Sekundenkleber "gast aus"

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Daniel Wachtmann
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Sekundenkleber "gast aus"

Beitrag von Daniel Wachtmann »

Hallo,
habe gerade zum erstenmal festgestellt, dass mein Sekundenkleber ausgast und sich das an dem Wiking Fenstergussteil auswirkt in dem es einen Schleider bildet. habe gerade ersteinmal mit Terpentinersatz die Fenster "gewaschen" und es sieht so aus, als würde es helfen, kennt jemand noch andere Tricks, wenn mein Fensterputzen nicht geholfen hat?
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Dirk Schramm
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Beitrag von Dirk Schramm »

Hallo,

also ob das mit dem "Fensterputzen" hilft kann ich leider nicht sagen, aber zum ausgasen den Klebers schon. Bewahre den Sekundenkleber am besten im Kühlschrank auf und nimm ihn nur zum sofortigen Gebrauch heraus. Bei meinem "Hauskleber - Loctide 401" hilft das unwahrscheinlich. Warum das so ist - keine Ahnung, vermute aber das durch die Kälte irgendwelche chem. Reaktionen unterdrückt werden.

Manchmal lässt sich Sekundenkleber auf ähnliche Weise entfernen. Das Teil einfach ins Gefrierfach legen, 15 Min. warten dann ist er teilweise so brüchig geworden, dass man ihn mit dem Fingernagel abbekommt. Probiere halt aus!

Gruß
Dirk
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Daniel Wachtmann
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Beitrag von Daniel Wachtmann »

danke für die schnelle antwort, zur zeit sieht es so aus, als würde die Verdünnung helfen, weil ist mitlerweile verdunstet und die scheiben sind zu 75% wieder klar..habe nochmal neuaufgetragen und hoffe es wirkt...wenn nciht, werde ich morgen mal den tipp mit dem gefrierfach ausprobieren
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Harald Karutz
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Beitrag von Harald Karutz »

Aus meiner Sicht hilft da sicherheitshalber nur eines: Wenn man Glasteile kleben möchte - Finger weg vom Sekundenkleber! :wink:

Hab mir vor Jahren auch einige Modelle auf diese Weise versemmelt - das war mir eine Lehre! :roll:
"Gesägt, nicht lackiert!"
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Daniel Wachtmann
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Beitrag von Daniel Wachtmann »

Harald Karutz hat geschrieben:Aus meiner Sicht hilft da sicherheitshalber nur eines: Wenn man Glasteile kleben möchte - Finger weg vom Sekundenkleber! :wink:

Das schlimmste ist ja, die Verglasung habe ich ja gar nicht mit sekundenkleber "behandelt", der Spiegel ist auf die Karosserie geklebt worden und irgendwie hat das dann auf die Verglasung gegast...aber die Verdünnung hat wirkung gezeigt, 75% der sichtbaren schäden sind komplett weg..
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Andreas Kowald
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Beitrag von Andreas Kowald »

Kühlen hilft - aber nur vor dem Aushärten!

Was da ausgast, sind vor allem Klebstoffmonomere (einzelne Moleküle), die dann nicht mit anderen Monomeren im Kleber reagieren, sondern mit allem, was so da ist. Das Ergebnis ist dann dieses weiße Zeug.

Das Problem ist, daß die Monomere eine chemische Bindung mit den meisten Oberflächen eingehen, und das bekommt man nicht mehr spurlos weg.

Bei normalem Kunststoff oder Resin fällt das nicht unbedingt auf, bei durchsichtigem Kunststoff ja leider schon.

Wenn der Kleber bei Anwendung kalt ist, läuft die Reaktion im Kleber etwas langsamer ab, und damit auch vollständiger.
Als Folge gasen dann weniger Monomere aus.

Eine andere Möglichkeit ist, das Modell nach ein paar Minuten Aushärten KURZ unter Wasser abzuspülen.
Das Wasser reagiert sofort mit den "übrigen" Klebstoffmolekülen, und man kann das spätere Ausgasen so größtenteils verhindern.
Bloß nicht zu lange wässern, sonst können sich die Klebeverbindungen auch wieder lösen.

Wenn man nicht das Glas selbst mit Sekundenkleber behandelt, sondern nur "in der Nähe" gearbeitet hat, klappt das auch ganz gut.
Et hätt noch immer jot jejange!
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Wolfgang Klimowitsch
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Beitrag von Wolfgang Klimowitsch »

Hallo Daniel,
habe die Erfahrung auch schon gemacht. In einem Bausatz von Weinert habe ich mal gelesen, wenn die Verglasung matt geworden ist mit Speiseöl abreiben. Habe es ausprobiert und siehe da, es hat geklappt.
Gruß Wolfgang
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Jörg Effer
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Beitrag von Jörg Effer »

Womit klebe ich denn jetzt am besten "Scheiben" bei Merla, MEK, Siebert und Co.

