Versicherung für Modellautos?

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Christian Dreher
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Versicherung für Modellautos?

Beitrag von Christian Dreher »

Hallo zusammen,
ich wollte heute mal eine Frage in den Raum werfen die mich schon länger beschäftigt.
Jede unserer Modellammlungen erreicht irgendwann einmal einen gewissen Wert, den man fast als Wertanlage betrachten könnte.
Wie sieht es aber mit einer Versicherung dafür aus? Als ich meinen Versicherungsmensch fragte meinte er das wäre über die Hausrat abgedeckt.
Aber falls es dann mal zum Fall der Fälle kommt z.B. durch einen Brand wie erkläre ich meiner Versicherung das ich 4 Fahrzeuge zum Preis von 20 Euro geschlachtet habe um ein einziges zu bauen?
Und vor allem. muß ich jedes Fahrzeug fotografieren und dokumentieren das ich einen Nachweis habe das ich soviel Fahrzeuge überhaupt gehabt habe?
Fragen über Fragen.

Ich wollt nun mal hören wie ihr das seht oder ob ihr damit schon Erfahrung gemacht habt?
Gruß Christian
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Thomas Engel
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Beitrag von Thomas Engel »

Hallo ,

geht über die Hausratversicherung . Ich mußte einfach meine Vitrinen fotografieren und den Wert angeben . Dann war die Sache erledigt .

Gruß Thomas
Lackierte Modelle sind meine Spezialität !
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Dirk Ziegler
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Beitrag von Dirk Ziegler »

Fotografieren ist schon besser.
Von der Hausrat bekommst du, wenn überhaupt, nur den Kaufpreis wieder. Und das aber auch nur mit Quittungen.
Alles schon nach Diebstahl ausm Keller durchgemacht. :-(
Benjamin Ehmann
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Beitrag von Benjamin Ehmann »

...da habe ich auch schon sehr oft drüber nach gedacht, die erste Versicherung ist mein Schloss an der Vitrine, meine zweite die Hausrat Versicherung, die dritte die Familien Haftpflicht und wenn alle drei keinen Wert haben, dann greift mein DELUXE RECHTSCHUTZ.... :wink: :shock: 8)
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Thomas Engel
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Beitrag von Thomas Engel »

@Dirk : Man bekommt den aktuellen Wiederbeschaffungswert der Grundmodelle . Zumindest bei meiner Hausratversicherung . Aber die beste Versicherung sind 3 scharfe Hunde in der Wohnung und da sind meine Modelle drin .
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Beitrag von Thomas Warwel »

.. zwei große scharfe (auf Lecherchen scharfe) Hunde haben wir auch und unsere beiden "Kampfkatzen" sind auch nicht zu verachten,
aber auch die wollen mal an die frische Luft und den Wald sehen ... und es soll ja auch noch den "Urlaubsfall mit Hunden" geben....

Habe das auch mal mit meiner Versicherung diskutiert ===> einen richtigen Schutz gibt es nicht; Modelle sind in der normalen Hausrat im Rahmen der Deckungssummen mitversichert.

Aber wenn alles weg ist hat man doch immer die ganz große A.....-Karte gezogen, selbst wenn die Grundmodelle ersetzt werden, wer liefert mir denn heute alte Matig,Gollwitzer,RMM,Siebert,M&F und Co. ?

so eine Quelle hätte ich gerne !!!!!


Gruß
Thomas
Alex Müller
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Beitrag von Alex Müller »

Danke für die Tips, geht das nicht auch über die Ilementarversicherun ?
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Harald Karutz
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Beitrag von Harald Karutz »

einen richtigen Schutz gibt es nicht
Doch, doch! Aber das ist mit einigem Aufwand verbunden! (siehe unten!)
Modelle sind in der normalen Hausrat im Rahmen der Deckungssummen mitversichert.
Vorsicht: Je nach Deckungssummen bleibt da nicht viel für eine Sammlung! Auf jeden Fall muss eine Sammlung explizit im Versicherungsvertrag genannt werden, da so etwas nicht zum üblichen Hausrat gehört (das ist im Juristendeutsch immer anders formuliert, trifft aber den Kern der Sache schon ganz gut: Wenn ich mir unters Bett ein Köfferchen mit einigen Millionen lege und dann die Bude ausbrennt, hat man nämlich auch ein Problem...).

