Das Wasserfördersystem HFS
Verfasst: 10.04.2008, 20:46
Das niederländische Wasserfördersystem HFS
weil es im Modellteil ein Thema war: viewtopic.php?t=3341 hier die Hintergrundinformationen
Das mit dem populären Begriff „Holland fire system – HFS“ bekanntgewordene Wasserfördersystem, richtig allerdings „Hytrans fire system - HFS“ benannt nach der niederländischen Herstellerfirma Kuiken Hytrans in Lemmer (jetzt Hytrans BV) ist nicht nur eine der großen Inovationen in der Feuerwehrtechnik Europas der letzten zwanzig Jahre, sondern auch für Modellbauer ein Schmankerl.
Was ist das?
HFS schreibt selbst:
„HFS ist ein innovatives Super Wassertransportsystem für den Katastrophenschutz, Feuerwehren und die Industrie. Das mobile System bietet die Möglichkeit nahezu alle offenen Wasserentnahmestellen erreichen zu können und sehr große Wassermengen über mehrere Kilometer Entfernung zu verpumpen. Ein Wassertransport von 3000l/min über eine
Entfernung von 3000 Metern kann in nur 15 Minuten Einsatzbereit sein. Dies mit minimalem Personal für Aufbau und Bedienung. Seit 1988 sind weltweit hunderte dieser Systeme geliefert.“
In den frühen neunziger Jahren wurden in Holland fünf verschiedene Ideen zur Wasserförderung zusammengeführt:
1. die Nutzung des Wechselladers als Operationsbasis
2. die Nutzung des Auslegens von in Buchten gelagerten Schläuchen aus Fahrzeugen
3. die Nutzung übergroßer Schläuche, sog. „F – Schläuche“
4. die Nutzung eines teilautomatisierten Schlauchaufnahmesystems zur Entlastung der Feuerwehrleute beim Aufnehmen der gebrauchten Schläuche (die ja in der F – Größe auch sehr schwer sind)
5. Die Erfindung einer extern hydraulisch angetriebenen Hochleistungsschwimmpumpe.
Als um das Jahr 1988 das niederländische Innenministerium die „Regios“ mit Wechselladerfahrzeugen ausstattete (In der ersten Serie mit Mercedes-Benz Frontlenker 1940 F und mit DAF 1900), wurden bald auch weit über 100 dieser Abrollbehälter in Holland beschafft.
Sie bestehen aus:
linksseitig (in Fahrtrichtung gesehen) dem Schlauchabteil aus dem wie bei einem SW der F – Schlauch während der Fahrt ausgelegt werden kann. An diesem Teil des AB befinden sich oben die über Rollen geführte Aufnahmeanlage für die Rückführung der Schläuche.
rechtsseitig ist eine etwas kürzere kleine Einheit, die ähnlich einem zweiter AB wie eine Schubladeeingeschoben wird, sie enthält einen (in der Regel) Volvo Dieselmotor, die Hydraulikpumpe, eine Schlauchhaspel für die Hydraulikschläuche und die Schwimmpumpe (niederländisch „Dompelpomp“, weil sie im Wasser dompelt, deutsch: dümpelt, also schwimmt.
An der Wasserentnahmestelle wird der AB angekippt, die Pumpeneinheit aus der Verriegellung gelöst, sodaß sie aus dem AB hinausgleitet. Die Schwimmpumpe wird zu Wasser gelassen (zwei Mann reichen, denn sie ist leicht, weil sie keinen eigenen antrieb hat), die Schläuche angeschlossen, der AB wieder aufgenommen und die Schläuche verlegt. Steht die Leitung,
wird der Volvo - Diesel angeworfen und die Wasserförderung beginnt. Die Pumpeneinheit selbst kann als schmaler AB alternativ solo vom WLF transportiert werden.
Dieses Wasserförderungssystem ist außerordentlich leistungsfähig. Die niederländische Standartversion leistet bis zu 5000 l / min, es gibt aber Varianten, die größere Pumpen haben, so „Duo Einheiten“ die zusammen an 40 000 l kommen. Ergänzt wird das System im Holland durch Schlauchcontainer für F Schläuche, entsprechende Sonderarmaturen sind ebenfalls vorhanden, z.B, „F – 5 B“
Nach den Niederanden beschaffte die Schweiz für das „Katastrophenschutzregiment“ ca 10 Einheiten, aktuell Großbritanien mit 50 Pumpeneinheiten und 50 Ergänzungseinheiten. Es hat sich somit international durchgesetzt (nur in Deutschland nicht, da wurden, wie beim Großbrand jüngst in Dormagen, vom THW Großschläuche mühselig von Hand gezerrt).
