Dank dir Johannes,
- und wenn wir das "Corona-Jahr" abzeihen, geht es hier auch relativ schnell wieder weiter......
1959 Nachdem sich die Firma Magirus intensiv mit diesem Thema auseinander setzte und zusammen mit verschiedenen Feuerwehren aus dem ganzen Land eine Art Bedarfskatalog erarbeitet hatte, gehörte die Berliner Feuerwehr mit zu den ersten Kunden. Am Freitag den 23.o1.1959 konnte ein KW 15 auf dem Hof der Feuerwache Moabit von der Fa. Magirus übernommen werden. Am 06.03.1959 wurde er zugelassen und am 25.03.1959 trat er offiziell seinen Einsatzdienst an.
Aufgebaut auf einem Uranus Fahrgestell mit Allradantrieb (6x6) und bestückt mit einem 15.699 cm³ - V-12 Motor mit 250 PS. Die Ölpumpe der vollhydraulischen Krananlage mit ausfahrbarem Hilfsausleger wurde über einen Nebenantrieb vom Fahrmotor abgetrieben. Die Abstützung erfolgte über zwei seitliche große Schwenkausleger mit Spindeltellern, zwei manuell anzusetzenden Stützfüßen sowie über zwei niederschraubbare Abstützrollen am Heck. Diese ermöglichten ein Verfahren, samt in Längsachse zum Fahrzeug angehängter Last, mit nach hinten gerichteten Kranausleger.
Am Heck befand sich auch die Spillwinde. Diese verfügte über eine im Rahmen verbaute Speichertrommel für 50 m Seillänge. Bei einer Zugkraft von 5to betrug die Seilgeschwindigkeit 10m/min. und bei voller Zugkraft von 15to immer noch 2,8m/min.. Die Bedienung der Spillwinde erfolgte vom Boden aus mittels einer Bedieneinheit am linken, seitlichen Fahrzeugheck.
Die Hublasten waren für die Belange der technischen Hilfeleistung damals völlig ausreichend. So waren möglich: nach hinten ohne Hilfsausleger - 15 t, mit Hilfsausleger - 8 t, zur Seite ohne Hilfsausleger - 9 t, mit Hilfsausleger - 4 t bei einem Aufrichtwinkel von 42°. Eine Besonderheit stellte der hintere Zusatzausleger dar. Dieser war mit einem extra Hydraulikzylinder versehen, welcher die Auf- und Ab-Bewegung des Abschlepphakens ermöglichte. Hierfür musste der Ausleger allerdings extra verstärkt werden. Von allen ausgelieferten KW 15 verfügten nur drei Fahrzeuge (Bremerhaven, Berlin und Heilbronn) über diese Sonderausstattung. Durch das verändern der Seillänge mittels Zylinder arbeitete der Ausleger nun „eigenständig“ und die Zugvorrichtung auf dem Hauptausleger wurde nicht benötigt.
Die Bedienung aller Kranbewegungen erfolgte durch den auf der Drehscheibe mitfahrenden Maschinisten über ein fest montiertes Bedienpult.
Hatte das Fahrzeug seine Dienstzeit (bis 1971) bei der Feuerwehr schadlos überstanden läutete die Übernahme der technischen Einsatzbereitschaft der Berliner Polizei 1975 sein Ende ein. Korrekt abgestützt leistete der starke Motor zuverlässig seinen Dienst beim Anheben des Auslegers und Anziehen der Kranflasche. Leider hing diese aber noch in der Aufnahmevorrichtung und zog somit den ganzen Vorderwagen nach oben was zu einem völlig verzogenen Fahrgestell und zur endgültigen Ausmusterung führte.
B-Nummer: B – 2289
Fahrzeugtyp: Kranwagen 15 t
Baujahr: 1959
Lieferung: 23.01.1959
Erstzulassung: 06.03.1959
Indienststellung: 25.03.1959
Außerdienststellung: 1975
Besatzung: 1/1
Standorte: FW Moabit bis 02.1968 - FW Tempelhof bis 11.1969 - FW Moabit – Rüstgruppe bis 1975
Hersteller: Magirus Deutz
Fahrgestell: F Uranus 250 – A – 6 x 6
Leistung: V 12 - 25o PS
Länge: 8.9oo mm
Breite: 2.5oo mm
Höhe: 3.15o mm
Radstand: 3.755 / 133o mm
Zum Modell:
Als Basis diente NATÜRLICH der heiss ersehnte Preiser Bausatz. Wie von Alex Glawe beschrieben
https://www.nordstadt-forum.info/viewto ... 81#p200481 halten sich die Änderungen im Rahmen… Die Hakenflasche basiert auf der Version von Alex und wurde nur um die Seilführung ergänzt. Der Kühlergill wurde nach unten verlängert. Serienmäßig wurden alle KW 15 mit dem großen Grill ausgestattet. Aber auch 25 KW 16 verfügten noch über diese Version. Ab Baujahr 1965 gab es dann „nur“ noch den kleinerer mit den DEUTZ Schriftzug im unteren Bereich. Der Drehteller verlor das Kontergewicht und der hintere Zusatzausleger musste neu gebaut werden, da sich die Berliner für eine Extraversion entschieden hatten. Von allen gelieferten KW 15 besaßen nur drei (Bremerhaven, Berlin und Heilbronn) diesen hydraulisch betätigten Heckausleger.
Also auch abschleifen und eine neue Seilrolle samt Verstrebung einsetzen. Lastanzeigen wegschleifen, das Steuerpult ändern, Handkurbeln an die Heckabstützung und die Verlastung der Zusatzstützen auf das Podium waren schnell gemacht. Ebenso wie Griffe an der Haube anbringen die Montage der Auerleuchten.
Peilstangen ran – Bindfaden antüddeln, Scheinwerfer ersetzen – und feddich…….
Fünf Jahre musste das Fahrzeug mit dem Spitznamen "Herkules" alleine seinen Dienst versehen. Erst im Jahr 1964 stellte man ihm den "kleinen Bruder" in Form des KW 12 an die Seite.
Gruß Guido
KW 16 und KW 20 warten in „Bereitstellungsraum“……..