Hallo,
Argumente für die These von Klausmartin, dass die LF 8/41 vor allem außerhalb des Reichsgebiets eingesetzt wurden, finden sich in der Zeitschrift Gasschutz und Luftschutz vom Juni 1943 wo Jürgen die Abbildung des Fahrzeugs gefunden hat:
http://download.gsb.bund.de/BBK/BBKNV194306.P
Dort wird auf Seite 134 als Begründung für die neuen geländefähigen Fahrzeugtypen teilweise mit Allradantrieb auf die Erfahrungen außerhalb des Reichsgebiets unter Kriegsbedingungen verwiesen. Als bereits bei den Einheiten eingeführte geländefähige Fahrzeuge werden ausdrücklich das LF 8/41 und das LF 25/42 genannt. Es wird auch erwähnt, dass man in Russland mit Allradfahrzeugen schon positive Erfahrungen gemacht hat.
Für mich liest sich das so, als habe das Reichsluftfahrtministerium mit der KS 8 (LF 8/41) schon auf die Erfahrungen im Kriegseinsatz reagiert und seine Einheiten, wahrscheinlich insbesondere die frontnah eingesetzten, mit diesem Fahrzeugtyp ausgestattet, während zur gleichen Zeit für die Feuerschutzpolizei das LLG beschafft wurde. Ab 1943 wurde dann sowohl bei der Luftwaffe als auch bei Feuerschutzpolizei auf geländefähige Fahrzeuge gesetzt, wohl auch weil das vorankommen in zerbombten Städten im Reichsgebiet immer schwieriger wurde.
Was mich interessieren würde, sich aber aber möglicherweise nicht mehr klären lässt, gab es weiter eine Parallelbeschaffung von Luftwaffe und Feuerschutzpolizei? Will heißen ist das LF 8/44 auf Opel Fahrgestell mit Aufbau aus Hartfaserplatten nur der Nachfolger des bis Frühjahr 1944 gebauten LLG bei der Feuerschutzpolizei und die Luftwaffe beschaffte weiter ihr LF 8/41 oder gab es dann nur noch das LF 8/44? Falls denn 1944/45 überhaupt noch viel gebaut wurde.
In "Feuerwehroldtimer. Fahrzeuggeschichte in Bildern" von Udo Paulitz ist auf Seite 45 ein Opel Blitz abgebildet, welcher dort als ehemaliges Wehrmachtsfahrzeug mit Funkkoffer beschrieben wird. Die Anbringung der Blaulichter erinnert etwas an die SHD Fahrzeuge und weniger an einen Nachkriegsumbau. Es wäre zumindest nicht ganz umöglich das es ein LF 8/41 von Rumänien, einem der Haupteinsatzgebiete der motorisierten Luftschutzabteilungen, auf dem Rückzug bis nach Österreich geschafft haben könnte.
Wie bei dem LF 8/41 scheint es sich möglicherweise auch bei den Tankspritzen TS 0,8 (TLF 8/41) zu verhalten, von denen laut Oswald/Giehl ca. 100 Fahrzeuge auf Opel Fahrgestellen und 100 Fahrzeuge auf Peugeot Fahrgestellen gebaut wurden. Auch diese Fahrzeuge sind wenig bekannt. In der Fahrzeugliste der oben genannten Ausgabe der Zeitschrift Gasschutz und Luftschutz tauchen sie gar nicht auf. Gerade bei den Fahrzeugen auf Peugeot Fahrgestellen habe ich wie bei den LF 8/41 schon die These gehört, das die Fahrzeuge beauftragt, aber nicht mehr gebaut worden seien. Da es an Bildmaterial fehlt und nach Kriegsende in Deutschland keine Fahrzeuge bekannt geworden sind, liegt es durchaus nahe Zweifel zu hegen, dass es diese Fahrzeuge gegeben hat. Dagegen spricht eine andere These, dass diese Fahrzeuge außerhalb des damaligen Reichsgebiet (möglicherweise im besetzten Frankreich) eingesetzt gewesen waren und folglich nach dem Krieg auch nicht in Deutschland anzutreffen waren.
Gruß
Detlef