Hallo,
ein ziemlich interessantes Thema, welches für mich nur eine gute Lösung zulässt die ich hier versuchen werde gut begründet dazulegen, auf die Argumete der anderen Beispiele werde ich erst einmal nicht dezidiert eingehen.
Das Papier der AGBF zur Leistungsfähigkeit von Gemeindefeuerwehren zieht als Bemessungsgrenze wie schon erwähnt einen sog. Kritischen Wohnungsbrand (Obergeschoss eines mehrgeschossigen Gebäudes mit verqualmten Rettungswe-
gen) heran, die Zeiten ergeben sich aus der ORBIT Studie welche die Erträglichkeitsgrenze (Betroffenen werden Bewusstlos) im Brandrauch mit 13min. beziffert, die Reanimationsgrenze mit 17min.
Die Angenommene Zeit von Brandentstehung bis zur Entdeckung beträgt im Mittel 3,5min. die Dispositionszeit ist mit 1,5min. Veranschlagt, daraus ergibt sich das AGBF Schutzziel, bestehend aus Hilfsfrist und Funktionsstärke, welches lautet:
• Schutzziel 1: 8 Minuten nach Alarmierung 10 Funktionen vor Ort.
• Schutzziel 2: 13 Minuten nach Alarmierung 16 Funktionen vor Ort.
Als Qualitätsmerkmal kommt der Erreichungsgrad hinzu, welches Feststellt, dass Schutzziel 1+2 in 95% der Fälle erreicht werden sollen.
Im Netz werdet ihr weder das AGBF Papier [Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft der Leiter der Berufsfeuer-
wehren in der Bundesrepublik Deutschland (AGBF-Bund) für Qualitätskriterien für
die Bedarfsplanung von Feuerwehren in Städten vom 16.09.1998]
noch die ORBIT Studie finden, und wenn doch, sagt mir wo

.
Harald Karutz hat geschrieben:Angeregt durch die Diskussion zum Rendezvous-System: Welche Vor- und Nachteile hat die jeweilige Löschzugzusammensetzung?
Es gibt meines Wissens mindestens folgende Varianten (Führungs- und Rettungsdienstfahrzeuge mal außer acht gelassen):
Bei RTW/NEF gehe ich mit, da es hier egal ist ob das Fzg. von der FW oder einer HiOrg gestellt wird.
Was Führungsfahrzeuge betrifft muss man diese sich die einzelnen Lösungen durchaus Berücksichtigen, z.B. bei VLF Konzepten bei denen der ZF auf dem VLF ausrückt.
Die DLK sehe ich wie die meisten (aber scheinbar nicht alle) als Obligat an, eine Tragbare Leiter kann mM. nach nie eine DLK ersetzen.
1. Man weiss nie wirlich was einen erwartet, auch wenn ein Kellerbrand gemeldet ist muss ich damit rechen durch die Verrauchung in den OGs eine evtl. umfangreiche Menschenrettung durchführen zu müssen.
2. Eine Tragbare Leiter bindet mindestens beim In Stellung Bringen zwei Trupps und den Maschinist der (H)LF, die DLK kommt mit MA und einem FA im Korb aus.
3. Die DLK ist Flexibler, und schneller (ja, auch als ein TM), stellt euch die Lage eines brennenden Kellers mit Verrauchtem Treppenraumes vor, es stehen im 1., 3. und 5. OG Personen an den Fenstern, wie lange braucht ihr um die Tragbare Leiter (zur Erinnerung, immer mit vier gebundenen FA) umzustellen und die Leute zu retten, wie lange mit der DLK.
4. Eine Tragbare Leiter ist für mich in erster Linie ein Angriffsweg, es ist erfahrungsgemäß schwierig und Zeitaufwendig betroffene dazu zu bewegen die Leiter zu Herabzusteigen.
Harald Karutz hat geschrieben:a) (H) LF, DLK, (H) LF - also zwei baugleiche Fahrzeuge im Zug. Vorteil: Volle Redundanz, viel Material vor Ort, Einheitlichkeit des Fahrzeugparks, Erleichterung der Maschinistenschulung, Nachteil: Hohe Kosten
1. Volle Redundanz? Jein!
Die Fahrzeuge können sich untereinander nicht ersetzen, ich brauche immer beide aber ich denke das meinstest du nicht.
Jedoch brauche ich weniger Reservefahrzeuge, angenommen ich habe zwei Wachen mit Je 2 HLFs im Zug, so brauche ich nur ein (H)LF zur Reserve, fahre ich mit LF+TLF/VLF+HL/... brauche ich schon zwei Reservefahrzeuge.
Weiter sind die Ausrüstungen für Ausfälle vor Ort Redundant, Funktioniert das Sprungpolster(/...) #1 nicht habe ich immer ein zweites.
2. Ich kann vor Ort eine erste Sinnvolle Abschnittsteilung vornehmen, z.B. Gebäude Vorder und Rückseite, ein TLF alleine kann recht wenig.
3. Ist es in der BEschaffung schlicht günstiger 4 gleiche Fahrzeuge zu kaufen als 2x2, was sich nach oben natürlich Potenziert.
