Rosenbauer hat wieder über aktuelle Auslieferungen informiert, da sollte doch einiges für uns Modellbauer dabei sein:
Etwas für Stuttgart-Fans, für Scania-Liebhaber und für MAN-Freunde (wenn ich mir diesen Zwei-Wege-Giganten so anseh'....

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Rosenbauer hat geschrieben:Brandschutz für US-Garnisonen in Deutschland und Italien - Löschtechnik und Ausrüstung nach EN- und US-Normen
Seit gut drei Jahren unterstützt Rosenbauer das Installation Management Command (IMCOM) Europe bei der Erneuerung der Fahrzeugflotte für die Army Fire Departments (Garnisonsfeuerwehren) der U.S. Army in Deutschland und Italien. Bereits im Herbst 2011 resultierte daraus die Übergabe von acht Aerial Ladder Trucks (Drehleitern) neuen Typs sowie vier ARFF Trucks (Flughafenlöschfahrzeuge). Inzwischen wurden weitere 20 Fahrzeuge bestellt und teilweise in Dienst gestellt, darunter zwei Drehleitern, neun Flughafenlöschfahrzeuge, sechs Brush Trucks (Waldbrandfahrzeuge), zwei Structural Pumper (HLF) sowie ein Rescue Truck (Rüstwagen) auf Zetros.
Stationiert wurden und werden die Feuerwehrfahrzeuge in Garnisonen in Deutschland sowie im italienischen Vicenza. Zwei HLF als auch ein Rüstwagen auf Zetros gehen an die Garnisonen Grafenwöhr, Ansbach und Stuttgart. Sie ersetzen großteils Fahrzeuge aus den 1980er-Jahren. Die Fire Departments des Installation Management Command arbeiten nach U.S. Vorgaben wie beispielsweise NFPA (National Fire Protection Agency). Die Feuerwehrleute in den U.S. Standorten sind deutsche Zivilangestellte, für die die Vorgaben des deutschen Arbeitsschutzes maßgeblich sind. Dies hat auch Auswirkung auf die Fahrzeuge: Sie erfüllen sowohl die Richtlinien der NFPA als auch die europäischen Sicherheits- und Normvorgaben. Hier kann Rosenbauer als international tätiger Konzern in beiden Welten seine Stärken voll ausspielen. Dass die IMCOM Fire Departments auf europäische Löschtechnik und Ausrüstung Wert legen, hat auch damit zu tun, dass sie ihre Einsatzkräfte häufig vor Ort, bei freiwilligen Feuerwehren, rekrutieren und mit diesen auch immer wieder zusammenarbeiten. Deshalb verfügen alle Fahrzeuge über Storz- Kupplungen.
US-Fahrzeuge mit Storz-Kupplungen
Die Fahrzeuge sind eine maßgeschneiderte Kombinationen aus amerikanischer und europäischer Feuerwehrtechnik: Die Waldbrandfahrzeuge (Bush Trucks) sind zum Beispiel auf amerikanische Allradchassis aufgebaut und mit löschtechnischen Komponenten aus Europa und den USA ausgestattet: NH30 mit 3.000 l/min. Pumpenleistung, HD-Schaumzumischsystem FIXMIX, Bodensprühdüsen für den Selbstschutz bzw. den Pump&Roll-Betrieb, ein Stoßstangenmonitor mit 1.500 l/min. Durchflussleistung sowie eine HD-Haspel im Heck. Die Fire Departments rücken damit nicht nur zu Flurbränden am Truppenübungsplatz, sondern auch zu Gebäudebränden und Verkehrsunfällen in- und außerhalb der Garnisonen aus. Deshalb ist auf jedem der Fahrzeuge zusätzlich ein kompletter Rüstsatz mit Trennschleifer, Motorsäge, Rettungsschere und Spreitzer gehaltert.
Reinrassige Hubretter aus Karlsruhe
Bei den Drehleitern hat sich IMCOM Europe erstmals für klassische Hubretter (Aerial Ladder Trucks) und nicht für Quints mit Pumpe und Tank entschieden, die üblicherweise beschafft werden. Die Fahrzeuge, allesamt L32A, Drehleitern mit 32m Arbeitshöhe und absenkbarem Korbarm, stammen aus Karlsruher Produktion, sind auf Scania-Dreiachs-Chassis aufgebaut und entsprechen dem amerikanischen NFPA 1901 Standard. Großer Wert wurde auf Wendigkeit und Kompaktheit gelegt. Zwei Besonderheiten nach NFPA 1901 sind die Sondersignalanlage und die Sitzplatzbelegungserkennung im Fahrer-Cockpit, die anzeigt, ob alle Insassen im Fahrzeug angeschnallt sind.
