Nordstadt-Forum

Hallo zusammen!

Mal eine Frage an die Historiker unter Euch:

Ich plane für ein Fahrzeug aus der Nachkriegszeit auch die Besatzung darzustellen.
Auf den Vorbildfotos scheinen die Feuerwehrmänner umgearbeitete Wehrmachtsuniformen und -helme zu tragen, aber leider ist mir nichts über die Farbgebung der Fw-Uniformen zu dieser Zeit bekannt (Muß eine FF um 1950 gewesen sein)
Feldgrau wird es ja nicht gewesen sein, oder ?
Könnt Ihr mir da weiterhelfen?
Was wäre für diese Zeit typisch?

Leider kann ich die Bilder aus urheberrechtlichen Gründen nicht posten...

Danke schonmal für die Recherchen

Hallo Andreas,

also Fotos von einem Helm, einer Schirmmütze, einer Ausgehuniformsjacke, einem Paar Stiefel könnt ich liefern

Hat ja auch was gutes wenn der Opa in der Feuerwehr is seit 1949

Mfg
Steffen

Mahlzeit, Andreas!

So auf die Schnelle: Guckst Du hier -> http://home.arcor.de/klaus.enslin/museu ... _links.htm

Hallo,

Andreas Kowald hat geschrieben:Was wäre für diese Zeit typisch?

Uniformjacke: Blau, allerdings dunkler als das von Preiser verwendete. Schnitt, abweichend vom heute üblichen Sakko-Schnitt mit umgelegtem Kragen, klassischer dt. Uniformschnitt mit Stehkragen und ggf. Kragenspiegeln (trotzdem waren das nur - noch - sehr zum Teil umgefärbte grüne oder graue Uniformen; die Freiwilligen Feuerwehren trugen übrigens auch in der NS Zeit m.W. durchgehend blau) und einer durchgehender Knopfleiste mit wesentlich mehr (als heute) silber-gekörnten Knöpfen.

Alternativ waren auch schwere, schwarze oder dunkelgraue etwa knielange Ledermäntel im Einsatz nicht unüblich.

Hose: Einfache, grade geschnittene schwarze Hose, zum Teil aber auch noch die - eigentlichen - Reithosen, die unterhalb des Knies sehr eng anliegen und in den dann bis fast zum Knie reichenden, schwarzen Lederstiefeln getragen wurden (sog. Breeches-Hosen, von zeitgenössischen Bildern bzw. Fotos z.B. von Wehrmachtsoffizieren bekannt; auf den mir vorliegenden Bildern auch eher ab Brandmeister, resp. bei den Führungsdienstgraden, üblich).

Dazu schwarze Lederstiefel (siehe oben) und mattschwarze Helme in der seit 1916 (bis heute) bekannten Form, ggf. noch ein Hakengurt (Leder, schwarz).

Das muß nicht überall so gewesen sein, dürfte aber, nicht zuletzt aufgrund der vorherigen Vereinheitlichung, für weite Landtriche zutreffen. Im Prinzip wurde / wird solche Einsatz und Dienstkleidung übrigens, vom modernisierten Schnitt der Uniformjacke und den nachleuchtenden Helmen ab Ende der 60er Jahre mal abgesehen, teilweise bis weit in die 90er Jahre (z.B. bersagte schwere Ledermäntel) bzw. bis heute getragen.


Gruß

Daniel

Vielen Dank für Eure schnellen und umfassenden Antworten
Das hilft ungemein weiter

Bei uns im Saarland trug man zu dieser Zeit oftmals schwarze, bzw nach mehrmaligem waschen grauen/ gräuliche Uniformjacken mit umgelegtem Kragen, Kragenspiegel und silbernen Knöpfen. Die Hosen waren auch einfach schwarz.

Der Helm war quasi ein schwarzer DIN-/ Wehrmachtshelm mit silbernem Helmkamm. Ein Nackenleder war kein zwingendes Muss, gab es aber auch.

In den 1950ern wurde bei größeren Feuerwehren die entnazifizierte (also um alle entsprechenden Insignien erleichterte) Uniform-/Schutzkleidung aus dem WKII getragen.
Kleinere Feuerwehren trugen i.d.R. Fw-/Stahlhelme mit jeder möglichen Kombination an Arbeits-/Schutzkleidung.
1950 war knapp nach der Währungsreform, da hatten die Gemeinden andere Sorgen als neue PSA oder Uniformen zu kaufen..

Beispiele dafür findet man in den Historienseiten einiger Feuerwehren.

Also bei uns im Dorf wurden in den 50ern und z.T. länger auch blaue Overalls getragen. Dazu Leder-Schaftstiefel und schwarze Helme, teilweise mit Kamm.
Kann da auch gerne ein paar Fotos zur Verfügung stellen. Einfach ne PN schreiben.

Im Modell sieht das ganze in etwa so aus:


Gruß Simon