Allerdings gibt es inzwischen auch in Deutschland Beschaffungen:
WF Erdölraffinerie Lingen
BF Bremen
BF Duisburg
BF Mannheim
BF Ludwigshafen
WF BASF Ludwigshafen
WF SCA Mannheim
WF Infraserv Wiesbaden (früher Kalle / Hoechst)
FF Flörsheim
BF Düsseldorf (in der Beschaffung)
FF Gronau (in Beschaffung, siehe unten)
FF Emden (siehe Feuerwehrmagazin 8-2008
die BF Hamburg hat einen AB ohne Pumpeneinheit von Hytrans für große Schläuche beschafft
hier einige spannende links:
http://www.duisburg.de/micro/feuerwehr/ ... en/hfs.php
http://www.hytrans.com/
http://www.feuerwehr-forum.de/f.php?m=4 ... gcold5or1u
http://www.feuerwehr-forum.de/f.php?m=4 ... 0p54nohnbn
hier ein Bild der abgesetzten Antriebseinheit:
http://www.hytransfiresystem.com/images/hs150_index.jpg
und hier eine Einheit mit größerer Leistung:
http://www.safetyeagle.com/images/TwinCombi22000x12.jpg
Fahrzeug Bremen:
http://galerie.bos-fahrzeuge.info/detai ... l=deutsch/
Heckansicht davon, der eingeschobene „zweite AB“ ist gut zu erkennen:
http://galerie.bos-fahrzeuge.info/detai ... l=deutsch/
Fahrzeug Ludwigshafen:
http://galerie.bos-fahrzeuge.info/detai ... l=deutsch/
Antriebseinheit Amsterdam mit Hydraulikschläuchen zur Pumpe:
http://galerie.bos-fahrzeuge.info/detai ... l=deutsch/
AB – HSF Amsterdam ohne Antriebseinheit = die Schlauchlegeeinheit:
http://galerie.bos-fahrzeuge.info/detai ... l=deutsch/
Schlauchcontainer Hamburg von HFS:
http://galerie.bos-fahrzeuge.info/detai ... l=deutsch/
so weit, weiter Bilder, Erfahrungen und Fragen sind willkommen.
weil es im Modellteil ein Thema war: viewtopic.php?t=3341 hier die Hintergrundinformationen
Das mit dem populären Begriff „Holland fire system – HFS“ bekanntgewordene Wasserfördersystem, richtig allerdings „Hytrans fire system - HFS“ benannt nach der niederländischen Herstellerfirma Kuiken Hytrans in Lemmer (jetzt Hytrans BV) ist nicht nur eine der großen Inovationen in der Feuerwehrtechnik Europas der letzten zwanzig Jahre, sondern auch für Modellbauer ein Schmankerl.
Was ist das?
HFS schreibt selbst:
„HFS ist ein innovatives Super Wassertransportsystem für den Katastrophenschutz, Feuerwehren und die Industrie. Das mobile System bietet die Möglichkeit nahezu alle offenen Wasserentnahmestellen erreichen zu können und sehr große Wassermengen über mehrere Kilometer Entfernung zu verpumpen. Ein Wassertransport von 3000l/min über eine
Entfernung von 3000 Metern kann in nur 15 Minuten Einsatzbereit sein. Dies mit minimalem Personal für Aufbau und Bedienung. Seit 1988 sind weltweit hunderte dieser Systeme geliefert.“
In den frühen neunziger Jahren wurden in Holland fünf verschiedene Ideen zur Wasserförderung zusammengeführt:
1. die Nutzung des Wechselladers als Operationsbasis
2. die Nutzung des Auslegens von in Buchten gelagerten Schläuchen aus Fahrzeugen
3. die Nutzung übergroßer Schläuche, sog. „F – Schläuche“
4. die Nutzung eines teilautomatisierten Schlauchaufnahmesystems zur Entlastung der Feuerwehrleute beim Aufnehmen der gebrauchten Schläuche (die ja in der F – Größe auch sehr schwer sind)
5. Die Erfindung einer extern hydraulisch angetriebenen Hochleistungsschwimmpumpe.
Als um das Jahr 1988 das niederländische Innenministerium die „Regios“ mit Wechselladerfahrzeugen ausstattete (In der ersten Serie mit Mercedes-Benz Frontlenker 1940 F und mit DAF 1900), wurden bald auch weit über 100 dieser Abrollbehälter in Holland beschafft.