Also; zur Lösung des Problems: Es gibt durchaus spezielle Versicherungen von Sammlungen. Das machen Briefmarkensammler, Kunstsammler und Archivare nicht anders. Voraussetzung ist ein Sachverständigengutachten, in dem der Wert einer Sammlung sachlich fundiert und sehr ausführlich dargestellt wird. Zu berücksichtigende Aspekte in einem solchen Gutachten sind:

- Beschaffungswert
- Materialwert
- theoretischer Verkaufswert unter Sammlerkollegen
- theoretischer Wiederbeschaffungswert
- theoretischer Aufwand bei der Wiederbeschaffung
- Einzigartigkeit und Originalität
- Arbeitsaufwand bei der Sammlungserstellung
- Zeitaufwand bei der Sammlungserstellung
- ggf. wirtschaftliche Bedeutung für den Sammler (kann bei Veröffentlichungen oder Ausstellungen über seine Sammlung durchaus eine Rolle spielen!)
- Bedeutung der Sammlung in der Sammlerszene
- Referenzwerte im Vergleich zu anderen Sammlungen
- Maßnahmen zur Sicherung der Sammlung (Rauchmelder, abschließbare Vitrinen, abschließbare Räume, Zugangsregelungen etc.)
- Gefährdung der Sammlung (z. B. durch Transporte, Ausstellungen etc.)

Nur - dies als kleine Warnung: Mit einem solchen Gutachten landet man dann u. U. bei Summen, bei denen einem schwindelig wird! Dann ist zwar toll zu wissen, was für Werte man in seinen Vitrinen stehen hat - dann muss man für die Versicherungsbeiträge aber auch entsprechende Summen zahlen! :wink:

Und es gibt das Problem, das sich kaum ein Sachverständiger wirklich mit solchen Sammlungen wie den unseren auskennt - ich spreche da aus Erfahrung (und werde NICHT sagen, bei was für einer Summe ich gelandet bin...). :oops: :oops: :oops:
"Gesägt, nicht lackiert!"
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Clemens Sobotzik
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Beitrag von Clemens Sobotzik »

Harald, Du triffst den "wunden Punkt":

1. Die Policen dürften bei unseren Schätzen schon ziemlich hoch ausfallen, besonders dann, wenn es richtig komplizierte Umbauten sind und sich damit allein die (Material-)Werte enorm steigern.

2. Nicht zu vergessen: die Bastelkisten - oder was man so nennt... :roll: Was sich im Laufe der Jahre so ansammelt, noch nicht verbaut ist und mitunter auch nicht wieder zu beschaffen ist... au weia!!!

3. Bei einem Gutachten muß der Gutachter natürlich ebenfalls bezahlt werden. Aus beruflicher Erfahrung weiß ich, daß diese Fachleute ihre Arbeit sehr akkurat versehen, und die Liquidation richtet sich nach der Summe, die sich aus dem Gutachten ergibt. Mir liegen hier keine Zahlen vor, aber billig wird das nicht!
Unter Umständen wird man so einen Gutachter öfters bestellen müssen, um die Bestandsliste auf aktuellem Stand zu halten.
Gutachter für historisches Spielzeug gibt es einige, aber in unserem Fall habe ich da keine Vorstellung.

4. Auf jeden Fall lohnt sich eine Foto-Dokumentation, um im Fall des Diebstahls der Polizei die Arbeit und Beweisführung zu erleichtern und so größere Chancen auf eine Wiederbeschaffung zu haben.
Es kommt nur darauf an, was man daraus macht!
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Jürgen Mischur
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Beitrag von Jürgen Mischur »

So ist es leider! Ich hab mich auch vor laaaanger Zeit mal schlau gemacht (da gab' s noch ein bfm und seit damals sind die Prämien auch nicht gesunken :evil: !):

Alles was Harald und Clemens aufgeführt haben, entpricht - leider! - den Tatsachen! Schon die Suche nach einem Sachverständigen könnte zum Abenteuer werden; von seinem Honorar ganz zu schweigen! Und bei der Höhe der Beiträge wird vielen von uns das Interesse am Abschluß einer Versicherung vergehen! :( Außerdem müssen wir fein säuberlich trennen zwischen reinen Sammlungen, also dem Anhäufen von gekauften (Industrie-)Modellen, und den mit teilweise riesigem Aufwand selbstgebauten Feuerwehrmodellen!!!

Also lieber für eine vernünftige passive Sicherheit gegen Diebstahl, Feuer, Hochwasser sorgen (Ich weiß, wovon ich rede!), eine eventuell notwendige Evakuierung wenigstens mal durchspielen und eine Dokumentation der Schätzchen anlegen! Für eine adäquate Publikation sorgt dann das Thalburg-Forum....!!! :wink:

Gruß, Jürgen
"We do not quit playing because we grow old, we grow old because we quit playing."
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Dirk Schramm
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Beitrag von Dirk Schramm »

Hallo,

also wenn ihr die einschlägig bekannten Suchmaschinen mal bemüht, werdet ihr feststellen das es keinen "öffentlich vereidigten Sachverständigen" für den Themenbereich "Modellbau" gibt. Weiterhin ist es ja bekannt, dass die Versicherungen im Schadensfall nur sehr ungern Zahlungen leisten und es dann meist zu Gerichtsverfahren kommt. Einen von den Gerichten anerkannten Gutachter für den Modellbau gibt es erst recht nicht!!!!!

