
Tauwetter -> Schneeschmelze -> Hochwasser!

Und um wieder ins Thema reinzukommen, will ich euch erst mal meinen AB HOCHWASSER 1 vorstellen. Den stolzen Besitzern des Nordstadt-Buches ist er ja kein Unbekannter - nur hier gezeigt habe ich den vor immerhin 20 (!) Jahren gebauten Wechselaufbau noch nicht! Kurzer Rede langer Sinn: Ich habe tatsächlich vor, meine Ankündigung vom Mai 2007

Längst hat der Begriff des "Jahrhunderthochwassers" von seiner früheren Bedeutung verloren, da durch die Klimaveränderung in immer kürzeren Abständen nicht nur die Deiche entlang der Elste sondern auch die Rekordhöhen ihrer Pegelstände brechen bzw. gebrochen werden. Um nach Starkregenfällen und/oder Schneeschmelzen dann wenigstens die Altstadt vor Überschwemmung zu bewahren und vollgelaufene Keller zeitnah von den schmutzigen Fluten zu befreien, stellte die Feuerwehr Nordstadt Mitte der 90er Jahre ein mehrteiliges System von Wechselladeraufbauten in Dienst.
Einer dieser Aufbauten ist der AB HOCHWASSER 1, dessen Beladung primär für das Auspumpen von Haushaltskellern ganzer Straßenzüge vorgesehen ist. Dazu werden die acht Gitterpaletten mittels Hubwagen verteilt und deren Inhalt durch die Freiwilligen Feuerwehren oder den Bürgerverein "Hochwasserhilfe Nordstadt e.V." (selbstverständlich mit tatkräftiger Unterstützung durch die betroffenen Bewohner) dezentral eingesetzt.


Apropos Inhalt: Jede der acht Boxen enthält Tauchpumpe, I-Sauger, Stromgenerator, Kabeltrommel, formbeständige B- und C-Schläuche sowie C-Rollschläuche. Dazu kommen auf der Ladefläche noch einige Sandsäcke, Schaltafeln und Holzbohlen, zwei Sackkarren sowie ein Schlauchboot. Im Geräteraum G1/G2 lagern unter anderem Kettensäge, Schanzzeug, leere Sandsäcke und ein weiterer Generator.
Karosserietechnisch ist der Abrollbehälter kein Hexenwerk: Auf den in Nordstadt sehr beliebten Wechselrahmen des AB Pritsche/Kran von Herpa wird der ebenfalls oft verwendete Rolladenaufbau einer Roco-DLK gesetzt und direkt anschließend die Getränkepritsche eines Lkw der "Schultheiss-Brauerei" von Preiser montiert. Noch einige Kleinteile hier und da um diverse Öffnungen zu kaschieren, ein paar Schriftzüge sowie ein roter Unterlegkeil als RKL-Sockel und der Rohbau des AB HOCHWASSER 1 wäre fertig.
Fehlt nur noch die Beladung: Unter dem Faltverdeck des Bierlasters wird mittels schmaler Klebestreifen ein Schlauchboot verzurrt, direkt daneben hängen zwei Sackkarren und auf dem Pritschenboden stehen einige (Sand-)Säcke im Spur N-Maßstab 1:160; alle Bauteile stammen aus dem Preiser-Sortiment. Die zum Lenzen vollgelaufener Keller benötigte Ausrüstung wird in acht Kibri-Gitterboxen verstaut - die Beladung wurde überwiegend selbst gebaut, z.B. die Tauchpumpe und der I-Sauger. Wem das zu viel Arbeit ist, der möge sich mit Erzeugnissen der Kleinserienhersteller oder 3D-Drucken zufrieden geben. Was natürlich nicht nur den Einsatz von Pinsel und Farbe sondern auch den größerer Geldbeträge notwendig machen könnte!


Gruß vom Pegel Osthafen,
Jürgen