Sie bestehen aus:
linksseitig (in Fahrtrichtung gesehen) dem Schlauchabteil aus dem wie bei einem SW der F – Schlauch während der Fahrt ausgelegt werden kann. An diesem Teil des AB befinden sich oben die über Rollen geführte Aufnahmeanlage für die Rückführung der Schläuche.
rechtsseitig ist eine etwas kürzere kleine Einheit, die ähnlich einem zweiter AB wie eine Schubladeeingeschoben wird, sie enthält einen (in der Regel) Volvo Dieselmotor, die Hydraulikpumpe, eine Schlauchhaspel für die Hydraulikschläuche und die Schwimmpumpe (niederländisch „Dompelpomp“, weil sie im Wasser dompelt, deutsch: dümpelt, also schwimmt.
An der Wasserentnahmestelle wird der AB angekippt, die Pumpeneinheit aus der Verriegellung gelöst, sodaß sie aus dem AB hinausgleitet. Die Schwimmpumpe wird zu Wasser gelassen (zwei Mann reichen, denn sie ist leicht, weil sie keinen eigenen antrieb hat), die Schläuche angeschlossen, der AB wieder aufgenommen und die Schläuche verlegt. Steht die Leitung,
wird der Volvo - Diesel angeworfen und die Wasserförderung beginnt. Die Pumpeneinheit selbst kann als schmaler AB alternativ solo vom WLF transportiert werden.
Dieses Wasserförderungssystem ist außerordentlich leistungsfähig. Die niederländische Standartversion leistet bis zu 5000 l / min, es gibt aber Varianten, die größere Pumpen haben, so „Duo Einheiten“ die zusammen an 40 000 l kommen. Ergänzt wird das System im Holland durch Schlauchcontainer für F Schläuche, entsprechende Sonderarmaturen sind ebenfalls vorhanden, z.B, „F – 5 B“
Nach den Niederanden beschaffte die Schweiz für das „Katastrophenschutzregiment“ ca 10 Einheiten, aktuell Großbritanien mit 50 Pumpeneinheiten und 50 Ergänzungseinheiten. Es hat sich somit international durchgesetzt (nur in Deutschland nicht, da wurden, wie beim Großbrand jüngst in Dormagen, vom THW Großschläuche mühselig von Hand gezerrt).
Allerdings gibt es inzwischen auch in Deutschland Beschaffungen:
WF Erdölraffinerie Lingen
BF Bremen
BF Duisburg
BF Mannheim
BF Ludwigshafen
WF BASF Ludwigshafen
WF SCA Mannheim
WF Infraserv Wiesbaden (früher Kalle / Hoechst)
FF Flörsheim
BF Düsseldorf (in der Beschaffung)
FF Gronau (in Beschaffung, siehe unten)
FF Emden (siehe Feuerwehrmagazin 8-2008
die BF Hamburg hat einen AB ohne Pumpeneinheit von Hytrans für große Schläuche beschafft
hier einige spannende links:
http://www.duisburg.de/micro/feuerwehr/ ... en/hfs.php
http://www.hytrans.com/
http://www.feuerwehr-forum.de/f.php?m=4 ... gcold5or1u
http://www.feuerwehr-forum.de/f.php?m=4 ... 0p54nohnbn
hier ein Bild der abgesetzten Antriebseinheit:
http://www.hytransfiresystem.com/images/hs150_index.jpg
und hier eine Einheit mit größerer Leistung:
http://www.safetyeagle.com/images/TwinCombi22000x12.jpg
Fahrzeug Bremen:
http://galerie.bos-fahrzeuge.info/detai ... l=deutsch/
Heckansicht davon, der eingeschobene „zweite AB“ ist gut zu erkennen:
http://galerie.bos-fahrzeuge.info/detai ... l=deutsch/
Fahrzeug Ludwigshafen:
http://galerie.bos-fahrzeuge.info/detai ... l=deutsch/
Antriebseinheit Amsterdam mit Hydraulikschläuchen zur Pumpe:
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AB – HSF Amsterdam ohne Antriebseinheit = die Schlauchlegeeinheit:
http://galerie.bos-fahrzeuge.info/detai ... l=deutsch/
Schlauchcontainer Hamburg von HFS:
http://galerie.bos-fahrzeuge.info/detai ... l=deutsch/
so weit, weiter Bilder, Erfahrungen und Fragen sind willkommen.