Warum setzt ihr euch nicht mit eurer Versicherung in Verbindung und erklärt ihr euer anliegen? Die meisten Versicherungen sind bereit solche Sachen zu versichern und man kann sich oftmals dahingehend einigen, dass der Versicherungswert von einem selbst festgelegt wird. Die Versicherung legt auf dieser Grundlage natürlich die Beiträge fest. Wenn man diese auf die kommende Jahre hochrechnet, kommt man schnell auf Beträge die einen Einkauf bei E....y hoch und runter ermöglichen. Außerdem fehlen natürlich noch die "Wertzuwächse", also die neuen Modelle, die überhaupt noch nicht berücksichtigt wurden!

Alles im Allem würde ich sagen: Spart euch das Geld. Dies kann dann lieber in sichere Unterbringungsmöglichkeiten für die Modell investiert werden.

Ich habe auch noch nie gehört das bei z.B. einem Einbruch die "wertvolle Modellbausammlung" gestohlen wurde - meist ging es hier um handfestere Sachen wie z.B. "Kohle". Mit Naturkatastrophen ist es natürlich etwas anderes. Für den Brandfall empfehle ich eine Tresor der Brandstufe 3 (hält 3 Std. lang dem Feuer stand und garantiert eine Innentemperatur von nicht mehr als 20 Grad Celsius)! :lol: :lol: :lol: Kostenpunkt: ca. 2.000.- EUR in einer mittelgroßen Ausführung! Auch ein Bankschließfach wäre noch eine Empfehlung wert. :lol: :lol: :lol:

Gruß
Dirk
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Christian Dreher
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Beitrag von Christian Dreher »

Hallo zusammen,
Danke für eure Ausführungen. Soetwas habe ich mir schon gedacht.
Also hoffen das nichts passiert und alles dokumentieren. :cry:
@Dirk
Tresor, Bankschließfach :roll:
Ich will meine Lieblinge noch betrachten können. :D :wink:
Gruß Christian
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Christoph Fink
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Beitrag von Christoph Fink »

Servus,

ich hab sie zwar im alten Forum schon gepostet, aber ich denke hier passt es hin.

Ja, es ist schonmal passiert. Zimmerbrand im Januar 2000. Ursache technischer Defekt in der Mehrfachsteckdose des Computers. Hier einige Schmerzliche Eindrücke.

Bild Bild Bild Bild
Bild Bild

Zur Versicherung: Die Hausratversicherung meiner Eltern deckte damals zwar den eigentlichen Wert ab (wir durften sogar schätzen, ohne Dokumentation) letztendlich hilfts aber nix. Was nützen Dir z.B. 100 Euro für ein Modell, wenns das nicht mehr zu kaufen gibt.

Besonders schmerzlich war der Verlust von Matigs Falcon. Den bekomme ich nicht mal mehr bei ebay.

Gruß

Christoph
(paramedix, BF Bad Schwabenburg)

www.hcf-modellbau.de
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Harald Karutz
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Beitrag von Harald Karutz »

Lieber Christoph!

Ich glaube, das hab ich damals auch schon im alten Forum geschrieben: Das, was Dir da passiert ist, ist aus meiner Sicht wirklich ein GAU! Schrecklich! Da fehlen mir die Worte!!!

Und Du hast völlig recht: Mit Geld sind selbst gebastelte Modelle niemals zu ersetzen. Keine Summe, und mag sie auch noch so groß sein, reicht dafür letztlich aus!

Vielleicht sollten wir deshalb als Alternative zum Versicherungs-Thread einen Thread starten, in dem es um die Prävention schwerer Schäden an unseren Modellen geht! Oben hat Dirk ja schon (wenn auch scherzhaft) einen Spezialtresor genannt - Jürgen hat schon auf Vorbereitungen für eine eventuell notwendige Evakuierung hingewiesen usw.
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Dirk Schramm
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Beitrag von Dirk Schramm »

Hallo,

ja, dass mit dem Tresor war in diesem Zusammenhang wirklich etwas übertrieben oder scherzhaft gemeint. :wink: :wink: Aber: Wenn z.B. andere Sammelobjekte (Briefmarken; alte Bücher; Porzellan; etc.) vorhanden sind, schreibt eine Versicherung so etwas zwingend vor. Mal ein Beispiel (aus der Realität!): Eine Briefmarkensammlung hat einen Katalogwert von ca. 800.000.- EUR, dies entspricht einem Geldwert von 320.000 EUR,dann muss ein Tresor her, der den von mir genannten Sicherheitsbestimmungen entspricht. Die Versicherung übernimmt dann in einem Schadensfall, abzüglich dem Selbstbehalt, die Summe von 300.000.- EUR.. Der Versicherungsbeitrag beträgt hierfür monatlich 81.- EUR, dass nur mal als Info falls jemand mit dieser Idee spielt! :wink:

Die Ermittlung des Wertes derartiger Sammlungen ist gegenüber Modellautos natürlich wesentlich einfacher. Für diese Bereiche gibt es Sachverständige etc..

Gruß
Dirk
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