es gibt nichts was es nicht gibt ... auch wenn das ja eigentlich auf so manche bunte Werkfeuerwehr im hiesigen
Forum zutrifft, so kann man feststellen, dass dieses Motto auch im Katastophenschutz zu gelten scheint.
Unter den Eindrücken des Katastrophenwinter 1978/1979 beschaffte das Land Schleswig-Holstein im Jahr 1980
für jede kreisfreie Stadt und jeden Kreis einen geländegängigen Krankenwagen auf Basis des Unimog U416. Der
Aufbau stammte von der Firma Voll aus Würzburg und wurde durch die Firma Binz ausgebaut. Ausgelegt war das
Fahrzeug, dem damaligen Credo des KatS angepasst, für maximal vier liegende Patienten.
Da die Anzahl der einsatzbereiten Fahrzeuge immer geringer werden und das Fahrzeug auch nicht mehr so ganz
den aktuellen Vorgaben entspricht, hatte sich eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Mitarbeitern der Kreisverwaltung
Steinburg sowie des DRK KV Steinburg, Gedanken über ein Nachfolgefahrzeug gemacht.
Schnell stand fest, dass das Fahrzeug nicht nur geländegängig, sondern auch die aktuelle Fahrzeuggeneration an-
gepasst sein soll. Daher hat man als Basis nicht mehr einen KTW4 sondern einen NKTW ausgewählt. Zusätzlich
wurde entschieden, dass das Fahrzeug auch für schwergewichtige Patienten nutzbar sein sollte, da es nur sehr
wenig Schwerlast-KTW in Schleswig-Holstein gibt.
Beschafft wurde letztlich ein MAN TGM 13.250 4x4 BL mit einem Aufbau der Firma Fahrtec. Der S-KTW ist mit einer
Ladebordwand Cargolift Standard S4/S2 der Firma Bär, einer Schwerlast-Trage Ferno Harrier LT, einer normalen
Trage der Firma Stollenwerk sowie einem Tragestuhl Ferno Typ 40 G ausgestattet. Selbstverständlich gehören eine
Schleifkorb- sowie eine Schaufeltrage auch zur Ausstattung dieses Fahrzeuges. Medizinische Geräte werden bis auf
eine Absaugpumpe nicht mitgeführt, dafür gibt es Halterungen für die im örtlichen Rettungsdienst eingesetzten Geräte.
Technische Daten des Fahrzeuges:
- MAN TGM 13.250 4x4 BL
- Aufbau durch die Firma Fahrtec
- sequenzielles Schaltgetriebe mit 12 Gängen
- drei verschiedene Differentialsperren
- Länge 7.250 mm
- Breite 2.550 mm
- Höhe 3.400 mm
- Bodenfreiheit: 549 mm
Während meines Fototermines konnte ich sowohl das Neufahrzeug als auch den Vorgänger noch in einem Gruppenfoto
für die Ewigkeit festhalten. Der Kreis Steinburg wird den Unimog wohl zeitnah veräußern, ich bin gespannt, ob er weiter-
hin irgendwo im Rettungsdienst oder Katstrophenschutz genutzt wird, ob er in Sammlerhände gelangt oder ob er irgend-
wo als Wohnmobil dahinvegetieren wird.
Vieleicht findet sich ja hier im Forum, der seine Feuerwehr, Werkfeuerwehr oder Rettungsdienst / Katastophenschutz mit
so einem Nachbau aufwerten will? Weitere Informationen zum Fahrzeug (und auch weitere Fotos) findet Ihr bei BOS-Fahrzeuge
sowie im Heft 01/2015 des Rettungsmagazin.
Viele Grüße,
Tobias