Hier geht es weiter mit einen Schwenk in die 1930er Jahre. Es begann die Zeit als aus den Feuerwehren die Feuerschutzpolizei wurde. Es ging bei der Feuerwehr militärischer zu und auch die Fahrzeugfarbe rot verschwand und wurde durch Tannengrün, Luftwaffengrau und Sandfarben ersetzt. In Lübeck wurden mitte der 1930er Jahre drei Einsatzfahrzeuge beschafft, die schon die Aufschrift Feuerschutzpolizei trugen, aber noch in Rubinrot lackiert waren und diese Lackierung nicht geändert wurden, während des 2. Weltkrieges. Warum das so war lässt sich leider nicht mehr ergründen, aber wir haben Aussagen von älteren Kollegen die dies bestätigen.
Auch Informationstechnisch kann ich zu den folgenden Fahrzeugen etwas mehr liefern. Alle drei Fahrzeuge wurden 1936 bei der Firma Metz in Auftrag gegeben. Es handelt sich dabei um eine Kraftfahrdrehleiter KL 31, einen Schlauchkraftwagen SKW und eine Kraftspritze.
Beginnen wir mit der Kraftfahrdrehleiter KL 31. Aufgebaut wurde das Fahrzeug auf einen Mercedes Benz 3750 LOD. Die Motorleistung betrug 100 PS. Neben dem vierteiligen Leiterpark mit 31 m Steighöhe, verfügte die Drehleiter noch über eine Vorbaupumpe von Amag-Hilpert, welche 2500i/min förderte. Am Heck wurde eine Schlauchhaspel mitgeführt. Die Türbeschriftung weist noch die alte Beschiftung auf. Freie u. Hansestadt Lübeck Feuerlöschpolizei, welche bis Kriegsende nicht geändert wurde. Die Drehleiter wurde entweder 1964 oder 1968 außer Dienst gestellt.
Kennzeichen: POL-18445, BS 31-6472 und HL-2032
Zu den Bildern: Bild 1 zeigt die KL bei einer Hebeübung im Innenhof der Wache 1, Bild 2 anleitern bei einer Übung in der Altstadt, Bild 3 im Hintergrund bei einer Kundgebung auf der Wache 1, Bild 4 Leiterübung auf der Wache 1 am Schlauchturm, Bild 4 Dachansicht um 1963 im Innenhof der Wache 1, DL schon ohne Vorbaupumpe
Das zweite Fahrzeug von der Firma Metz war ein Schlauchkraftwagen SKW. Er wurde auf einen Mercedes Benz 3500 aufgebaut. Die Motorleistung betrug 92 PS. Als Signaleinrichtung wurde ein Motorkugelwecker und ein Martinhorn verwendet. Neben dem Schlauchmaterial und den Armaturen war auch eine Tragkraftspritze verlastet. Als Beleuchtungssatz wurde ein Bosch Scheinwerfer und eine 20m Kabelrolle mitgeführt. Markant an diesem Fahrzeug war, daß die Geräteräume mit Jalousien aus Holz versehen waren, was damals recht selten war. Auch der Aufbau des Fahrzeuges war für meine Begriffe selten. Nach der Truppkabine kam beidseitig ein Geratefach mit einer Tur und dann folgten zwei Gerätefächer mit Jalousien. Auch hier wurde die Lackierung in Rubinrot lackiert, welche auch während des Krieges nicht geändert wurde. Auf Wunsch der Feuerschutzpolizei Lübeck bekam der SKW eine zusätzliche Austattung: dreiteilige Schiebleiter (14m), drei Hakenleitern, zusätzlicher Nebelscheinwerfer vor der Stoßstange und eine Sandstreuvorrichtung für die Hinterräder, welche vom Fahrerplatz bedienbar war. Inklusive der Zusatzausstattung kostete der SKW 16497 Reichsmark. Leider verliert sich die Spur nach Kriegsende von diesem Fahrzeug. Er taucht in keiner Fahrzeugliste mehr auf. Entweder wurde das Fahrzeug im Kriege zu sehr beschädigt und ausgesondert oder von den Besatzungmächten eingezogen.
Vielleicht bekomme ich ja hier noch weitere Infos zu diesem Fahrzeug.
Kennzeichen: POL 18444
Zu den Bildern: Bild 1 zeigt das Fahrzeug im Innenhof der Wache 1 von hinten, auf Bild 2 ist eine Teilseitenansicht zu sehen und Bild 3 zeigt den SKW bei einer Übung auf dem Marktplatz. Von den beiden Fahrzeugen mit Jalousien ist der SKW der rechte.
All der guten Dinge sind drei und es geht kurios weiter. Drittes Metz Fahrzeug im Bunde war eine Kraftspritze KS 25. Sie wurde auf einen dreiachsigen Mercedes Benz LGS 3000 aufgebaut. Die Motorleistung betrug 95 PS. Die Förderleistung der Metzpumpe vom Typ MF VIII betrug 2500l/Min und verfügte über Saugeingänge und je drei Druckstutzen beidseitig. Der Wassertank betrug 300l und der Schaumtank 100l. Auf dem Dach wurden Haken- und Steckleitern sowie Saugschläuche verlastet. Zur Ausleuchtung stand ein Bosch Scheinwerfer, 20m Kabelrolle und ein extra Stativ zur Verfügung. Die Signaleinrichtung bestand aus einem Motorkugelwecker und Martinhorn. Auch hier wurde die Lackierung in Rubinrot ausgeführt. Markant waren auch hier die Jalousien aus Holz. Auch das dreiachsige Fahrgestell mit Allradantrieb und die kurze Kabine geben Rätsel auf. Darüber war bisher in keiner Literatur was zu finden. Leider verliert sich auch die Spur nach dem Krieg. Auch hier wären wir für weitere Tipps und Hinweise dankbar.
POL 18443
Zu den Bildern: Bild 1 zeigt ein eindruckvolles Bild der Pumpenleistung 12 C Rohre werden von der Kraftspritze mit Wasser versorgt, Übung im Innenhof der Wache 1, Bild 2+3 zeigen das Fahrzeug bei einer Geländefahrübung.
Als letztes habe ich noch ein alarmmäßiges aurücken von Kraftspritze und Kraftfahrdrehleiter aus der Wache 1 Fleischhauerstr.
Das war es erstmal von mir....beim nächsten mal geht's weiter....wir bleiben aber noch in dieser Epoche.....
