Nordstadt-Forum

Hallo,

leider liegt das Hobby bei mir ziemlich brach, aber es ist immer wieder schön zu sehen das andere Enthusiasten weiter experimentieren um Modelle zu bauen, die nicht von irgendeinem Großserienhersteller herausgebracht werden. Der 3D - Druck ist natürlich hier ein lohnendes Verfahren, aber die herkömmliche Technik hat so ihre Macken - ich denke da nur an die schlechten Oberflächen und das an sich sehr spröde Material und die teilweisen Schwierigkeiten beim Lackieren. Hier mal ein paar Beispiele die in der gleichen Technik gedruckt worden sind, aber diesmal in Resin!! Ich glaube die Bilder sagen mehr als viele Worte.



Gedruckt wurden sie im Auftrag von meinem Freund Brian Mott Philadelphia/USA. Es handelt sich hierbei um die neusten Fahrzeuge die für das Fire Deparment Philadelphia in den letzten Jahren angeschafft worden sind. Die Maße für die Modelle wurden anhand der original Bauzeichnungen - Blueprints - umgerechnet und übernommen. Hier noch ein paar Beispiele von Fahrzeugen anderer Departments.



Die Preise für den reinen Druck für solch ein Modell sind wesentlich günstiger als Vergleichsmodell von Shapeways und stellen damit eine gute Alternative da. Die Modelle wurden auch nicht bei Shapeways gedruckt, sondern bei einem Anbieter in den USA. Leider gibt es noch keine Vertriebswege und die gezeigten Modelle sind erstmal nur für den Eigenbedarf entstanden - auf längere Sicht sollen sie aber irgendwie in den Handel kommen - ich werde dazu gerne berichten.

Gruß
Dirk

Hallo Dirk,

wow, das sieht ja wirklich großartig aus! Weitere Infos - auch zu einem möglichen Vertriebsweg - wären sehr willkommen!

Wie löst Dein amerikanischer Freund das bekannte Problem mit den gebogenen Frontscheiben, die man ja eben leider nicht drucken kann?

Viele Grüße
Thorsten

Hallo Thorsten,

leider gar nicht, aber ich habe mir selbst schon mal "zurechtgefeilt". Ich habe da einfach durchsichtige Plastikstreifen genommen, groben Vorschnitt gemacht, gefeilt und über den Daumen gebogen! Hört sich kompliziert an, ist aber einfacher als man denkt. Ich muss mal schauen ob ich dazu noch Fotos habe. Weitere Infos folgen, aber im Moment hapert es eben an den Vertriebswegen.

Gruß
Dirk

Hallo,

hier mal ein paar Fotos für die Verglasung einer Pierce Quatum Cab.



Gruß
Dirk

Hallo,

noch ein paar Beispiele was so geht:



Gruß
Dirk

Ich habe bereits einen Anycubic Chiron mit einem Bauraum von 400x400x400mm, also relativ groß.
Hauptsächlich für Schiffssektionen im M 1:50.
Ich habe allerdings auch schon Aufbauten in M 1:87 gedruckt. Bei 0,1mm Schichtdicke kann mit etwas schleifen auch hier etwas ganz ordentliches bei rauskommen. Mit dem Lackieren hatte ich bei PLA bis jetzt keine Probleme.
Natürlich ist der Detailgrad der Drucke nicht vergleichbar mit Resindrucken.
Auch hier fällt noch viel Nacharbeit an und das ist das was mich momentan noch von der Anschaffung abhält. Zudem ich mir ungern einen Resindrucker ins Schlafzimmer stellen wollen würde (Geruch, Dämpfe, ...)

Lucas

Uiii, das sind ja richtig schmucke Teile, da kommt bei mir schon ein wenig Neid auf.

