aus eigener Erfahrung weiß ich, wie schwierig es manchmal ist, den Lebenslauf einzelner Fahrzeuge zu rekonstruieren.
Dem möchte ich zumindest beim oben genannten VLF entgegen wirken.
Wie ich als bekannt voraussetze, hat ja die BF Frankfurt vor fast eineinhalb Jahrzehnten ihr Zugkonzept grundlegend umgestellt.
Infolge davon passten die VLF 24/12 nicht mehr zu dieser Philosophie und wurden ausgemustert und verkauft.
Zu dieser Zeit suchte die Feuerwehr Gelnhausen-Meerholz ein Ersatzfahrzeug für ihr betagtes LF 8,

welches so langsam aber sicher den Weg zum Museumsfahrzeug antreten sollte.
Man wurde durch einen Angehörigen der BF auf die VLF aufmerksam gemacht und kam nach eingehender Überprüfung zu dem Schluß, dass ein solches Fahrzeug hervorragend passen würde.
Nachdem auch die Finanzierung geklärt war (für die FF Meerholz war ein TSF-W vorgesehen, auf das natürlich dann verzichtet wurde), konnte der Handel letztendlich perfekt gemacht werden und das VLF 24/12 F-617 wurde 2007 zum VLF 24/12 MKK-2124.

Nach einigen wenigen Anpassungsarbeiten und optischen Aufarbeitungen (Beseitigung von Lackschäden, Neufolierung der leuchtrot lackierten Flächen und Beschriftung) wurde das Fahrzeug als Florian Gelnhausen 124/20 in Dienst gestellt


und hat fortan seine Aufgaben als erstes Fahrzeug bei Brandeinsätzen zur vollsten Zufriedenheit aller Beteiligten erfüllt.

Zwischendurch hat sich die Feuerwehr Meerholz mit der benachbarten Stadtteilwehr Hailer zur neuen Feuerwehr Gelnhausen-West vereinigt.
Auch hier behielt das Fahrzeug seinen Status als erstes Feuer-ausmach-Auto, wurde aber entsprechend des neuen Namens umbeschriftet und erhielt einen neuen Funkrufnamen (Florian Gelnhausen 2-20-1).
Weiterhin wurden die gelben Streifen, die in Hessen auf leuchtroten Fahrzeugen auf vielfachen Wunsch einzelner Personen plötzlich nicht mehr zulässig waren, durch weißes Reflexmaterial ersetzt.


Auch der Stadtteilwehr Gelnhausen-Mitte ist die Bewährung des wendigen und schlagkräftigen Fahrzeugs nicht verborgen geblieben, und so wurde, besonders im Hinblick auf die historische Altstadt in Gelnhausen das TLF 16/25 ebenfalls durch ein VLF ersetzt, nur aber aus Dresden und von Metz.

Im Zuge der turnusgemäßen Ersatzbeschaffungen war das gute VLF dann für 2017 "dran".
Nach größeren Diskussionen hat sich der entsprechende Arbeitskreis dann allerdings für den Kauf eines Löschgruppenfahrzeugs LF 10 entschlossen; die näheren Gründe sollen hier aber nicht weiter ausgeführt werden.
Dieses wurde dann im Dezember 2017 geliefert; das VLF an sich wurde bereits im Juni außer Dienst gestellt, da wesentliche Beladungsteile nach Ulm gebracht werden mussten.

Der letzte reguläre Alarmeinsatz für das VLF war übrigens am 10. Juni bei Brand einer Hecke,
Zum allerallerletzten Mal wurde es dann nochmal am 25. Juni bei einem großen Heuballenbrand rausgeholt; Wasser, eine starke Pumpe und ein paar Schläuche waren ja noch drauf.
Sein erster Einsatz in Meerholz waren brennende Heuballen, sein letzter dann auch.
Zu Beginn des Jahres 2018 wurde das gute Stück dann an den Main-Kinzig-Kreis abgegeben.
Hier wird es nach einer weiteren Sanierung (der Rost hatte sich doch an der einen oder anderen Stelle ausgebreitet) wieder zum Einsatz kommen und hat dort sein bereits drittes Kennzeichen erhalten: MKK-GA 201.
Die einzigen, die dem VLF nicht so nachtrauern, sind kräftig gebaute Atemschutzgeräteträger. In der drangvollen Enge des Mannschaftsraums war das einsatzbereite Ausrüsten auf den bei uns oftmals kurzen Anfahrten schon eine Herausforderung.
Hier noch einige Detailaufnahmen (letzter Zustand vor Ausmusterung in GN-West):









Der Datensatz des Ursprungsfahrzeuges bei BOS-Fahrzeuge.info ist hier; der in unseren Diensten hier zu finden.
Diesem entnehme ich, dass mein einziges Foto eines "originalen" VLF von einer Hannover-Messe nicht unseres, sondern F-615 ist.

Man entschuldige die Bildqualität, aber das Auto hat so besch...eiden gestanden und ich war jung...