Die Flughafenlöschfahrzeuge stammen aus österreichischer Produktion und sind auf Chassis von Rosenbauer Motors, MN aufgebaut. IMCOM bekommt zwei Typen, den PANTHER 6x6 mit 12.000 l Wasser und 1.500 l Schaummittel, sowie den PANTHER 4x4 mit der Hälfte an Löschmittel an Bord. Ebenfalls Teil der Flottenerneuerung sind zwei Hilfeleistungslöschfahrzeuge auf Scania mit N45 Einbaupumpe, FIXMIX Schaumzumischung und Stoßstangenwerfer RM15 sowie ein hochgeländegängiges Rüstfahrzeug auf MB Zetros.
Kurzporträt IMCOM Europe
Das Installation Management Command ist für die Infrastruktur auf den weltweiten Stützpunkten der U.S. Army zuständig. Zu seinen Aufgaben gehört zahlreiche Dienstleistungen, darunter auch der Brandschutz in den Garnisonen und die Beschaffung der dafür erforderlichen Feuerwehrausrüstung. IMCOM Europe ist für die europäischen Garnisonen verantwortlich.
© Rosenbauer International AG, Leonding
Rosenbauer hat geschrieben:Rüstlöschfahrzeuge mit Allradantrieb und Schienenfahrwerk, ausgerüstet für Einsätze im Brüsseler Diabolo-Tunnel
Auf ungewöhnliches Terrain begeben sich demnächst die Brandweer Zaventem und die Brandweer Vilvoorde mit ihren neuen Feuerwehrfahrzeugen. Sie fahren damit nicht nur auf Straßen, sondern auch auf Schienen zum Einsatz. Als Portalfeuerwehren sind sie unter anderem für den Brandschutz im 2,127 km langen Diabolo-Tunnel unter dem Brüsseler Flughafen zuständig. Die eine fährt über das Südportal, die andere über das Nordportal in den Eisenbahntunnel ein. Ihre Fahrzeuge sind dafür eigens mit Schienenfahrwerken ausgestattet, zusätzlich zum Allradantrieb für die Straße. Die Feuerwehren fahren auf Rädern zum Tunnelportal, über eine Rampe auf den Gleiskörper, senken die dreiachsigen Schienenfahrwerke ab und können dann mit bis zu 40 km/h den Tunnel befahren.
Präzise in der Spur
In rund drei Minuten sind die Fahrzeuge aufgegleist und dafür weder Hilfs- noch Hebemittel erforderlich. Der Aufgleisvorgang kann über Kabel-Fernsteuerung von außen oder direkt aus dem Fahrerhaus gesteuert werden. Über Hilfskameras an jeder Fahrzeugachse wird das Aufgleisen überwacht, um das Schienenfahrwerk – vorne eine Vorbau-Einzelachse, hinten eine Doppelachse auf Drehgestell – präzise in die Spur zu stellen. Gleichzeitig wird das zwölf Meter lange Fahrzeug hydraulisch angehoben und werden die Straßenräder hochgezogen, damit ist die Feuerwehr fahrbereit. Das Cockpit-Display zeigt nun den Schienenfahrmodus an, in dem das Lenkrad mechanisch blockiert ist. Alles andere bleibt für den Fahrer gleich wie auf der Straße: Gas geben mit dem Gaspedal, Bremsen mit dem Bremspedal.
Leistungsstarke Löschtechnik
Für Löscharbeiten sind die zwei baugleichen Fahrzeuge mit leistungsstarken N55-Pumpen (Leistung: 5.000 l/min. bei 10 bar), AQUAMATIC Kombi-Schaumzumischsystemen und RM25C-Stoßstangenmonitoren ausgestattet. Die Doppel-AQUAMATIC steuert je nach Bedarf zwei unterschiedliche Schaummitteltanks an, einen mit 375 l Klasse B- und einen mit 125 l Klasse A-Schaummittel. Die Wassertanks der Fahrzeuge fassen 2.500 l, links und rechts außen an den Karosserien befinden sich LED-Tankinhaltsanzeigen. Die Monitore sind auf den Schienenfahrwerksvorbauten montiert und verfügen über Scheinwerfer, Standheizung und automatische Entleerung. Letztere verhindern das Einfrieren von Löschwasser im Winter. Außerhalb der Tunnels, bei Gebäude-, Fahrzeug- oder Flurbränden, werden die Zwei-Wege-Fahrzeuge als klassische Rüstlöschfahrzeuge eingesetzt. Im Diabolo-Tunnel sind vor allem ihre speziellen Eigenschaften gefragt.
