Interessante Frage! Habe mal nachgesehen:
Bereits in der Ausgabe von 1987 (2. Auflage) des "Handbuch der Feuerwehr-Fahrzeugtechnik" von GIHL ist die Hakenleiter in den Beladeplänen von LF 16 und LF 16 TS mit dem Vermerk "nur auf Wunsch des Bestellers" versehen, war also bereits nicht mehr verbindlich. Bei LF 8, den (Trocken-) Tanklöschfahrzeugen usw. taucht sie sowieso nicht auf. Nur beim LF 24, von dem es allerdings lediglich eine Vornorm gab, steht sie in besagten Buch verbindlich im Beladeplan. Im Roten Heft "Feuerwehrfahrzeuge Teil II" (8b), 9. Auflage von 1984 ist die Hakenleiter (eine einzelne) für LF 16, LF 16 TS und LF 24 noch verbindlich in der Beladeliste aufgeführt, in der 3. Auflage von 1960 (noch unter dem Titel "Löschfahrzeuge" in einem Heft mit der Nummer 8 zusammengefasst) hingegen fehlt die Hakenleiter beim LF 16 TS, beim LF 16 sind dafür gleich zwei Exemplare aufgeführt.
Wir hatten auf dem LF 16/12 bis kurz vor Außerdienststellung noch zwei Hakenleitern. In der gesamten Dienstzeit (1993 - 2018) des Fahrzeugs wurden die Hakenleitern allerdings nur zu Ausbildungs bzw. genauer Anschauungszwecken (gestiegen ist nie jemand) vom Dach genommen, beim Nachfolger HLF 20 wurde dann auf diese Leiter(n) verzichtet.
Christian Dreher hat geschrieben:Düsseldorf führt definitiv noch Hakenleitern auf den HLF der BF mit
Gib auf Google mal HLF, Hakenleiter ein.
Hamburg hat offensichtlich auch noch welche, ein paar andere (Wuppertal, Stuttgart) ebenfalls.
Das grundsätzliche Problem bzw. die Probleme der Hakenleiter:
Im Prinzip beherrscht die Vornahme kaum noch jemand (sicher). Bei BF wird das Steigen mit der Hakenleiter zwar meines Wissens noch ausgebildet, bei den allermeisten FF jedoch wohl kaum (noch). Zudem braucht man auch ein Holz(fenster)brett, in das man sich einhaken resp. die scharfen "Zacken" der Leiter einschlagen kann - das gibt es ebenfalls kaum noch. Man braucht also einen speziellen Übungsturm *). Hier bestehen die Brüstungen am Schlauch- und Übungsturm z.B. aus Beton mit darüber verlaufendem Stahlrohrgeländer - für Hakenleitern völlig ungeeignet. Woanders mit Hakenleitern üben geht auch nicht, es sei denn Abrissobjekt, denn danach kann man den (Kunststoff-) Fensterrahmen vergessen. Außerdem: Der Haken der Hakenleiter soll / muss ja ggf. durch die Fensterscheibe geschlagen werden - das mag bei unseren Vorvätern mit Einfachverglasung funktioniert haben, bei heutigen drei- oder vierfach Isolierverglasungen dürfte das so gut wie unmöglich sein, die bekommt man schon mit sicherem Stand am Boden und allerhand schwerem Gerät zum Teil kaum noch "mal so eben" geknackt. Zuletzt: Als Rettungsgerät taugt die Hakenleiter nicht wirklich. (Mein) Fazit daher: Einerseits schade, dass die Hakenleiter immer seltener wird, mich hat z.B. immer die "theoretisch unbegrenzte Einsatzhöhe" beeindruckt, andererseits ist die Hakenleiter wohl nüchtern und realistisch betrachtet durchaus verzichtbar.
*) Türme wie z.B. bei Feuerwehrwettbewerben mit Hakenleitern - die zwar immer sehr beeindruckend aussehen, allerdings auch eher Folklore sind.
Gruß Daniel