Mit dem "Flüssigdruck" ist einiges möglich, bei dem die anderen beiden Druckverfahren (Pulver und Filament) in die Knie gehen. Seit Markus Havener mit Resin selber druckt, habe ich mich endlich mal dazu durchgerungen, wenigstens ein paar Kleinteile zum "Testen" zu kaufen. Dieses Verfahren setzt sich bei vielen Modellbauern in allen möglichen Bereichen durch (bei meiner Suche nach Bemalungstechniken für Figuren bin ich bei den "Gamern" und "Minis"-Sammlern gelandet, da wird quasi nur mit Resin gedruckt). Das Potential und der derzeit schon mögliche Detailierungsgrad sind echt enorm.

Genau hier sehe ich allerdings auch ganz ehrlich ein Problem, das sich schon zu Beginn der 3D-Drucke abzeichnete: Die Modelle werden aus zu wenig Einzelteilen hergestellt, viele Sachen wie Griffe und Schlauchkupplungen und was auch immer sind schon dran. Ich habe keine Ahnung, wie man sowas noch richtig gut lackieren und bemalen kann, es gibt dabei Hohlräume und Hinterschneidungen, an die man gar nicht mehr ran kommt! Ich habe mir u.a. einen Hochdrucklüfter zugelegt, der hinter dem (zu dick und zu dicht) gedruckten Gitter das Lüfterrad hat!?! Also kommt das Gitter weg, es soll ohnehin gegen ein geätztes ausgetauscht werden. Das aber bedeutet, dass ich Teile des gekauften Modells entfernen und gegebenenfalls neu anfertigen muss, das wird auch bei solchen Modellen wie hier notwendig werden, wenn ich z.B. die Armaturenwände per Bare-Metal-Foil bekleben will. Ist also nicht nur unnötige Mehrarbeit sondern schlicht auch Geldverschwendung (ja gut, das gibt es z.T. auch bei Abguss- und normalen Spritzgussmodellen, hier aber noch deutlich mehr). Da würde ich mir von den Herstellern etwas mehr Einsicht erhoffen, auch wenn das vielleicht ein paar Euro oder Dollar mehr kosten würde.

Klare Teile können mit dem Resindruck übrigens deutlich besser hergestellt werden, als mit den anderen Verfahren, auch das zeigen die Teile von Markus! Ob es jetzt schon für gebogene Fenster reichen würde, müsste man mal gezielt ausprobieren, ich kenne aber "klare" Resinabgüsse für Fensterteile, die sind qualitativ deutlich schlechter als z.B. ein Blaulichtbalken oder die Atemluftflaschen von Markus...
Gebogene Fensterteile habe ich mir übrigens auch mit Schrumpffolie für Akkus hergestellt, man braucht dazu allerdings eine gute und saubere Form, über die die Folie gespannt/geschrumpft wird. Die Qualität ähnelt dann der von Tiefziehteilen. Das nur mal am Rande erwähnt.

Resindrucke haben in meinen Augen allerdings einen weiteren Nachteil, zumindest fällt das bei vielen Kleinteilen auf: Die Drucke sind oft sehr weich, weil vermutlich noch nicht vollständig ausgehärtet (fällt v.a. bei grauem Resin auf). Dabei sind sie auch meistens auch noch recht klebrig, was ich auch nach mehreren Isopropanolwäschen nicht völlig weg bekomme. Da wir jetzt wieder für ein paar Tage Sonne haben sollen, werde ich die Teile rauslegen, vielleicht hilft das.

Wie auch immer, es wäre jetzt doch interessant zu erfahren, was so ein gedrucktes Modell gegenüber einem konventionellen Resinabguss kosten würde. K.-H. Müller (Siegen) hat mittlerweile ja mehrere neu gestaltete US-Feuerwehrmodelle verfügbar - auch wenn da aktuell noch für ein paar Tage eine Sonderaktion läuft, kann ich so viel für einen einzelnen Bausatz nicht bezahlen. (Was mir aus verschiedenen Gründen in der Seele weh tut, kann ich aber nicht ändern.)

