Anhängefahrzeuge der FF Hameln

Feuerwehrmodelle aus NI (Hannover, Braunschweig, Osnabrück, Oldenburg...)
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Ulrich Niehoff
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Anhängefahrzeuge der FF Hameln

Beitrag von Ulrich Niehoff »

Hallo zusammen,

an dieser Stelle möchte ich einige Anhänger der FF Hameln im Modell vorstellen. Anhängefahrzeuge werden meiner Meinung nach in der Fahrzeugliteratur allgemein zu wenig gewürdigt. Schade, denn öfters handelt es sich um interessante Einzelstücke, die mit moderner Technik bestückt sind(z. B. den Chemiesauganhänger der WF Bayer Dormagen), teilweise auch um kuriose Raritäten.
Beginnen will ich mit einem Anhänger, der mehr zu den Kuriositäten gehört, nämlich dem Rüstholzanhänger der FF Hameln. 1988 wurde dieser Anhänger in der Werkstatt der Hamelner Feuerwehr aus einem gebraucht erworbenen landwirtschaftlichen Anhänger selbst gebaut. Die Pritsche erhielt eine Unterteilung in drei Bereiche, in denen Kant- und Rundhölzer, Schaltafeln, Baustützen, Keile usw. untergebracht wurden. Vor die Pritsche kam eine verschließbare Kiste für Werkzeug(Sägen, Äxte usw.). Eine Plane hat dieser Anhänger nie besessen. Im Einsatzfall(z. B. einsturzgefährdete Gebäude oder Tiefbauunfälle) erwies sich dieser Anhänger nicht als besonders praxisgerecht, da nur einige spezielle Fahrzeuge über eine passende Anhängerkupplung verfügten und die Alarmfahrt mit einem solchen Zweiachsanhänger nicht in der gewünschten Schnelligkeit ablaufen konnte. Deshalb wurde bereits 1998 die gesamte Beladung auf einen dann ebenfalls selbst erstellten AB-Rüstholz (Modell siehe: http://www.nordstadt-forum.info/viewtopic.php?t=3633&postdays=0&postorder=asc&start=15) gebracht und dieser Anhänger aus dem Verkehr gezogen.

Bild

Das Modell konnte relativ einfach mit einem kleinen Anhänger von Brekina verwirklicht werden. Die Pritschenmaße passten zufällig ganz genau. Die o. g. Werkzeugkiste dagegen ist Eigenbau, an der Deichsel wurden noch ein Griff für die Feststellbremse und ein Kabel hinzugefügt.

Bild Bild Bild Bild

Bei der Beladung stammen die Baustützen aus der Feuerwehrzurüstpackung von Vollmer, der Rest sind selbst gesägte Echtholzstücke, wobei ich Wert darauf gelegt habe, Holzsorten zu verwenden, die fast nicht fasern, da hier das Maßstabsproblem offensichtlich würde. Vorn an der Werkzeugkiste befindet sich ein selbst gefertigtes Schild, auf dem die zulässigen Zugfahrzeuge vermerkt sind.

Bild

Insgesamt ein wenig zeitaufwendiges Modell zu einem unspektakulären Fahrzeug, das aber auf seine Weise doch etwas besonderes ist.

Gruß Ulrich



Edit: Bilder wieder eingefügt.
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Alfons Popp
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Beitrag von Alfons Popp »

Zitat:"Insgesamt ein wenig zeitaufwendiges Modell zu einem unspektakulären Fahrzeug, das aber auf seine Weise doch etwas besonderes ist. "

Dem ist nichts hinzuzufügen! :D
Unspektakulär und trotzdem originell!
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Dominik Heimann
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Beitrag von Dominik Heimann »

Toller Anhänger. Gab es sowas ähnliches nicht auch in Hamburg in den 60er Jahren?
Wer arbeitet macht Fehler, und wer keine Fehler macht arbeitet auch nicht!

Grüsse von der Schwäbischen Alb

Dominik
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Alfons Popp
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Beitrag von Alfons Popp »

Ja, dort gab es den sog. Rüst-Anhänger. Der war meines Wissens etwas kürzer und mit einer Plane versehen und wurde bei THL an ein LF angekuppelt.

Siehe hier:
http://www.ff-langenhorn.de/wehr/historie/anhaenger.jpg
http://www.ff-langenhorn.de/wehr/histor ... aenger.jpg
http://feuerwehrhistoriker.de/oldtimer/bilder/fw_ra.jpg
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Ulrich Niehoff
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Beitrag von Ulrich Niehoff »

Hallo Dominik,

die Bilder von Alfons zeigen deutlich, dass die Hamburger Anhänger kürzer und vor allem flacher waren. Außerdem stammen sie aus einer "anderen Zeit". Manfred Gihl schreibt dazu, dass die ersten bereits 1947 vorhanden waren, bis 1963 waren es 17 Einheiten. Damals war der Verkehr noch nicht so dicht wie später und so kam man auf Alarmfahrten vielleicht besser zurecht. Aber in Hamburg waren die Anhänger für allgemeine Technische Hilfeleistungen zuständig und wurden an das Zug-TLF gehängt, während der Hamelner Anhänger nur für die relativ seltenen Bauunfälle gedacht war. Trotzdem wurde er zu einer Zeit eingeführt, als die Hamburger Anhänger längst nicht mehr im Dienst waren, denn diese wurden bis 1981 alle ausgesondert.