4...5... erklärt sich aus den kommentaren zu den anderen Optionen.
Harald Karutz hat geschrieben:b) VLF, DLK, HLF: Vorteil: VLF ist evtl. schneller vor Ort. Nachteil: Kann die Besatzung des VLF wirklich effektiv arbeiten? Was ist - z. B. bei Einsatz eines Angriffstrupps - mit einem Sicherheits- bzw. Rettungstrupp? (Der kommt möglicherweise ja erst mit dem später eintreffenden HLF?)...
Schnell vor Ort ist sicher eine nette Sache, wenn es denn so ist, eine VLF a'la FFM schafft das sicher nicht Signifikant, Fahrzeuge die Schneller eintreffen (PKW, etc.) bringen mir nichts.
Was sollen zwei Trupps auf dem ELW/VLF ohne Ausrüstung, ICH gehe nicht in ein brennendes Gebäude ohne Angriffsleitung und möchte das auch niemandem empfehlen.
Eine HD Löschanlage auf dem VLF ist keine Adäquate Angriffsleitung, siehe hierzu die Frankfurter Versuche zur Rohrvornahme und andere Veröffentlichungen.
Rücke ich auf dem VLF evtl. sogar nur mit einem Trupp aus ist das sicher der größte Quatsch (genau wie ein Trupp TLF oÄ) da ein Trupp alleine weder Menschen Retten, noch Feuer löschen, noch WV aufbauen kann.
Harald Karutz hat geschrieben:c) (H) LF, DLK, TLF 16/25 (z. B. in Oberhausen so gehandhabt, obwohl das TLF 16/25 inzwischen eigentlich als überflüssig verschmäht wird). Vor- und Nachteile?
Kurzum, das TLF 16/25 ist überflüssig und deswegen ja auch nicht mehr genormt.
1. Ein TLF ist ein Wasserfass was auch das 16/25 ist nur wurde hier, warum auch immer eine Staffel Kabiene vorgesehen und keine umfangreiche Feuerwehrtechnische Beladung, wofür auch.
Das was die meisten Feuerwehren aus dem 16/25 gemacht haben war und ist ein LF 16/12 mit viel Wasser.
Daraus, das (fast) alle Wehren ihr 16/25 zum 16/12 "pimpen" kann man ja ablesen, dass das 16/25 an sich wirklich nicht in der genormten Version gebraucht wird und zum Thema viel Wasser das nun auch schön gehöhrte Argument, eine Feuer, welches ich nicht mit 1200l. Wasser löschen kann, löscher ich auch nicht mit 2500, wer dennoch nicht auf mehr Wasser verzichten will um Potenz oder Ego zu steigern darf sein (H)LF 20/16 ja nun auch normgerecht mit bis zu 2400l Wasser betanken.
Harald Karutz hat geschrieben:d) (H) LF, DLK, TLF 16/24 Tr (z. B. in Mülheim auf der FRW 1). Vor- und Nachteile? Welchen Sinn macht ein TLF 16/24 Tr?
Siehe a und c.
Ein Truppfahrzeug bringt mir nichts, das mehr an wasser auch nicht.
Harald Karutz hat geschrieben:e) (H) LF, DLK, TLF 24 (z. B. in Mülheim auf der FRW 2, Köln, etc.) Vor- und Nachteile? Bei Mitführung eines TLF 24 z. B. hoher Wasservorrat mit dabei - aber: Wird soviel Wasser tatsächlich im Standarteinsatz benötigt? (gibt es wohl eine Studie zu; demnach reichen rd. 1200-1400 l für einen hohen Prozentsatz der Brände aus - und bei den Bränden, in denen diese Menge nicht reicht, reichen auch 1000 l mehr nicht aus, sondern es wird wesentlich (!) mehr Wasser benötigt...
Siehe wieder oben, dazu wieder der Hinweis, dass das (H)LF 20/16 heute das ist was das ja auch nicht mehr genormte LF24 war, das LF10/6 sich mit dem LF8/6 messen kann, etc.
Bin auch gerade am Quellen für die Wassermenge suchen, kann aber im Moment auch nicht mehr als Cimolinosche Forenbeiträge Vorweisen.
Harald Karutz hat geschrieben:Tja, was meint Ihr? Welcher Zug ist ideal?
Bisher in Thalburg üblich: VLF, DLK; (H) LF.
Zukünftig denkbar: (H) LF, DLK, (H) LF oder eben doch (H) LF, DLK und TLF 24 (evtl. mit P-Modul...)?
TLFs sind und bleiben für mich Sonderfahrzeuge und sind im Löschzug schlichtweg nicht notwendig, wobei ich mich mit grausen an eine FF erinnere die mit dem Dachwerfer im Aussenangriff Zimmerbrände löscht...
Es bleibt mein Fazit, dass der ideale LZ aus ELW/KdoW, 2 (H)LF, DLK und RTW bestehen sollte.
....langsam werde ich müde, hoffe aber ich konnts halbwegs verständlich rüberbringen, vllt. Präzisiere und ergänz ichs die Tage noch. Anregung und Kritik sind natürlich willkommen.