Hallo,
Thorsten Zeizinger hat geschrieben:In den 50gern und 60gern war es üblich mit 2 Löschgruppen auszurücken. Diese waren auch von nöten um Geräte wie Sprungtücher, Holzschiebleitern, Kettenzüge etc. zum Einsatz zu bringen.
Wie viele BF ausser München hatten denn einen kompletten Zug flächendeckend stehen.( und das auch nur komplett zwischen 1983 und Anfang der 90er).
Die BF Köln mit ihren 11 Wachen hatte nur in den 70ern und Anfang der 80er
einen kompletten Zug mit personalmässig zwei Gruppen und auch in München waren in den 50er/60ern die Gruppenwachen noch in der Überzahl, deshalb damals die Doppelzugwache Blumenstr. 34, heute "An der Hauptfeuerwache 8".
Selbst Hans-Georg Prager lässt in seinem Sachbuch "Von Florian 14: Achter Alarm" (BF HH) von 1965 Zivilisten und Polizeibeamte für das Sprungtuch hinzuspringen, durch damals schon vorhandene Springerfunktionen o.ä..
Die Gruppe auf dem LF war damals sicherlich häufiger anzutreffen, teilweise war aber der Schlauchtrupp die Besatzung des TLF....
In den 50er/60er Jahren gab es auch häufiger Zwei-Fahrzeug-Züge bei den BF, mir sind da u.a. auch Exoten mit TLF 16 (1/5) und DL 25 (1/5) bekannt.
Im Übrigen wurde auch die Holzschiebleiter (dreiteilig) genauso mit zwei Trupps in Stellung gebracht, wie die heute meist anzutreffende dreiteilige Aluminium-Schiebleiter.
Auch die Idee der eierlegenden Wollmilchsau in Form eines LF 24 hat sich nie durchgesetzt da einfach das Personal auf diesem Löschgerätewagen zu wenig war um den vollständig einzusetzen. Zumindest wurden diese Fahrzeuge meist unterbesetzt rausgeschickt.
Es hat einige Feuerwehren gegeben die lange auf das LF 24 -oder wie immer auch bezeichnet- gesetzt haben. Im Übrigen was ist der Unterschied zwischen einem LF 24 und einem HLF 20/16? - eigentlich keiner -, heute fahren viele kleinere Feuerwehren also mit dem Nachfolger des LF 24 herum. (einfach mal die Beladelisten der Fahrzeuge anschauen)
Letzendlich scheitert doch mal wieder alles am Geld.
Das stimmt vollkommen, hat aber mit den Kommunalfinanzen zu tun.
Die Städte mit Berufsfeuerwehren richten sich nun mal meist nach der "anerkannten Regel der Technik" ->also sog. AGBF-Standard, kurz: zehn Funktionen nach acht Minuten, sechs weitere fünf Minuten später (evtl. u.a. durch die FF).
Das Schutzziel der Feuerwehr ist immer eine politische Entscheidung, selbst bei Brandschutzbedarfsplänen o.ä.
Wenn keine Kohle da ist werden nur die Fensterplätze besetzt
Das ist so eine Aussage, bei der ich Gänsehaut auf dem Rücken bekomme (das hat nicht mit Dir zu tun, das bekomme ich immer bei dieser häufig benutzten Aussage).
Welche Plätze denn noch(?) (ja ich weiss S-Tr und ME), aber selbst die FwDV 3 geht seit längerem (als Ersatz der FwDV 4) grundsätzlich vom Einsatz einer Staffel (1/5) aus, alles andere ist dort "nice to have" und welche Plätze ausser den "Fensterplätzen" sind dann besetzt......
Gruss Kai