbstverständlich - sofort über die Lösch- und Rüstfahrzeuge sichergestellt wurde. Die ersten HLF mit 3x 1.000-W-Lichtmast wurden 1969 bei der BF Frankfurt/M. in Dienst gestellt (vgl. Museumsdepesche Nr. 23, S. 4). Aus ebendiesem Grund (Ausleuchtung via HLF/RW) standen sich beide FLM übrigens später jahrelang "die Füße platt"... Wer sich den einsatztaktischen Mehrwert der Flutlichtfahrzeuge zur damaligen Zeit in bewegten Bildern erschließen möchte, dem sei Folge 2 "Die Gefälligkeit" aus der legendären HR-Serie Notarztwagen 7 empfohlen (Absturz eines LKW in eine dunkle Böschung an der Frankfurter Gerbermühle, Aufbau und Einsatz des Wiesbadener FLF)!

Das Chassis war der "Harburger Transporter" aus dem einstigen Tempo-Werk hier in HH-Harburg, dessen Stammbaum zwischen Mitte der 1960er und Anfang der 1970er Jahre die vier Bezeichnungen Tempo Matador, Rheinstahl-Hanomag, Hanomag-Henschel und schließlich Mercedes-Benz (L206 etc.) ausweist. Der Aufbau kam von Polyma aus Kassel, das Aggregat wurde durch den von vielen TS 8/8 bekannten VW-Industriemotor Typ 122 angetrieben.
In der Literatur ist das Frankfurter FLM bei Oswald/Gihl, 1. Aufl. 1976, S. 163, sowie bei Hartmann/Schmidt, Band 2, S. 71, zu finden.



Zum Modell:
Lange Zeit erschien mir dieser typisch hessische Veteran nicht im Modell umsetzbar, doch jüngst brachte Holger Ebling (MEK) auf Initiative von Johannes Peter den Harburger Transporter mit kurzer Kabine und kurzem Fahrgestell heraus - beiden ein herzliches Dankeschön!!

Den Aufbau werde ich mit KULI-Komponenten (Preiser #1148) und Evergreen-Profilen anfertigen. Für die Arbeitsplattform werde ich ggf. das Transportgestell der Herpa-Gasflaschen (#052870) verwenden, sofern sie nicht in Transportstellung abgeklappt sein wird. Den Radsatz steuert ein Brekina VW T1 bei. Das eigentlich aufwendige an diesem Modell wird allerdings die Frankfurt-typische rot/weiß-Schraffur am Korb, an den Abstützungen und an den hinteren Radkästen sein...

Stay tuned!

Alex