Gruß Ulrich
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Beitrag von Andreas Kowald »

Vielleicht unspektakulär, aber wie immer mit viel Liebe zum Detail umgesetzt.
Et hätt noch immer jot jejange!
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Christoph Bücker
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Beitrag von Christoph Bücker »

Ich schliesse mich Andreas an.
Aus welchen Holz sind die Echtholzteile? Balsa?
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Ulrich Niehoff
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Beitrag von Ulrich Niehoff »

Christoph Bücker hat geschrieben:Aus welchen Holz sind die Echtholzteile? Balsa?

Hallo Christoph,

ich kann dir dazu nur sagen, dass es mit Sicherheit nicht Balsaholz ist. Ich habe irgendwo Reste gehabt, die ich verwertet habe. Das Holz ist sehr schwer(deshalb kann es nicht Balsa sein), extrem hart und ließ sich nur sehr mühselig mit einer Feinsäge bearbeiten.

Gruß Ulrich
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Beitrag von Björn Gräf »

Sehr detailreich, wie gewohnt! :shock:

Die Deichsel sieht genial aus! Tolle Arbeit!

:D
Ich krich gleich Locken!

http://www.graefenburg.de.tl
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Beitrag von Ralf Ecken »

Hallo Ulrich!
Ein wirklich toller Anhänger. 8)
Die Deichsel und die Beladung sehen sehr realistisch aus. Top. :roll:
Lieben Gruß aus Ostfriesland,

Ralf
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Marc Dörrich
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Beitrag von Marc Dörrich »

Gefällt mir auch sehr gut, das Anhängsel!
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Beitrag von Thomas Engel »

Hallo ,

schön detaillierter Anhänger . Kann man so heute ja gar nicht mehr sehen .

Gruß thomas
Lackierte Modelle sind meine Spezialität !
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Ulrich Niehoff
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Beitrag von Ulrich Niehoff »

Hallo,

heute soll ein Bootsanhänger der FF Hameln zur Vorstellung kommen. Neuzeitlich hieße es FwA-Boot, aber im Jahr der Indienststellung des Originals(1957) galt noch die alte Bezeichnung.

Bild

Da die FF Hameln den Wasserrettungsdienst auf der Weser durchführt, war schon immer ein Boot erforderlich. Mit diesem Exemplar war es jedoch nach Schlauchbooten erstmals möglich, eine TS im Boot mitzunehmen und so auch eine Brandbekämpfung von der Wasserseite z. B. im Hafen aufzunehmen. Der Anhänger für das Boot wurde in der Werkstatt der Feuerwehr selbst gebaut. Erst 1985 kam ein moderneres Boot als Ersatz. Aber nun zum Modell:

Bild Bild Bild Bild

Das Boot habe ich aus Plastikplatten selbst erstellt, nachdem Versuche gescheitert waren, ein Sturmbootmodell von Roco Minitanks passend umzubauen. Nur der Außenbordmotor stammt in gekürzter Form von diesem Roco-Modell.

Bild Bild Bild Bild

Zu den Bildern in der Reihe hierüber: Das Bild ganz links zeigt das Modell aus derselben Perpektive wie das Foto vom Original. Hier ist z. B. an der Innenwand der Seilzug vom Steuerrad zum Außenborder zu sehen. Außen wurde ein Faden als Taunachbildung durch kleine Drahtösen gezogen. Das nächste Bild lässt die vielen selbst gebauten Details erkennen, die im Bootsmodell untergebracht sind. Das 3. Bild der Reihe zeigt den Anhänger leer vor dem üblichen Zugfahrzeug, einem Faun LF 8. Der Anhänger entstand aus Draht verschiedener Stärken. Die beige Farbe stellt alte B-Schläuche dar, die beim Original als Schutz für das Boot um die Rohre und Auflagen vorhanden waren. Im letzten Bild ist das Boot allein zu sehen. Der Außenbordmotor wurde bewußt in einer eingeklappten Stellung angebaut, sodass das Modell quasi als Wasserlinienmodell auf einem Modellgewässer eingesetzt werden kann.

Gruß Ulrich



Edit: Bilder wieder eingefügt.
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Ralf Ecken
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Beitrag von Ralf Ecken »

Hallo Ulrich,
klasse gemacht dein Boot. Auch der Anhänger ist spitze. 8)
Die vielen kleinen Details machen es zu einem richtigen Schmuckstück.
Ganz tolle Arbeit.
Lieben Gruß aus Ostfriesland,

Ralf
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Alfons Popp
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Beitrag von Alfons Popp »

Wie immer bei dir ein vorbildliches Modell! :D
Dass du z.B. an die Fender gedacht hast, ist schon etwas Besonderes, aber auch die sonstige Detaillierung sieht hervorragend aus.
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