..., der eigentlich ja gar keiner ist, bekommt Zuwachs. Nachdem sich der 1950 gelieferte RKW 10, bei dem die Stadtväter den schweren Büssing 8000 den üblichen Sechseinhalbtonnern von Mercedes oder Magirus vorzogen, bei mehreren schweren Bergungseinsätzen gut bewährt hatte, kam schnell der Wunsch nach einem richtig großen "Tanker" auf -- man hatte ja doch mit einigen holzverarbeitenden Betrieben recht große Brandlasten in den gewerblichen Bereichen der Südstadt, und auch wenn die üblichen TLF 15 flinker waren, hätte man bei Großbränden davon dann ja doch wieder mehrere gebraucht, wohingegen ein einziger schwerer Tanker da schon mehr ausrichten könne.
Da der Büssing als Chassis des RKW vom Personal in höchsten Tönen gepriesen wurde, lag nahe, den Nutzlastvorteil des Achttonners auch hier für zusätzlichen Wasservorrat zu nutzen. Unter Verwendung einer guterhaltenen Pumpe aus einer ausgemusterten KS 25 entstand der Wagen beim örtlichen Karosseriebaubetrieb, Aufbauhersteller und Gelegenheits-Feuerwehr-Ausrüster Ermelmann. Das Fahrerhaus entspricht dabei im Gegensatz zum leicht verlängerten des RKW der üblichen Bauart dieses Betriebes, wie man sie auch auf normalen Lastwagen findet.



Das Modell entsteht aus fünf Hauptkomponenten:
- einem Chassis vom Brekina Büssing 8000 S 13 (verkürzt)
- einer Kabine vom Wiking Büssing 8000 (neueres Modell)
- einem Tankaufbau vom Roskopf Mercedes L 5
- einem Satz Geräteraumtüren vom Brekina Magirus S 3500 TLF 15/51 (Omnibusbauform)
- einer Heckpumpe vom Roco Mercedes L 4500 LF 25 ex GLG

Die Tankrückseite war beim Roskopf-Modell die des Pumpenschranks; sie wird noch verkleidet, denn hier stellt der aus dem Aufbau herausragende schmale Teil über der Hinterachse natürlich das freiliegende hintere Ende des Löschwassertanks dar. Von den drei Einfüllstutzen im Scheitel kommen die hinteren beiden auch noch weg, das Roskopf-Modell ist anscheinend ein Dreikammer-Tanklaster.
Der Bau passierte an sich eher spontan, allerdings gefielen mir die oben nach innen zurückweichenden Geräteraumtüren der ersten Stellprobe nicht, da mußte noch unterfüttert werden:

Stimmt, eine abnehmbare Schlauchhaspel ans Heck bekommt er auch noch. Der Überhang sieht zwar episch aus, ist aber tatsächlich nicht größer als bei der Sackbachweiler DL 26.
1954 stand dann die Beschaffung eines weiteren "Schwerwagens" an, es wurde für die Neubausiedlung im Westend eine richtig große DL gebraucht. Da die Wehrmänner weiterhin voll des Lobes über ihre beiden "dicken Braunschweiger" waren und auch die örtliche Büssingvertretung sich bestens um die Wagen kümmerte, war die Entscheidung für einen weiteren 8000 schnell gefallen. Der Aufbau der Kabine, diesmal für eine Staffel, erfolgte erneut bei Ermelmann, der Rest kam von Metz:

Hier die erste Stellprobe dieser DL 37 (oder vielleicht auch mehr als 37, ich hab noch nicht nachgemessen) neben dem RKW. Auch hier wird das Chassis evtl. noch gekürzt, je nachdem wie es sich mit dem Leiterstuhl mit Kettenbogen dann ausgeht beim Drehen um 180° -- es gab beim 8000 S 13, wie er ab 1952 angeboten wurde, ja außer dem alten Radstand von 5,35 m auch einen längeren von 5,65 m, mal sehen welchen wir da brauchen.
Der Herpa-Leiterstuhl ist nur ein Platzhalter, der Leiterpark wird aus zwei Herpa-SE-Leitern zusammengefrokelt -- bewährtes Prinzip: wenn man sich aus filigran, korrekt verstrebt und preiswert nur zwei Attribute aussuchen darf, nehme ich eben filigran und preiswert, das Auto ist ja eh fiktiv. Wegen des anderen Vorbilds kommt die (längere) Motorhaube ebenfalls vom Brekina-Chassisspender. Die beiden Kabinen, die zu der eleganten, für frühe Metz-Kettenbogenleitern typischen Staffelkabine mit schräger Heckscheibe zusammenfanden, stammen ebenfalls von Wiking-8000ern.
Und das LF 32? Kommt auch noch, es ist von 1955 und löst in der Südstadtwache ein LF 25 ex GLG ab. Aber wie geschrieben, ein Löschzug im engeren Sinn sind die vier Büssings nicht, nur DL und LF sind gemeinsam stationiert; freilich hält das die Feuerwehr nicht ab, dann auch gemeinsame Bilder fürs Archiv anzufertigen, die zumindest bei Ermelmann auch durchaus in den Werbemitteln Verwendung finden.

Irgendwelche Einwände? Und: Wie würde man so ein TLF bezeichnen? TLF 25 T?
Liebe Grüße, Ermel, der den Magirus-Allrad-Löschzug nicht vergessen hat