Uiii, das sind ja richtig schmucke Teile, da kommt bei mir schon ein wenig Neid auf.
Mit dem "Flüssigdruck" ist einiges möglich, bei dem die anderen beiden Druckverfahren (Pulver und Filament) in die Knie gehen. Seit Markus Havener mit Resin selber druckt, habe ich mich endlich mal dazu durchgerungen, wenigstens ein paar Kleinteile zum "Testen" zu kaufen. Dieses Verfahren setzt sich bei vielen Modellbauern in allen möglichen Bereichen durch (bei meiner Suche nach Bemalungstechniken für Figuren bin ich bei den "Gamern" und "Minis"-Sammlern gelandet, da wird quasi nur mit Resin gedruckt). Das Potential und der derzeit schon mögliche Detailierungsgrad sind echt enorm.
Genau hier sehe ich allerdings auch ganz ehrlich ein Problem, das sich schon zu Beginn der 3D-Drucke abzeichnete: Die Modelle werden aus zu wenig Einzelteilen hergestellt, viele Sachen wie Griffe und Schlauchkupplungen und was auch immer sind schon dran. Ich habe keine Ahnung, wie man sowas noch richtig gut lackieren und bemalen kann, es gibt dabei Hohlräume und Hinterschneidungen, an die man gar nicht mehr ran kommt! Ich habe mir u.a. einen Hochdrucklüfter zugelegt, der hinter dem (zu dick und zu dicht) gedruckten Gitter das Lüfterrad hat!?! Also kommt das Gitter weg, es soll ohnehin gegen ein geätztes ausgetauscht werden. Das aber bedeutet, dass ich Teile des gekauften Modells entfernen und gegebenenfalls neu anfertigen muss, das wird auch bei solchen Modellen wie hier notwendig werden, wenn ich z.B. die Armaturenwände per Bare-Metal-Foil bekleben will. Ist also nicht nur unnötige Mehrarbeit sondern schlicht auch Geldverschwendung (ja gut, das gibt es z.T. auch bei Abguss- und normalen Spritzgussmodellen, hier aber noch deutlich mehr). Da würde ich mir von den Herstellern etwas mehr Einsicht erhoffen, auch wenn das vielleicht ein paar Euro oder Dollar mehr kosten würde.
Klare Teile können mit dem Resindruck übrigens deutlich besser hergestellt werden, als mit den anderen Verfahren, auch das zeigen die Teile von Markus! Ob es jetzt schon für gebogene Fenster reichen würde, müsste man mal gezielt ausprobieren, ich kenne aber "klare" Resinabgüsse für Fensterteile, die sind qualitativ deutlich schlechter als z.B. ein Blaulichtbalken oder die Atemluftflaschen von Markus...
Gebogene Fensterteile habe ich mir übrigens auch mit Schrumpffolie für Akkus hergestellt, man braucht dazu allerdings eine gute und saubere Form, über die die Folie gespannt/geschrumpft wird. Die Qualität ähnelt dann der von Tiefziehteilen. Das nur mal am Rande erwähnt.
Resindrucke haben in meinen Augen allerdings einen weiteren Nachteil, zumindest fällt das bei vielen Kleinteilen auf: Die Drucke sind oft sehr weich, weil vermutlich noch nicht vollständig ausgehärtet (fällt v.a. bei grauem Resin auf). Dabei sind sie auch meistens auch noch recht klebrig, was ich auch nach mehreren Isopropanolwäschen nicht völlig weg bekomme. Da wir jetzt wieder für ein paar Tage Sonne haben sollen, werde ich die Teile rauslegen, vielleicht hilft das.
Wie auch immer, es wäre jetzt doch interessant zu erfahren, was so ein gedrucktes Modell gegenüber einem konventionellen Resinabguss kosten würde. K.-H. Müller (Siegen) hat mittlerweile ja mehrere neu gestaltete US-Feuerwehrmodelle verfügbar - auch wenn da aktuell noch für ein paar Tage eine Sonderaktion läuft, kann ich so viel für einen einzelnen Bausatz nicht bezahlen.
(Was mir aus verschiedenen Gründen in der Seele weh tut, kann ich aber nicht ändern.)
So oder so, das hier sind auf jeden Fall richtig schöne Modelle, die wirklich Begehrlichkeiten in mir wecken (damit auch in Richtung von Modellen, die es bisher noch gar nicht gibt).
