Behelfskrankenwagen Hamburg

[Frank Kleinschmidt]

Moin;

Lange war es hier bei mir ja wieder ruhig geblieben. Aber das soll nicht heißen, das ich in der Zwischenzeit nur jagen und angeln war.

Daher starte ich heute mit einem kleinen abgeschlossenen Projekt.

Ende des Zweiten Weltkriegs war es wie bei anderen Feuerwehren Deutschlands auch schlecht um einsatzfähige Fahrzeuge bestellt. So hat man in Hamburg aus der Not eine Tugend gemacht und kurzerhand alte Fahrzeuge der ehemaligen Feuerlöschpolizei teilweise eine anderen Verwendung zuzuführen. Ein Beispiel hierfür ist ein ehemaliges LLG das als Behelfskrankenwagen genutzt wurde. Manfred Gihl stellt dieses Unikat in seinem Buch auf Seite 111 vor.



Zum Modell

Grundlage ist ein LF 8 von Roco

Bei diesem wurden die RKL und Dachbeladung entfernt. Anschließend wurden die Aufnahmen für die RKL abgeschnitten und die Löcher für das Leitergestell mit Rundprofilen 1,2mm von Evergreen verschlossen. Das Ganze wurde in einem weiteren Arbeitsschritt plangeschliffen und soweit notwendig mit Plasto von Revell aufgefüllt. Das ganze habe ich gut durchtrocknen lassen. Am folgenden Tag wurde die Karosserie zuerst weiß matt grundiert und nach der Trocknungsphase mit RAL 3000 zweimal satt lackiert.
Die Anbauteile wie Spiegel, Blaulichter und Scheinwerfer wurden entsprechend farblich behandelt und montiert. Die Decals (Kennzeichen) stammen aus eigener Werkstatt und Türwappen von DS-Design.
In einem letzten Finisch wurde vor dem Zusammenbau alles mit zwei Schichten Klarlack versiegelt.

Der größte Teil des Modells wurde gesteckt und nicht geklebt. Das vereinfacht die Demontage von einzelnen Baugruppen ohne groß Gewalt anwenden zu müssen. Die Hecktür ist beweglich, die Trage stammt aus dem Fundus und wird noch mit der typischen Decke versehen werden.

Ich habe das Modell bewusst in RAL 3000 lackiert und nicht in tannengrün oder Lutwaffengrau dargestellt. Auf dem Bild ist dies, da eine Schwarz-weiß Aufnahme, nicht klar ersichtlich. Es könnte ebenso gut rubinrot darstellen.

Aber jetzt erst einmal Viel Freude beim Betrachten der Bilder

Bis demnächst an anderer Stelle (neues Projekt gibt es Dank Teilespendern aus dem Form)

Gruß
Frank

[Klausmartin Friedrich]

Ende des Zweiten Weltkriegs war es wie bei anderen Feuerwehren Deutschlands auch schlecht um einsatzfähige Fahrzeuge bestellt. So hat man in Hamburg aus der Not eine Tugend gemacht und kurzerhand alte Fahrzeuge der ehemaligen Feuerlöschpolizei teilweise eine anderen Verwendung zuzuführen. Ein Beispiel hierfür ist ein ehemaliges LLG das als Behelfskrankenwagen genutzt wurde.

Moin Frank, moin allerseits.
Schönen Dank für die Modellvorstellung. Es ist sehr viel Aufwand, die Dachbeladung und -gestaltung zu ändern. Als "sehr-ungern-Lackierer" habe ich bisher die Finger davon gelassen. Seit Jahren ärgere ich mich schon, dass das Roco-LLG fast nur noch mit angespritzten Blaulichtsockeln zu kaufen ist - ohnehin ja nur noch aus 2. Hand auf Börsen oder im Internet. Ob es mal eine Neuproduktion geben wird - wieder ohne Blaulichtsockel? Ich habe nicht viel Hoffnung.

Mir geht's hier ums Original:
Die Nutzung eines LLG als Hilfskrankenwagen war gar nicht so abwegig. Von "Amts wegen" war ein Krankentransport bereits vorgesehen. Wenn man die untersten Schubladen der Heckbeladung entnahm, konnte wie auf dem Bild eine Norm-Krankentrage eingeschoben werden. Sie reichte dann genau bis zur Kante der Sitzbank, die mit dem Rücken zur Fahrtrichtung montiert war. Der/die Verletzte/Erkrankte lag dann ein paar Zentimeter über dem Fußboden, weitgehend ungefedert allen Schlaglöchern ausgeliefert. Ein Betreuer / eine Betreuerin konnte von der Rückbank aus an den Oberkörper heran, die Beine steckten noch im "Tunnel" unter den weiteren Gerätefächern. Deshalb hatte die BF Hamburg wohl alle Gerätefächer entfernt.

Über derartige Transporte mit dem LLG / LF 8 habe ich schon mehrfach in alten Berichten oder Festschriften gelesen. In den ersten Nachkriegsjahren war man sicherlich froh über jedes halbwegs zuverlässige Fortbewegungsmittel. Die LLG mit ihrer sehr ausgereiften und soliden Konstruktion gehörten eindeutig dazu - sonst hätten nicht so viele bis heute überlebt.

Schönen Sonntag
Klausmartin

[Frank Kleinschmidt]

Moin Klausmartin ;

Vielen Dank für deinen Kommentar. Man sieht, das ein Auslernen nie erfolgt. Wieder etwas dazugelernt.
Deshalb waren bei den Roco-Modellen auch immer die zusammengeklappten Feldtragen im Zubehör dabei.

Gruß
Frank