da ich es leider in absehbarer Zeit bis heute abend 23:59 nicht schaffe, mein Wettbewerbsmodell fertigzustellen und in der sprichwörtlich letzten Minute auch noch ins Bild zu rücken und beim Adminteam einzureichen, möchte ich die werte Gemeinde in den Baufortschritt einweihen.... bisher hatte ich mich - mit Rücksicht auf die Wettbewerbsregeln - entschlossen, noch keine Baufotos einzustellen.
Es handelt sich um die Umsetzung des HLF aus meiner Heimatwehr Bad Vilbel-Massenheim bei Frankfurt am Main. Wer es noch nicht mitbekommen hat, ich habe mich mit meinen 36 Lenzen entschieden, noch was "Vernünftiges" zu machen und bin im Januar 2011 in die Feuerwehr eingetreten, habe im März meinen Grundlehrgang absolviert und bin nun aktiv als Anwärter in der Einsatzabteilung. Man ist nie zu alt dazu! Was lag nun also näher, "unser" Auto nachzubauen.
Erstmal zum Original: Das gute Stück ist ein Atego mit Lentner-Aufbau aus dem Jahr 2007 und hört auf der Welle 508 G U "Radio Wetterau" auf den Rufnamen "Florian Vilbel 3/44".
Fahrgestell: Mercedes-Benz
Modell: Atego MB 1329AF (Allrad)
Motorleistung: 210 kW (286 PS)
Radstand: 3.860 mm
Zul. Gesamtgewicht: 14.500 kg
Aufbau: Lentner GFK
Löschmittelvorrat: 1.600 Liter Wasser und 200 Liter Schaummittel
Feuerlöschkreiselpumpe: Hale
Typ: WS 30/10
Nennförderleistung: 3.000 l/min bei 10,0 bar Nennförderdruck
Man könnte bei genauer Betrachtung zur Ableitung kommen, daß das Fahrzeug ein 19. Frankfurter aus der Charge der 2007 beschafften HLF für die BF war, der abhanden kam und umlackiert wurde. Da Bad Vilbel ja an Frankfurt grenzt, liegt die Vermutung nahe.

Nun zum Modell: Grundmodell ist der Bausatz für das Frankfurter HLF von MFÖ, welchen ich von einem Kameraden geschenkt bekommen habe. Es handelt sich hierbei um einen Resinbausatz mit Zubehörteilen aus Metallspritzguß und Messingbauteilen sowie tiefgezogenen Fenstereinsätzen. Selbstverständlich benötigt auch dieser Originalnachbau qualitativ gute Vorbildfotos, welche erfreulicherweise aus der Bauphase des HLF im Jahre 2007 vorhanden und auch auf der Website der Feuerwehr Massenheim zur Verfügung stehen. Die wesentlichen Details habe ich in Farbe ausgedruckt und bereitgelegt. Wie man sieht, kann es auch bei diesem Bau wieder ganz schön eng werden. Zwischen den Bauschritten den Arbeitsplatz immer wieder aufzuräumen ist also notwendig, um nicht den Überblick zu verlieren. Es wäre ja auch zu einfach, wenn einfach nur der Bausatz zusammengepfriemelt würde....nein nein....es gibt einige Unterschiede zwischen dem Frankfurter und dem Massenheimer....und schließlich sollte es ja mal mein Wettbewerbsmodell werden.
Fangen wir mit den grundlegenden Karosseriearbeiten an:
Zu allererst werden die hinteren Traversenkästen mit dem Dremel zugesägt, da beim Massenheimer HLF die B-Abgänge offen liegen und die Kästen nur über die Hälfte des G5/6 reichen. Damit nach dem Einsetzen des Fahrgestells der Kasten passt, muß natürlich auch am Fahrgestell entsprechend zugesägt werden. Die Aufbaurückseite reicht beim Massenheimer Fahrzeug weiter nach unten. Daher habe ich die Rückseiten erstmal grob mit Plastiksheets verlängert, die später noch verspachtelt, zugeschnitten und geschliffen werden. Das Massenheimer Fahrzeug hat rechts und links vom heckseitigen Geräteraum Vertiefungen, in denen auch die Dachaufstiegsleiter verläuft. Diese sind dem "neueren" Lentner-Design geschuldet und müssen natürlich beim Modell ebenfalls nachempfunden werden. Hierzu habe ich die ersten Sägeschnitte vorab mit einem Folienstift angezeichnet. In der direkten Heckansicht erkennt man, daß der gesamte Aufbau konisch nach oben zuläuft. Die Vertiefung wird also so angelegt, daß sie exakt parallel zum Geräteraum verläuft. In der Konsequenz führt das dazu, daß der links stehenbleibende Holm sich nach unten verdickt. Später werden hier die Rücklichter aufgebracht. Nach dem vollständigen Aussägen des Schlitzes aus dem Resinmodell wird von innen ein Plastiksheet hinter die Öffnung geklebt, so daß sich hieraus nun die Vertiefung ergibt. In diese Vertiefung kommt später die Aufstiegsleiter. Die unten überstehenden Plastikplatten werden später zugeschitten und weiter bearbeitet. Nach der linken Vertiefung wurde nun auch die auf der rechten Seite des Geräteraums angebracht und nach nach gleichem Muster von hinten verschlossen. Das Dach wurde mit einer dünnen Plastikplatte beklebt, da beim Originalfahrzeug abweichend vom Grundmodell kein Riffelblech sondern ein rutschhemmender Belag exisitiert. Außerdem wurde zudem ein Plastiksheet oberhalb als halbhohe Reling angebracht. Auf dieses wird später auch die Verkehrswarnanlage "installiert". Aus der Schrägperspektive ergeben sich die am Anfang ausgesägten hinteren Traversenkäsen sowie die heruntergezogenen hinteren Aufbauwände, die unten schräg zulaufen (auch gespachtelt und geschliffen).