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Druck- und Lackentfernung mit Backofenreiniger

Verfasst: 01.05.2007, 12:30
von Clemens Sobotzik
Wer kennt das Problem nicht:

Eine Lackierung ist völlig misslungen, oder ein Modell soll „geschlachtet“ werden und braucht eine neue Lackierung.

Da heißt es doch „Abluxen“ – das dauert und dauert. Und dabei wird auch noch die Kunststoffoberfläche angegriffen und stumpf.

Seit einiger Zeit helfe ich mir da auf andere Weise, und zwar sehr viel einfacher und effektiver:
Man nehme das AS-Backofenspray von Schlecker!

Hier ein paar Modellteile aus der Schrottkiste mit missratener Kunstharzlackierung (Humbrolfarben):
Bild

In einen verschließbaren Behälter (Tupperdose o.ä.) lege man einen Schaumteppich und drücke die Modellteile hinein.
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Anschließend werden die Teile komplett eingeschäumt und der verschlossene Behälter für einige Stunden beiseite gestellt. Das können ruhig 24 Stunden sein.

Und SO sehen die Teile nach der Prozedur aus:
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Die Farbschicht wirft Blasen, ist in ihrer Struktur zerstört und läßt sich mühelos unter fließendem Wasser mit einer Bürste abwaschen.
Bild

Das war nur eine Grobwäsche, evtl. muß man noch „nachluxen“ oder die Schaumprozedur wiederholen, vor allem bei Acrylfarben.
Bei industriellen Lackierungen sehen die Ergebnisse sehr unterschiedlich aus; manche Lackierungen sind da sehr resistent. Bei den meisten Drucken erzielt man leider gar keine Wirkung.
Aber in den meisten Fällen erspart man sich einen Riesenanteil an Arbeit. Dabei wird der Kunststoff überhaupt nicht angegriffen, ist also gerade etwas für die Nicht-Lackierer! Ich habe so schon manches Modell wieder zum Leben erweckt. Dabei kostet eine Dose 1,59 € und ist sehr ergiebig.

Probiert es aus! Die Bilder sagen wohl alles.

neu

Verfasst: 01.05.2007, 12:42
von Frank Hansmann
das war mir neu, eine gute Idee, werd das ausprobiern

Verfasst: 01.05.2007, 12:59
von Clemens Sobotzik
Also, die Drucke auf den Rolläden der Schlingmänner (gelbe Schlingmann-112) brauchten nur ein paar Minuten Einwirkzeit und ließen sich dann abwischen. Gerade bei Drucken auf älteren Modellen wird das schwierig sein, diese Drucke sind ja auch beim DLE 90 so eine Sache. Ansonsten: ausprobieren, der Kunststoff nimmt ja hoffentlich :? ) keinen Schaden.

Verfasst: 01.05.2007, 13:11
von Benjamin Ehmann
...also ich probier das auch mal aus, bin echt gespannt, geht das auch mit einem "MARKEN"-Backofen reiniger, oder muss es der Schlecker sein ??? :P

Verfasst: 01.05.2007, 17:16
von Stefan Buchen
Nicht schlecht! Werde ich bei Gelegenheit mal ausprobieren.

Verfasst: 01.05.2007, 21:59
von Clemens Sobotzik
So, und hier gleich die schlechte Nachricht des Tages:

Ich habe vier Teile mit Originaldruck (2x Herpa, 1x Wiking und 1x Rietze) vorhin sechs Stunden lang beschäumt - da tat sich gar nichts, leider.
Wer also nur Drucke entfernen will, ist mit dem Spray schlecht bedient.

Dabei habe ich ganz vergessen, die Quelle meines Tipps zu nennen. Dieser und andere gute Basteltipps finden sich auf mo87.de

http://www.mo87.de/?site=5&tp=7&val=tut&cont=002

Verfasst: 03.05.2007, 23:01
von Clemens Sobotzik
UND ES KLAPPT DOCH !!!

... zumindest bei einem ganz neuen Herpa-Modell (gelbe Abrollmodelle des neuen Wechselladers). Hier konnte ich die Bedruckung mit dem Fingernagel mühelos abkratzen, und zwar nach min. 24 Std. Einwirkzeit.

Bei einem Lkw-Koffer von Rietze wurde nach Reiben mit einem Tuch die Farbschicht immerhin blasser.

Die Versuchsreihe setze ich fort und berichte hier wieder.

Verfasst: 04.05.2007, 09:46
von Alexander Thoms
Genial, welche Tipps hier rumgehen! :!: :!: :!:

Verfasst: 04.05.2007, 21:01
von Clemens Sobotzik
Die Erfolge reißen nicht ab...

So sieht ein Rietze-RTW-Koffer nach 24 Stunden im Backofenschaum aus:

Bild Bild

Die Bedruckung habe ich mit einem Schwamm unter fließendem Wasser MÜHELOS abwischen können. Es sind nur winzige Spuren der leuchtroten Druckfarbe an den Kanten verblieben. Ebenso etwas Aluminium an den Türkanten. Der Kunststoff selbst ist ÜBERHAUPT NICHT angegriffen!!!
Ich bin völlig platt... Damit habe ich nicht gerechnet.

So ist diese Methode auch besonders geeignet für unsere Nicht-Lackierer aus Thalburg und Nordstadt.

Weitere Versuche folgen, ich berichte weiter.

Verfasst: 04.05.2007, 21:02
von Alfons Popp
Das ist ja irre! :D Und das geht alles ohne Chemie-Diplom!!! :lol:

Verfasst: 04.05.2007, 21:04
von Harald Karutz
So ist diese Methode auch besonders geeignet für unsere Nicht-Lackierer aus Thalburg und Nordstadt.

Na, das gefällt mir natürlich SEHR gut!!! Und im richtigen gelb habe ich den Rietze-RTW inzwischen auch schon gesehen! MBSK - ich komme!!!

Verfasst: 04.05.2007, 22:01
von Jürgen Mischur
Danke, Clemens! :idea:
Ich träum' doch schon lange von 'nem RTW in "Rot, ohne alles".....!! Gruß, Jürgen

Verfasst: 05.05.2007, 10:07
von Torsten Wiucha
Hallo!!!

Hab meine Fahrzeuge grad "eingelegt".... Bin mal gespannt was da dann rauskommt!!! :D ,

Gruß
Torsten

Verfasst: 05.05.2007, 23:34
von Clemens Sobotzik
"Testbericht" vom 05.05.2007:

Die schlechte Nachricht zuerst: Ich habe vergessen, die Akkus der Kamera aufzuladen; Fotos erst wieder beim nächsten Test-Update.

Und jetzt die gute:
Es geht munter weiter !!!
Selbst recht alte Drucke auf Herpa-Modellen habe ich lösen können. Mehrschichtige Drucke (etwa auf einem Bierlaster) lassen sich abwischen bzw. abbürsten. Jedoch kann es sein, daß bei einer Behandlung sich nicht alles löst, dann den Vorgang wiederholen.

Und: Bei keinem einzigen Modell hat der Kunststoff irgendwie Schaden genommen.


Hat jemand von Euch schon Versuche angestellt? Berichtet doch bitte auch hier.
Fortsetzung folgt!

Verfasst: 06.05.2007, 13:35
von Torsten Wiucha
Hallo!!!

24 Stunden eingelegt, aber die Ollen blöden gelben "Bauchbinden" von herpa wollen (noch nicht??) runter!!! :(

Gruß
Torsten