Dazu gehören in erster Linie die umfangreichen Sicherheitseinrichtungen: Jedes Fahrzeug verfügt über Pump&Roll-Betrieb, kann also gleichzeitig Fahren und Löschen, sowie über Sprühdüsen zum Schutz von Kabine und Aufbau. Die Düsen sitzen an Inox-Leitungen, die außen um das Fahrzeug geführt sind. Umfangreiche Gasmesstechnik steht zur Verfügung, um die Schadstoffkonzentration (Kohlenmonoxid, Schwefelwasserstoffe, Blausäure etc.) in den Tunnels festzustellen. Und für die Besatzung wird ein Atemluftvorrat von 90.000 l mitgeführt. Jeder Sitz in der Kabine, auch der von Fahrer und Beifahrer, ist mit einer Halterung für Langzeitatmer (Twin Pack Geräte mit 2x 6,8 l-Flaschen) samt Direktfüllanschluss ausgestattet. Somit hat jedes Besatzungsmitglied einen Luftvorrat von mindestens drei Stunden zur Verfügung. Über einen Notantrieb können die Fahrzeuge den Tunnel verlassen, sollte der Sauerstoffgehalt so weit sinken, dass der Dieselmotor ausfällt. Dieser besteht aus einem Elektromotor mit ca. 16 kW Leistung und zwei Batteriepaketen aus Bleibatterien. Infrarotkameras vorne und hinten verschaffen der Fahrzeugbesatzung Sicht auch in völlig verrauchten Röhren. Über ein spezielles Navigationssystem auf Basis von GPS behält sie die Orientierung. Alle Messdaten und Infrarot-Bilder werden im Cockpit-Display angezeigt.
Umfassende Bergeausrüstung
Zur Ausrüstung der 33 Tonnen schweren Rüstlöschfahrzeuge gehören unter anderem besonders leistungsfähige Hebesysteme wie hydraulische Lastheber, Keilzylinder oder Hochdruck-Hebekissen. Damit können Eisenbahnwaggons angehoben und wieder auf die Schienen gestellt werden. Weiters ist im Fahrgestellrahmen eine hydraulische Seilwinde verbaut, die bei Straßen- und Schienenbetrieb eingesetzt werden kann. Um Menschen aus eingeklemmten Wracks zu retten, ist auf den Fahrzeugen ein hydraulischer Rettungssatz gehaltert. Um Einsatzstellen oder Tunnel auszuleuchten, ist der Lichtmast FLEXILIGHT verbaut. Den Strom dafür erzeugen die Fahrzeuge selbst: Im Aufbau ist ein 40 kVA Einbaugenerator untergebracht, der vom Fahrzeugmotor mittelbar über Hydraulikpumpen angetrieben wird.
Anbindung an Thalys & Co.
Beschafft wurden die Fahrzeuge vom belgischen Bahnbetreiber Infrabel, die Realisierung erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen Rosenbauer, Infrabel und den beiden belgischen Feuerwehren, die sie künftig betreiben. Aufgebaut wurden sie auf MAN-Fahrgestelle mit 6x6-Allradantrieb und 540 PS Motorleistung, die Schienenfahreinrichtungen stammen aus dem Haus Zweiweg. Über den Diabolo-Tunnel wird der Brüsseler Flughafen an das europäische Hochgeschwindigkeitsnetz der Bahn angebunden. Mit den Superzügen Eurostar und Thalys kann man dann vom Flughafen ohne Umsteigen nach Köln, Amsterdam, Paris oder London weiterreisen.

Und das Datenblatt:
© Rosenbauer International AG, Leonding
Viel Spaß beim Nachbau! Gruß, Jürgen

"We do not quit playing because we grow old, we grow old because we quit playing."