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Werkfeuerwehren im südlichen Baden-Württemberg

Verfasst: 01.01.2016, 12:41
von Karl-Ludwig Ostermann
Hier meine herzlichen Neujahrsgrüße,

die Illustration - auch als Anregung für die Modellbauer - der Witterung angepaßt:

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Karl - Ludwig Ostermann, Hagen (Westf.)

Werkfeuerwehren im südlichen Baden-Württemberg

Verfasst: 01.01.2016, 22:10
von Ralf Schulz
Karl-Ludwig Ostermann hat geschrieben:die Illustration - auch als Anregung für die Modellbauer
Sehr hübsch und sehr interessant: Wie kommen Autos aus dem hohen Norden an Kfz-Kennzeichen aus dem tiefen Süden? ;-) Darf auch gern per PN sein... ^^

Werkfeuerwehren im südlichen Baden-Württemberg

Verfasst: 03.01.2016, 19:35
von Karl-Ludwig Ostermann
Ralf Schulz hat geschrieben: Sehr hübsch und sehr interessant: Wie kommen Autos aus dem hohen Norden an Kfz-Kennzeichen aus dem tiefen Süden? ;-) Darf auch gern per PN sein...
Ganz einfach: Sie sind von der Werkfeuerwehr HTAG geschafft worden. Ob neu oder gebraucht, und, wer den Werfer auf den Landy gesetzt hat, weiß ich nicht.

Hintergrund: Am Hochrhein, also grob zwischen dem Ausfluß des Rheins aus dem Bodensee und Basel, der im westlichen Teil fast durchgängig die Grenze zwischen Deutschland und der Schweiz ist, liegt beidseitig des Flusses eine Kette von Chemie- und Aluminium erzeugenden Werken, die größeren auf schweizer Seite, die allesamt schlagkräftige Werkfeuerwehren haben / hatten. In Deutschland: Alu - Singen in Singen und Rheinfelden, Degussa und Dynamit Nobel in Rheinfelden, Hoffmann La Roche und Ciba Geygi in Grenzach - Wyhlen, Lonza in Waldshut.

In den letzten 20 Jahren hat es diverse Umgruppierungen, Umfirmierungen Werkschließungen usw gegeben. Wer mehr wissen will: http://www.wsw.eu/files/59:Chemiereport_Internet.pdf

In Rheinfelden gab es Ende der achtziger Jahre das Werk "Hüls - Troisdorf AG" - HTAG. Vorgängerwerk war Dynamit Nobel, Gründungswerk die "Elektrochemische Fabrik Rheinfelden". Im Namen kommt zum Ausdruck, warum sich hier Chemie angesiedelt hat: mehrere leistungsfähige Wasserkraftwerke lieferten Strom für elektrolytische und elektrochemische Prozesse. Deshalb auch die Aluminiumindustrie: Aluswiss auf Schweizer Seite und deren Tochter Alusingen auch deutscher.

HTAG war nur eine kurze Zwischenepisode im Umgruppierungsprozeß der Degussa, von Nobel und Chemische Werke Hüls (VEBA). Heute firmieren diese Werke unter dem Dach der Ruhrkohletochter Evonik, für Rheinfelden der glückliche Zufall, daß sich zwei direkt nebeneinanderliegende Nachbarwerke vereinigen konnten.

Wie das Leben so spielt, hat einer eine idee, macht der Nachbar es nach. So war des Werferfahrzeug nicht das einzige in der Region. Einen Unimog hab es bei Degussa (jetzt Deutsches Feuerwehrmuseum), möglicherweise ein weiteres - Alusingen?

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Inzwischen sind die Werfer etwas größer geworden: https://www.youtube.com/watch?v=etLjkB6vKVE

Der Landy war Anreger für diese kleine Fingerübung:

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Werkfeuerwehren im südlichen Baden-Württemberg

Verfasst: 03.01.2016, 20:02
von Ralf Schulz
Oh, ich hatte nach "HTAG" gesucht aber offensichtlich die "falsche" Firma in Hamburg gefunden, die dürfte mit den genannten Firmen im Dreiländereck nichts zu tun haben.

Vielen Dank für die Erklärungen, Karl-Ludwig, das war sehr aufschlussreich! :-D