So oder so, das hier sind auf jeden Fall richtig schöne Modelle, die wirklich Begehrlichkeiten in mir wecken (damit auch in Richtung von Modellen, die es bisher noch gar nicht gibt).

Dirk Schramm hat geschrieben: Ich habe da einfach durchsichtige Plastikstreifen genommen, groben Vorschnitt gemacht, gefeilt und über den Daumen gebogen! Hört sich kompliziert an, ist aber einfacher als man denkt.

Hallo Dirk,

danke für den Tip - das werde ich bei Gelegenheit mal ausprobieren!

Viele Grüße
Thorsten

Mit sehr dünnem Plaxiglas sollte man die Scheiben doch auch gut hinbekommen?

..... wenn du die halbrund nach außen gebogen bekommst, dann sicher. Ich habe das aber noch nicht ausprobiert, weil ich mit meiner Methode ganz gut zurechtgekommen bin.

Gruß
Dirk

Hallo,

wäre tiefziehen eventuell eine Möglichkeit?
Da die Kabine als 3D Modell vorhanden ist, sollte es, zumindest für den "Urmodellbauer", ja relativ einfach sein ein passendes Negativ zu drucken.

Grüße Konstantin

Dirk Schramm hat geschrieben:..... wenn du die halbrund nach außen gebogen bekommst, dann sicher.

Bisher habe ich das nur mit dickerem Plexiglas zu anderen Zwecken gemacht, wenn man ein Kante zum drüberformen hat, reicht ein Heißluftfön und man erreicht jede gewünschte Form.

Meine geringe Erfahrung mit Tiefziehen ist das vergilben der Scheiben durchs Tageslicht, insbesondere in der exponierten Vitrine im Wohnraum?

Acrylglas ("Plexiglas") lässt sich grundsätzlich nur warm verformen, einfach so biegen geht auch nicht bei dünnen Platten. Selbst bei Polystyrol (z.B. klare Evergreen Platten) geht das nur mit viel Glück ohne Wärmezufuhr.

Mit Tiefziehteilen kenne ich mich auch nur bedingt aus, für gewöhnlich mag ich die nicht (passen nur sehr selten gut) und hatte bisher entsprechend nur wenige, aber es hängt wohl vom verwendeten Kunststoff ab, ob das vergilbt. Acatatfolien, wie sie z.B. bei RC-Fliegern für tiefgezogene Kanzeln benutzt werden, sollten eigentlich nicht vergilben - denke ich...
Aber es braucht halt ein (meist teures) Gerät zum Tiefziehen; kann man sich zwar offenbar auch (günstig) selber bauen, aber das mag auch nicht jeder. Wäre aber eine sinnvolle Idee für Serienmodelle.

Ansonsten könnte man als Bastler schauen, ob man zufällig eine klare Plastikschachtel findet, die im Radius passende gebogene "Eckkanten" hat, wie z.B. die von den güldenen Nasch-Kugeln. Da kann man sich Stücke rausschneiden und einpassen.

Lucas Jöst hat geschrieben:Mit dem Lackieren hatte ich bei PLA bis jetzt keine Probleme.

Womit hast du PLA lackiert?
Ich habe mir für andere Zwecke einen FDM-Drucker gekauft und bin gerade am experimentieren.

Hi Jens,

Mein Vorgehen ist immer:
Entfetten
1-2x grundieren aus der Tamiya Spraydose
2x lacken mit Tamiya Sprühlack
1x Klarlack (Tamiya Sprühdose)
Decals
1x Klarlack (Tamiya Sprühdose)

Damit habe ich bei den normalen Polystyrol-Mldellen recht gute Erfahrungen gemacht.
Allerdings habe ich gemerkt, dass sich der Tamiya Klarlack nicht mit allen Decals verträgt und diese dann manchmal Blasen werfen.

Deshalb wollte ich eventuell mal testweise zu Belton Molotow wechseln.

Lucas