Mittel und Methoden zum Abkleben vor dem Lackieren?

[Ralf Schulz]

(...) Hört sich jetzt was blöd an (...)

Das hört sich gar nicht blöd an, Dirk, das ist sogar die einzig richtige Methode. (Von Flüssigmaskierer vielleicht mal abgesehen, damit würde sich das Problem Türrillen auch umgehen lassen, eventuelle sogar zusammen mit dem Abklebeband) (Habe ich oben gar nicht mal dran gedacht, kenne ich aber schon auch aus meiner noch gar nicht so reichlichen Abklebeerfahrung.)
Ist also ein wichtiger Tipp von Dir - im Prinzip einfach und logisch, wird aber schlicht zu oft übersehen.

[Andreas Kowald]

Ob die Farbkante beim Abziehen nach dem völligen Durchtrocknen bricht oder nicht hängt im Wesentlichen von der Haftung der Farbe auf dem Untergrund und in zweiter Linie von der Elastizität der Farbe ab - und die wiederum von der Größe der verwendeten Farbpigmente.
Bei sehr spöden Lacken wie z.B. Revell Tagesleuchtfarben gibt's da ganz sicher Probleme, bei matten Farben häufig, bei glänzenden selten.

Von Abdecklacken halte ich nicht besonders viel. Verwendet habe ich bisher Revell und Humbrol, beide sind sich sehr ähnlich.
Sie sind zu dick um sie in feine Strukturen laufen zu lassen, ziehen sich dafür aber umso lieber an allen möglichen Kanten hoch - ob man das will oder nicht.

Das Entfernen ist eine Riesensauerei, ist die Lackierung noch feucht kann man kaum vermeiden, daß Farbpartikel im ursprünglich abgedeckten Bereich landen und/oder Fetzen des Abdecklacks in der Lackierung
Ist die Lackierung schon trocken, haften übliche Modellbaufarben so gut auf dem Abdecklack, daß die Kanten auf jeden Fall reißen.

Ich verwende das Zeug nur noch wenn es gar nicht anders machbar ist und mußte bisher immer mit dem Pinsel nacharbeiten - siehe oben.

[Dirk Lambertz]

@Andreas:

Vito Ääääähm Einspruch. Ich lackiere seit Jahren mit Revell Airbrush Color und mitlerweile seit graumer Zeit mit den EMAIL Color von Revell. Bei dem Revell Tagesleuchtrot gebe ich Dir recht. Da kann es sehr schnell reißen. Aber bei den matten Farben habe ich das Problem nicht. Wie gesagt jeder hat so seine Erfahrungen gemacht gesammelt.

Du z.b. Sagst das Du mit Revell Farben so Deine Probs habe ich dagegen nicht. Ich z.B habe probs Tamiya Farben zu verarbeiten. Jeder hat so seine Farben und Technik wie er am besten damit arbeitet. Ich glaube eine 100% Lösung gibt es nicht weil vieles seine Vor und Nachteile hat.
Und die Mittel und Methoden zum Abkleben vor dem Lackieren und die Erfahrung bringt die Zeit und Übung.

Und wenn alle Stricke reißen kann man auch mal die Jungs von MBSK anrufen oder eine Mail schicken.

Gruß Dirk

[Dirk Schramm]

Hallo,

so ich auch mal.

Wenn es vorkommt, wie teilweise beschrieben, das der Lack nach einer Lackierung wieder abplatzt ist der Untergrund nicht richtig vorbereitet worden. Meist können die sehr feinen Farbpartikel dann keinen "Halt" finden, wobei es ziemlich egal ist ob die Farbe von Revell, Tamya, Humbrol, Gunze oder sonst wem kommt! Es spielt auch absolut keine Rolle ob seidenmatt, matt, glänzend oder hochglänzend mit Airbrush oder Pinsel gearbeitet wurde. Also, zu lackierende Teile i m m e r gründlich reinigen, am besten mit Waschbenzin und viele "vertragen" auch z.B. den Farbverdünner von Revell. Einfach ein Ohrstäbchen eintauchen uns sanft über die Oberfläche streichen, zu viel Flüssigkeit kann eben auch mit diesem Stäbchen wieder aufgesaugt werden.

Saubere Kanten - kein Problem! Nach langen Versuchen mit den unterschiedlichsten Abklebebändern, bin ich bei den von Tamya gelandet und sehr zufrieden. Wichtig ist jedoch diese sehr fest anzudrücken, am besten mit einem schräg angesetzten Zahnstocher. Entfernen tue ich die Bänder, auch um zu sehen ob alles schön sauber gelaufen ist, immer ca. 30 Min. nach der letzten Lackierung - mache ich aber manchmal auch erst Tage später, denn ich weiß ja das die Lackierung ok ist. Teilweise, bei sehr kleinen Modellen oder an Stellen an die man schlecht ran kommt, oder die zu viele Sicken oder Erhebungen haben, verwende ich Decal - Streifen, meist welche die etwas "dicker" sind. Einfach auftragen, natürlich abwarten bis sie richtig "kleben" und nach der Lackierung (austrocknen lassen !!!!!!) einfach mittels Klebeband wieder entfernen. Zum entfernen nehme ich meistens Kreppband, weil es relativ günstig ist und eine nicht ganz so dolle Klebekraft hat.

