Shapeways: Modelle aus dem Drucker
Verfasst: 16.09.2012, 11:47
Nenne ich den Thread nun "Shapeways: Modelle aus dem Drucker" oder "MMH: Modelle aus dem Drucker"?
Beides ist nicht ganz korrekt, aber auch nicht komplett falsch! Das liegt an der besonderen Konstellation dieser Art von "models on demand", bei der ein 3-D-Zeichner seine Entwürfe bei der niederländischen Fa. Shapeways hochlädt, die sie dann in einem sog. Shop anbietet (in diesem Falle dem unseres Mitglieds Markus Hawener) und auf Bestellung für den Endkunden anfertigt, s.h. druckt. Shapeways übernimmt also die eigentliche Produktion und die gesamte Logistik für diese Aufträge (incl. der Zahlungsabwicklung); der Shopbetreiber steuert "nur" seine Arbeit am virtuellen Zeichenbrett bei und der Gewinn wird zwischen den beiden Firmen aufgeteilt.
Kurzer Rede, langer Sinn: Ich habe mir neulich probehalber im Shapeways-Shop von Markus Monitore und Lichtmaste bestellt, die kamen auch recht schnell per UPS und ich bin völlig begeistert, was an Detaillierung heutzutage (schon) machbar ist!
http://www.shapeways.com/model/673574/f ... rsion.html, http://www.shapeways.com/model/637580/l ... ar-4x.html
Aaaaber....
Mal ganz abgesehen von der wirklich hervorragenden Zeichenarbeit, die Markus da geleistet hat (man beachte nur mal die filigranen Bedienteile der Monitore oder den freistehenden (!) Verstellring am unteren Ende des Lichtmastes), bleiben doch ein paar Kritikpunkte
- und die richten sich nicht an den Konstrukteur Hawener sondern an den Produzenten Shapeways (daher und weil es eben mehr als einen 3-D-Zeichner gibt, habe ich mich auch für die erste Version des Threadtitels entschieden):
Die Oberflächenstruktur beim gewählten Material "Frosted Ultra Detail" ist stellenweise (!) wirklich gefrostet: So ähnlich muss es aussehen, wenn man mit dem Fahrzeug in einen Eisregen gekommen ist. Beim Lichtmast ist sogar eine Dreiergruppe der Xenon-Scheinwerfer relativ glattwandig, die gegenüberliegende Gruppe sieht aus als hätte sie die Beulenpest!
Bei den FLB-Monitoren ist trotz (oder gerade wegen?) der Filigranheit leider bei zweien der vier Werfer das Handrad eher eine klobige Hand"scheibe", s.h. nicht durchbrochen und von Speichen keine Spur! Sehr schade! Trotz dieser Kritik an der Shapeways-Produktion bin ich von den Details der Bauteile begeistert; es ist ziemlich genial bis extrem, was da momentan schon machbar ist! Wenn ich mir vorstelle, was da in ein paar Jahren möglich wäre, wenn die o.g. Mängel erst einmal behoben sind...
Apropos Mängel: Ich habe auf der ganzen - teilweise recht unübersichtlichen - Homepage von Shapeways nicht einen winzigen Hinweis entdeckt, was im Falle einer Reklamation zu tun ist (vielleicht hab ich ihn auch nur übersehen)! Und obwohl in den Niederlanden bekanntlich das europäische Handelsrecht gilt, werde ich davon wohl absehen: Bei einem mehr als günstigen Preis von ca. € 2,60 pro Werfer/Lichtmast (zzgl. Steuer und anteiligem Porto) lohnt sich ein großer Aufstand nicht - man ist schließlich Modellbauer und kann alles gebrauchen.
Bei höheren Stückpreisen (z.B. bei ganzen Karosserien) würde ich dann aber doch mal meutern! Und € 7,80 "Shipping" um innerhalb Europas drei kleine Tütchen durch die Gegend schaukeln zu lassen, das ist nicht gerade ein Schnäppchenpreis!
Um es noch mal deutlich zu machen: Es geht hier nicht um die Konstruktionsarbeit von Markus (oder anderer Zeichenkünstler), die ist völlig einwandfrei! Vielmehr stören mich die teilweise erheblichen Fertigungsschwankungen innerhalb eines Auftrags! Denn was nützen mir filigrane Handräder und freistehende Hebelchen, wenn die Oberflächen aussehen wie Streuselkuchen und fast die Hälfte der Teile nur eingeschränkt zu verwenden ist?
Da sollte Shapeways mal dringend nachbessern!
Gruß, Jürgen

Beides ist nicht ganz korrekt, aber auch nicht komplett falsch! Das liegt an der besonderen Konstellation dieser Art von "models on demand", bei der ein 3-D-Zeichner seine Entwürfe bei der niederländischen Fa. Shapeways hochlädt, die sie dann in einem sog. Shop anbietet (in diesem Falle dem unseres Mitglieds Markus Hawener) und auf Bestellung für den Endkunden anfertigt, s.h. druckt. Shapeways übernimmt also die eigentliche Produktion und die gesamte Logistik für diese Aufträge (incl. der Zahlungsabwicklung); der Shopbetreiber steuert "nur" seine Arbeit am virtuellen Zeichenbrett bei und der Gewinn wird zwischen den beiden Firmen aufgeteilt.
Kurzer Rede, langer Sinn: Ich habe mir neulich probehalber im Shapeways-Shop von Markus Monitore und Lichtmaste bestellt, die kamen auch recht schnell per UPS und ich bin völlig begeistert, was an Detaillierung heutzutage (schon) machbar ist!
http://www.shapeways.com/model/673574/f ... rsion.html, http://www.shapeways.com/model/637580/l ... ar-4x.html
Aaaaber....
Mal ganz abgesehen von der wirklich hervorragenden Zeichenarbeit, die Markus da geleistet hat (man beachte nur mal die filigranen Bedienteile der Monitore oder den freistehenden (!) Verstellring am unteren Ende des Lichtmastes), bleiben doch ein paar Kritikpunkte

Die Oberflächenstruktur beim gewählten Material "Frosted Ultra Detail" ist stellenweise (!) wirklich gefrostet: So ähnlich muss es aussehen, wenn man mit dem Fahrzeug in einen Eisregen gekommen ist. Beim Lichtmast ist sogar eine Dreiergruppe der Xenon-Scheinwerfer relativ glattwandig, die gegenüberliegende Gruppe sieht aus als hätte sie die Beulenpest!

Apropos Mängel: Ich habe auf der ganzen - teilweise recht unübersichtlichen - Homepage von Shapeways nicht einen winzigen Hinweis entdeckt, was im Falle einer Reklamation zu tun ist (vielleicht hab ich ihn auch nur übersehen)! Und obwohl in den Niederlanden bekanntlich das europäische Handelsrecht gilt, werde ich davon wohl absehen: Bei einem mehr als günstigen Preis von ca. € 2,60 pro Werfer/Lichtmast (zzgl. Steuer und anteiligem Porto) lohnt sich ein großer Aufstand nicht - man ist schließlich Modellbauer und kann alles gebrauchen.


Um es noch mal deutlich zu machen: Es geht hier nicht um die Konstruktionsarbeit von Markus (oder anderer Zeichenkünstler), die ist völlig einwandfrei! Vielmehr stören mich die teilweise erheblichen Fertigungsschwankungen innerhalb eines Auftrags! Denn was nützen mir filigrane Handräder und freistehende Hebelchen, wenn die Oberflächen aussehen wie Streuselkuchen und fast die Hälfte der Teile nur eingeschränkt zu verwenden ist?

Gruß, Jürgen