Hab mal gehört, das Zwei-Komponenten-Kleber von UHU helfen soll, es aber noch nie auprobiert! Vielleicht hat ja jemand nen Tip für mich.
gesägt, geschliffen, geschwitzt, gefeilt, gesprüht, gepinselt, geschüttelt und nicht gerührt...egal...Hauptsache ist, sieht **** aus....und wenn nicht.... gewippt!, gehauen, gesägt, gebrochen, geärgert,geweint und vergessen!!!
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Wolfgang Klimowitsch
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Beitrag von Wolfgang Klimowitsch »

Hallo Jörg,
am besten nimmst Du Klarlack. Damit bist auf der sicheren Seite :wink:
Gruß Wolfgang
Thomas Warwel
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Beitrag von Thomas Warwel »

Hallo Jörg,


ich benutze immer den Haftkleber von Busch; er sieht in der Flasche milchig weiß aus, trocknet aber sehr schnell fast klar aus. Der Kleber hat für mich den Vorteil, dass er sich wieder "abrubbeln" läßt.

Gruß
Thomas
Dirk Spielmann
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Ausgasen von Sekundenklebern

Beitrag von Dirk Spielmann »

Hallo Forum!

Kann mir jemand sagen, wie lange Sekundenkleber ausgast und die Klarsichtscheiben milchig erscheinen lässt?

Vielen Dank und viele Grüße
Dirk
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Alfred Mikolajetz
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Re: Sekundenkleber "gast aus"

Beitrag von Alfred Mikolajetz »

Wir arbeiten überwiegend mit Sekundenkleber und da ist die Problematik ebenfallls bekannt. Der Satz "viel hilft viel" ist hier kontraproduktiv, logisch, viel Kleber kann auch viel ausgasen. Wenn wir Klebungen am Glas haben, bzw auch "nur" in der Nähe, versuchen wir kleinste Mengen zu verarbeiten (ist natürlich mit Dosiergeräten einfacher), Teile ordentlich ablüften, wobei mir Zeiten von mehreren Tagen neu sind. Mag jetzt komisch klingen, aber ein weiterer Faktor fürs das Anlaufen ist der Handschweiß. Da können zum Teil die Leute gar nichts dafür, aber mancher hat einen regelrechten agressiven Handschweiß und das Phänomen tritt bei fast jeder Klebung auf. Also auch drauf achten, daß die Teile möglichst wenig berührt werden. Wenn es trotzdem auftritt, kann man es mit einem Ohrenstäbchen und einem Hauch von Öl einigermaßen neutralisieren.

Gruß Alf
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Dirk Lambertz
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Re: Sekundenkleber "gast aus"

Beitrag von Dirk Lambertz »

Hallo
Würde auch sagen das es vom Sekundenkleber abhängt. Ich benutze von PATTEX das ULTRA-GEL. Ist etwas dickflüssig und verläuft nicht.
Um bei Modellen das mit dem ausgasen zu verhindern lege ich die Modelle so hin das die Dämpfe nach oben steigen.
Z.B Merlau Modell:

Das verkleben von den Sitzgruppen auf dem Kotflügel. Etwas Kleber auf den Kotflügel und mit nem Zahnstocher verteilen. Dann vorsichtig die Sitzgruppe drauf und grob in Position schiebn. Fahrerhaus mit Verglasung auf den Kotflügell setzten damit die Sitzgruppe in der Richtigen Position kommt. Kabine sofort wieder runternehmen und Kotflügel u. Sitzgruppe trocknen lassen. Sollte an der Kabine etwas von dem Sekundenkleber sein Kabine aufs Dach legen und ausgasen lassen.

Ansonsten ist der Tip von Dirk S. sehr gut. Habe das auch schon ein paar mal so gemacht.

Gruß Dirk :D
Dirk Spielmann
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Re: Sekundenkleber "gast aus"

Beitrag von Dirk Spielmann »

Vielen Dank für die schnellen Antworten und die Suche im Forum....... :-)

Viele Grüße
Dirk
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Ralf Schulz
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Re: Sekundenkleber "gast aus"

Beitrag von Ralf Schulz »

Nur, das mit dem Umdrehen, so dass alles nach oben "abgasen" kann, funktioniert leider nur bedingt.
Das "Gas" breitet sich meiner Erfahrung nach sehr wohl auch seitlich aus. Aber hier kommt dann ganz bestimmt auch der Hinweis von Alfred zum Tragen, wobei aber nicht nur der eigene Schweiß zum "weißen Nebel" führt, auch (nicht sichtbare) Luftfeuchtigkeit, die sich um die Klebestelle sammelt, reicht schon aus!

Und leider lässt sich nicht jeder "Nebel" so einfach weg polieren - hier bleiben eigene Erfahrungen nicht aus - leider...
Viele Grüße -
Ralf
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