Als "Referenz" zu diesen Techniken kann ich leider nur meine Modelle anbieten!

Gruß
Dirk

[Ralf Schulz]

Nach langen Versuchen mit den unterschiedlichsten Abklebebändern, bin ich bei den von Tamya gelandet und sehr zufrieden.

Tamiya wird hier immer sehr gern empfohlen (zurecht!) - aber wie auch schon öfters erwähnt, soll "tesa® Maler-Krepp Precision Sensitive" die gleichen Eigenschaften haben, nur sogar noch günstiger in der Anschaffung sein (hab's aber selber leider noch nicht ausprobiert)...

[Ralf Schulz]

Zum Thema saubere Kanten habe ich eine spezielle bis peinliche Frage:
Neben der bekannte Tamiya Abkkebefolie habe ich mir auch mal das flexible blaue Linierband gekauft: http://www.ds-design.de/shop/3mkonturen ... ?shop_ID=1
Das ist eigentlich zwischen zwei Wachspapierblättern gelagert. Diese machen sich logischerweise gern mal dauerhaft flüchtig und müssen beim Auf- bzw. Abkleben eh abgenommen werden.
Jedenfalls habe ich grundsätzlich das Problem, dass sich an der Seiten der Kleberollen (egal welcher Art) immer wieder haufenweise Staub ansammelt - einmal auf dem Basteltisch abgelegt, den man ja kaum klinisch sauber halten kann... Saubere Farbkanten sind damit völlig unmöglich!
Wie haltet Ihr also Eure Kleberollen an den Seiten staubfrei?

[Jürgen Mischur]

Wie haltet Ihr also Eure Kleberollen an den Seiten staubfrei?

Ich lagere meine (Tamiya-)Klebebänder grundsätzlich und andauernd in einem "Druckverschlussbeutel, wiederverschließbar", aus dem sie auch nur kurz zum Abschneiden der benötigten Länge entnommen werden!

Gruß, Jürgen

[Ralf Schulz]

Ich hatte selbstverständlich die "mitgelieferte" Tütenverpackung immer so gut es ging weiter verwendet, gebracht hatte es letztlich dennoch nichts.
Die Idee mit den Haushaltstüten (auch "Frischebeutel" genannt) ist hingegen so einfach wie simpel (oder so ähnlich... ^^), darauf bin ich sinnigerweise nicht gekommen! Manchmal sieht man echt den Wald vor lauter Forstarbeitern nicht...
Vielen Dank, Jürgen!

Dennoch muss ich noch eine kleine Zusatzfrage anfügen: Was mache ich, wenn sich nun trotz aller Vorsicht Staub, Gekrümel oder Fussel (z.B. mal versehentlich an den Pulli gekommen...) an die Ränder setzt? Gröberes Zeug lässt sich ja meistens noch mit der Pinzette entfernen, aber das feine? Wegschneiden geht ja auch nicht immer, z.B. gerade bei dem schmalen Linierband...

[Jürgen Mischur]

Haushaltstüten

Negativ! Gemeint hatte ich Druckverschlussbeutel aus Hochdruckpolyäthylen (LDPE) - aka Polybeutel, Schnellverschlußbeutel, Folienbeutel oder auch Zip-Beutel.

Gruß, Jürgen

[Ralf Schulz]

Sorry, Fehler meinerseits, ich hatte sowas hier vor Augen: http://i.ebayimg.com/images/g/JAQAAOSwS ... s-l500.jpg


Na ja, dann werde ich wohl nach Tüten und neuen Kleberollen Ausschau halten müssen...

[Ralf Schulz]

Als ich mein Band gekauft hatte, sah das Foto vom Spender so aus, als wäre der auf einer Seite offen, dass das eine transparente Wand ist, war nicht zu erkennen; und für ein offenes und damit wenig nützliches Teil wollte ich nicht so viel zahlen, deshalb gleich die Nachfüllrolle...
Aber jetzt sieht in der Tat schon ganz anders und deutlich besser aus, das überzeugt mich doch eher. Vielen Dank für den Hinweis!

Na, dann weiß ich so langsam, was ich mit meinem frisch eingetroffenen pekuniären Geburtstagsgeschenk (a.k.a. Hobbybudget) in den nächsten Tagen anzufangen habe...